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Eine Million Dollar Starthilfe für Ganassi

Von Oliver Runschke
Felix Sabates (li.) mit Chip Ganassi

Felix Sabates (li.) mit Chip Ganassi

Ein Scheidungsfall in den USA liefert Einblick, wie die Nascar-Eigentümerfamilie France über Jahre die Grand-Am finanzierte.

Familiengerichte liefern nicht in vielen Fällen Futter für Motorsportmedien. Ein Rosenkrieg, der derzeit in der Nascar-Hochburg Charlotte tobt, fördert allerdings nicht uninteressante Details über die Finanzierung der Grand-Am-Meisterschaft zu Tage. Vor Gericht in North Carolina in einer Scheidungssache stehen Felix Sabates, schillernder Unternehmer und Kompagnon von US-Rennsport-Mogul Chip Ganassi, und dessen Ex-Frau Carolyn. Nach 40 Jahren hat sich das Ehepaar Sabates getrennt und die nach eigenen Angaben mittellose Frau Sabates erstreitet nun vor Gericht den Unterhalt.

In dieser Sache kommt nun die Grand-Am ins Spiel, in der Ganassi und Sabates seit 2004 aktiv sind. In der mittlerweile eingestellten Sportwagenserie, die von der France-Familie ins Leben gerufen wurde, und 2008 in das Nascar-Imperium integriert wurde, avancierte «Ganassi with Felix Sabates» zum erfolgreichsten Team. Im Rahmen des Rosenkriegs wurden die Finanzen des Ganassi-Grand-Am-Teams durchleucht hinsichtlich des finanziellen Nutzen von Sabates aus der Unternehmung.

400.000 Dollar Gewinngarantie

Die Aussagen von Sabates bestätigten dass, was seit Jahren ein offenes Geheimnis war: Bill France jr., Sohn von Nascar-Gründer Bill France sr., bot nach US-Medienberichten Ganassi eine Million Dollar aus seiner eigenen Tasche, wenn er sich dazu entscheidet, in die Grand-Am einzusteigen. Zudem garantierte France dem Teamchef einen Mindestgewinn von jährlich 400.000 Dollar

Ganassi und Sabates, ein Kubaner, der in den 1960er Jahren in die USA emigrierte, griffen zu und stiegen 2004 in die Grand-Am ein. Nachdem Brian France seinen Vater Bill an der Spitze der Nascar beerbte, führte dieser die Zahlungen noch bis zum Tod seines Vater Ende 2007 fort. Im Jahr darauf wurde die Grand-Am offiziell Teil der Nascar, die Bonuszahlungen stoppten.

Nascar veröffentlicht keine Geschäftszahlen

France sr. konnte die Millionenförderung verschmerzen: In einem weiteren Scheidungsfall von Brian France kam 2005 ans Licht, dass das Vermögen des Vaters wohl im Bereich von einer Milliarde Dollar einzuordnen ist. Da die Nascar als Privatunternehmen keine Geschäftszahlen veröffentlicht, gab es zuvor nur Schätzungen zum Vermögen der France-Familie.

Sabates, der von einer ursprünglichen 20% Beteiligung am Ganassi-Grand-Am-Team nun nicht mehr wissen will und sich auf eine Beraterrolle beruft, lässt ohne die Bonuszahlungen kein gutes Haar an der Grand-Am. «Wir haben versucht das Team zuzusperren ohne selbst in Verlegenheit zu geraten, oder die France-Familie oder die Grand-Am in Verlegenheit zu bringen. In der Grand-Am ist kein Geld zu verdienen. Es gibt kein Preisgeld, es gibt dort nichts.»

Ganassi wohl nur Spitze des Eisbergs

Der Fall Ganassi dürfte nicht das einzige Team sein, bei dem die France-Familie finanzielle Nachhilfe gab, denn neben Ganassi stiegen 2004 auch weitere Teams in die Grand-Am ein. Wenn auch nach der Übernahme durch die Nascar die direkten Zahlungen an die Teams eingestellt wurden, leistete die France-Familie immer noch reichlich Hilfe. Zum Beispiel wurde der Bau des Porsche V8-Motor auf Cayenne-Basis bezahlt, dazu unterhält die Familie der Nascar-Mogule mit «Spirit of Daytona» auch gleich ein eigenes Team.

Genutzt hat das ganze Geldausgeben nichts: Die Grand-Am kam zeitlebens nie in Schwung. Dafür, dass die Grand-Am im kommenden Jahr mit der ALMS verschmilzt, zahlte Jim France Don Panoz mit nochmals 20 Millionen Dollar aus.

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