Emil Weber: Unentschlossen beim Thema IDM 2022

Von Esther Babel
NicoThöni (#33)

NicoThöni (#33)

Mit Valentin Debise hatte das Team Kawasaki Weber Motos ein heißes Titel-Eisen im IDM-Superbike-Feuer 2021 und mit Nico Thöni einen erfolgversprechenden Newcomer. Doch wie es weitergeht ist offen.

Emil Weber ist sonst nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen. Dass aber sein Pilot Valentin Debise in Hockenheim weder beim Finale der IDM Superbike noch beim Finale der IDM Supersport 600 seine Titelchancen wahrnehmen konnte, entlockte dem sonst so rührigen Teamchef einen schweren Seufzer. Debise war sowohl in Frankreich als auch in Deutschland in beiden Klassen angetreten – und hatte somit rein theoretisch bis vor den jeweiligen Finalläufen auch praktische Chancen, vier Titel zu holen. Am Ende wurde es nur einer. Der 600er-Titel in Frankreich.

Als Belohnung gab es dort dann einen Wildcard-Einsatz bei der SSP-600-WM in Magny Cours im Team GMT94. Das Ende vom Lied: Debise, nicht wie im Meisterschafts-Quartett mit einer Kawasaki am Start, sondern mit einer Yamaha R6, landete nach einem WM-Startgetümmel im Hospital und reiste mit der Diagnose Radius-Fraktur im rechten Handgelenk wieder ab. Da Debise die klassische Variante der Heilung vorzog und eine Operation ablehnte, waren auf einen Schlag auch alle Titelchancen futsch. In Frankreich hatte Debise die Superbike-Meisterschaft noch angeführt, wurde dann aber noch von Mathieu Gines auf den letzten Metern ausgebremst.

In Deutschland waren die Titelchancen nicht ganz so rosig, doch auch da zog er dem Titelkampf am Ende den Stecker, in dem er absagte und die Meister mit Ilya Mikhalchik (SBK) und Patrick Hobelsberger (SSP) bereits vorher feststanden. «Es war vielleicht doch alles ein wenig viel Programm, was sich Valentin da aufgeladen hatte», überlegte Weber am Ende der Saison. «Aber jetzt ist es eben, wie es ist.» Für das Team Kawasaki Weber Motos war es das bis dahin erfolgreichste Jahr, auch wenn der gelegentlich leicht exzentrische Debise seinem Team so einiges abverlangte.

In Hockenheim bekam dann noch Twin-Cup-Sieger Johann Flammann seine Chance, in dem er mit einer eigens für ihn aufgebauten ZX10R seinen Einstand im Pro Superstock-Cup geben durfte und sich mit zwei sauberen achten Plätzen bedankte. «Er hat diese Chance von Kawasaki Deutschland erhalten», so Weber. «Er ist ohne jegliche Vorbereitung ins kalte Wasser gesprungen und hat’s gut gemacht.»

Einen guten Job hat laut Weber auch der Superbike-Neuzugang Nico Thöni gemacht, der als Sieger des Pro Superstock Cup 2020 in die IDM aufgestiegen war, auf Anhieb mit Top-Ten-Platzierungen überzeugte und auch ein heißer Kandidat für das eine oder andere Langstrecken-WM-Team ist. «Sollten wir nächstes Jahr mit der IDM weitermachen», überlegt Weber, «würde ich Nico gerne behalten. Genau wissen wir noch nicht, was wir tun werden. Wir warten nun erst einmal ab, in welche Richtung Kawasaki 2022 steuern möchte. «Irgendwie möchte ich den Jungs schon eine Plattform bieten», meint Weber, in dessen Team 2021 auch Micky Winkler (Supersport 300) und Gabriel Noderer (Supersport 600) am Start waren. «Vielleicht kann man auch irgendwas mit Material machen. Ich persönlich werde auf jeden Fall nicht mehr so häufig auf dem Rennplatz sein. Ich kümmere mich daheim um meine Firma. Der Rennsport kostet einfach immer mehr Zeit.»

Technisch will sich das Kawasaki-Team, wenn es denn wieder bei der IDM mitmacht, 2022 neu aufstellen und bietet die aktuellen Motorräder von Debise, Thöni und Co zum Verkauf an.

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