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Karl Muggeridge: Besuch von Stefan Bradl

Von Esther Babel
Bradl (links) und Muggeridge bei Fachgesprächen

Bradl (links) und Muggeridge bei Fachgesprächen

Das Daumen-drücken von MotoGP-Pilot Stefan Bradl hat geholfen. Muggeridge macht in der Tabelle zwei Plätze gut.

Der siebte und vorletzte IDM-Superbike-Lauf auf dem Sachsenring ging erst am Samstag los. Das Freitagstraining fand ausnahmsweise nicht statt. Grund: Dem Sachsenring werden pro Jahr lediglich zehn Lärmtage für Wettbewerbsfahrzeuge zugebilligt. Der ursprünglich für die IDM vorgesehene Lärm-Freitag wurde den Ende September stattfindenden Red Bull Six Days zugestanden.

Nach zwei Trainingssitzungen klassierte sich Karl Muggeridge auf der Holzhauer-Honda auf dem fünften Startplatz in der zweiten Reihe, nur zwei Zehntel Ssekunden hinter der Bestzeit. Teamkollege Arne Tode war lediglich als Zuschauer vor Ort. Die Verletzungen nach seinem Assen-Crash sind weitgehend verheilt, der Gips am linken Arm wurde jedoch erst am Freitag zuvor entfernt. Der Reha-Prozess zum Wiederaufbau von Muskelmasse benötigt noch Zeit.

Positive, wenn auch nicht überraschende Notiz vom Samstag: Das verplombte Triebwerk des Schleiz-Sieges wurde am Sachsenring von den technischen Kommissaren des DMSB geöffnet und in allen Einzelheiten auf Reglementkonformität gecheckt. Ergebnis: Alles in bester Ordnung, keinerlei Beanstandungen. Prominenter Besuch war dazu in der Honda-Hospitality am Rennsonntag angesagt: Stefan Bradl stattete der IDM, in der vor neun Jahren im Red Bull Rookies Cup auf einer Honda 125 seine Karriere begonnen hatte, eine Visite ab. Der MotoGP-Fahrer des LCR-Honda-Teams und derzeitige WM-Sechste besuchte das Holzhauer-Superbike-Team, gab vor begeisterten Fans in der Honda Hospitality ein öffentliches Interview und signierte bei einer Autogrammstunde mit endloser Geduld Fotos, Kalender, Mützen und Zeitschriften der Zuschauer.

Im ersten Rennen bog Muggeridge nach einem Blitzstart mit der Fireblade als Zweiter in Turn eins ein, eine Runde später ergriff der Australier energisch die Führung. Nach einer Handvoll Umläufen überholte ihn erst Erwan Nigon, später schmuggelten sich noch Ranseder und Teuchert vorbei. Als nach zwei Dritteln der Renndistanz der Grip nachliess, entschied sich Muggeridge, statt einer Schlussattacke auf den letzten Podestplatz die Punkte für Platz 4 sicher einzufahren. Aufgrund der deutlich höheren Pace als im Training, liess der Australier das Fahrwerks-Setup der Fireblade für das zweite Rennen anpassen. Nach erneut gelungenem Start kreiste Muggeridge zunächst an zweiter Position und entschied sich für eine schonende Gangart, um für das Finale auf der reifenmordenden Strecke, bei der die Linkskurven deutlich in der Überzahl sind, noch Reserven zu haben. Dieser Plan ging jedoch nicht auf. Denn an den Konkurrenten, die sich dabei nach und nach vor ihn schoben, kam Muggeridge zum Schluss nicht mehr vorbei. Am Ende brauste er als Sechster ins Ziel. Die Punkteausbeute aus beiden Läufen machte sich jedoch bezahlt. Muggeridge verbesserte sich in der Meisterschafts-Punktetabelle vom siebten auf den fünften Platz.

«Ideal war es sicher nicht, ein Rennen mit nur halben Training zu bestreiten», meinte Muggeridge, «auch wenn es für alle gleich war. «Am Samstag war es relativ kühl, der Grip-Level niedrig. Startplatz fünf in der zweiten Reihe war nicht exakt, was mir vorschwebte. In meiner schnellsten Runde mit dem Qualifyer ist leider ein anderer Fahrer gestürzt. Allerdings waren die Zeitabstände nach vorne sehr eng. Das Motorrad funktionierte gut, ebenso die neuen Reifen, die Dunlop mitgebracht hat. Beim Start im ersten Rennen lief alles auch Plan, ich kam gut weg und konnte als Zweiter in die erste Kurve einbiegen. Meine Pace war gut, die Rundenzeiten waren eine Sekunde besser als im Training. Ich überholte Erwan Nigon und verteidigte die Führung eine Handvoll Runden, bevor er konterte. Schliesslich schoben sich noch Ranseder und Teuchert vorbei. Etwa acht Runden vor Schluss liess der Hinterrad-Grip nach, auch die Bremswirkung war einen Tick unter der gewohnten Performance. Vielleicht war es nicht heiss genug. Ich habe alles probiert, um den letzten Podestplatz noch zurück zu erobern, aber es sollte nicht sein. Für das zweite Rennen haben wir andere Gabelfedern eingebaut und Federbein verstellt. Damit war das Motorrad besser, auch wenn die Rundenzeiten das nicht reflektierten. Nach dem Start war ich zunächst an zweiter Stelle. Um diesmal besser über die Distanz zu kommen, war meine Absicht, dieses Mal die Reifen zu schonen und um zum Schluss nochmals tüchtig anzugreifen. Das hat aber nicht funktioniert. Die Positionen, die ich dabei einbüsste, konnte ich nicht mehr wettmachen, weil ich später an keinem mehr vorbei kam. Im Nachhinein hätte ich versuchen sollen, mich an Dario Giuseppetti zu hängen, als dieser sich zu Beginn nach vorne absetzte. Keine Rücksicht nehmen und dann schauen, wie sich die Dinge entwickeln. Es ärgert mich, dass ich das nicht riskiert habe. Kurz vor Schluss bin ich in der Wasserfall-Kurve mit dem Knie zu weit noch innen aufs Gras gekommen, da hat zum Sturz nicht viel gefehlt.»

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