Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Erst Drama, dann Aufholjagd

Von Esther Babel
Knobloch mag's gern aufregend

Knobloch mag's gern aufregend

Knobloch trieb in Assen den Puls seiner Mannschaft in ungeahnte Höhen. Platz 8 das Ergebnis seiner sehenswerten Supersport-Show.

Das Qualifying beim siebten IDM Wochenende in Assen (NL) verlief Ende August für das Technogym Racing Team Austria etwas unglücklich, aber dennoch erfolgreich. Supersport-Pilot Günther Knobloch qualifizierte sich im ersten Training auf Rang 3, David Linortner auf 28 in dem 44- Teilnehmer starken internationalen Fahrerfeld. Im zweiten Qualifying kam Knobloch nach wenigen Minuten zu Sturz, bleib zum Glück unverletzt, konnte das Training jedoch nicht wieder aufnehmen. Es blieb für den Österreicher bei Startplatz 3. David Linortner konnte sich um über eine Sekunde steigern und belegte damit Startplatz 18 in Startreihe 5.

Die Mechaniker vom Team hatten durch den Crash von Knobloch eine sehr kurze und harte Nacht. Die Yamaha musste komplett neu aufgebaut werden. Die Crew brachte das Bike bis zum Warm up am Sonntagvormittag aber wieder voll einsatzfähig an den Start, Knobloch konnte mit sechs Zehntel Sekunden Vorsprung die schnellste Rundenzeit einfahren.

«Was dann folgte», versichert der Österreicher, «war das schrägste Rennen in meiner Karriere.» Nach einem schlechten Start kam es zu einer Berührung in Kurve 1, Knobloch kam nur auf Rang zehn aus der ersten Runde zurück. In Runde 4 kam Knobloch auf Rang 8 liegend zu Sturz, konnte das Rennen jedoch mit leichten Schürfwunden wieder aufnehmen. Es folgte ein Rennabbruch wegen einer Ölspur, was es dem Team ermöglichte, das Motorrad wieder zu reparieren.

«In der der Outlap zum Re-Start ist das Motorrad jedoch wegen eines Kabelschadens abgestorben und nicht wieder angesprungen», schilderte Knobloch seinen Rennsonntag. «Vermutlich ein Folgeschaden vom Sturz. Ich brachte das Bike wieder in die Box.»

Gemeinsam mit den BMW-Mechanikern der Nachbarbox wurde der Fehler gefunden und von den von der Startaufstellung wieder herbeigeeilten Mechanikern des Teams erfolgreich repariert. Knobloch durfte hinter dem Pacecar nachstarten. Die Erfolgsaussichten waren bei einem Start von Startplatz 44 mit kalten Reifen jedoch überschaubar.

«Was in den zwölf Rennrunden nach dem Restart folgte, war jedoch eine unglaubliche Aufholjagd - von Platz 44 auf Rang 8», schwärmt Knobloch. «Ich überholte an den unmöglichsten Stellen und lies mir von meiner Crew den Abstand auf den Drittplazierten anzeigen. Denn das war mein zugegeben unrealistisches Ziel. In nur vier Runden hatte ich aber unglaubliche 30 Piloten überholt und war auf Rang 14 angekommen. Also gab ich noch einmal alles. In den folgenden fünf Runden konnte ich auf den drittplazierten Cudlin über 2,5 Sekunden gut machen, obwohl ich jede Runde einen Piloten überholen musste. In den letzten zwei Runden hatte ich zur Verfolgergruppe des Spitzenpulks aufgeschlossen, und dort, auf Rang 8, fuhr ich auch über die Ziellinie. Ein unglaubliches Rennen, nach dem Sturz zwar Glück im Unglück, aber ohne die die ganzen Probleme wäre ich heute um den Sieg gefahren, das beweisen die Rundenzeiten, schade.»

Gewonnen hat der Holländer Raymond Schouten vor Michael Ranseder und Damian Cudlin. Linortner holte in einem kampfstarken Rennen wieder einen Punkt für Platz 15.

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