Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Erster Überläufer: JDC macht 2019 DPi anstatt LMP2

Von Oliver Müller
2018 noch Rivalen: Die Oreca LMP2 von JDC-Miller (vorne links bzw. hinten) und einer der Cadillac DPi (v. re.)

2018 noch Rivalen: Die Oreca LMP2 von JDC-Miller (vorne links bzw. hinten) und einer der Cadillac DPi (v. re.)

In der Saison 2019 wird das Team JDC-Miller MotorSports zwei Cadillac DPi in der IMSA-Serie einsetzten. Durch den Wechsel wird die LMP2-Fraktion im amerikanischen Championat jedoch entscheidend geschwächt.

Vor wenigen Tagen präsentierte die amerikanische IMSA-Serie gerade erst eine neue Klassenstruktur. Für die Zeit ab 2019 wird es dort wieder zwei Prototypen-Klassen geben, indem DPi- und LMP2-Fahrzeuge einzeln gewertet werden. Die Trennung kam hauptsächlich aufgrund des Drucks der großen DPi-Hersteller zustande, die ihre Boliden nicht mehr auf LMP2-Niveau eingebremst sehen wollten. Vor der Entscheidung über die Aufspaltung der Kategorie hatten die IMSA-Serienverantwortlichen natürlich das Gespräch mit den involvierten Teams gesucht. Das LMP2-Lager opponierte größtenteils nicht gegen die Pläne. Lediglich JDC-Miller MotorSports, das 2018 zwei Oreca LMP2 einsetzt, konnte sich nicht so richtig mit der Idee anfreunden, da man gerne weiter mit um Gesamtsiege fahren wolle. Doch auch dieses Problem ist nun aus dem Weg geschafft. Denn praktischerweise erhält die Mannschaft aus Minnesota für die kommende Saison zwei Cadillac DPi.

«Als wir 2014 unser Programm in der IMSA-WeatherTech-Serie starteten, wussten wir, dass es unser Ziel war, mit einer Marke wie Cadillac zu arbeiten. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir den bestmöglichen Partner gefunden haben und freuen uns darauf, den unglaublichen Erfolg, welchen Cadillac bereits in der IMSA genießt, weiter auszubauen», freut sich Teamchef John Church über seine neuen Rennwagen.

Der erste der beiden Cadillac DPi soll schon im September an den Teamsitz bei Minneapolis ausgeliefert werden. Nach Saisonende werden dann im November die ersten Testfahrten damit unternommen. «Das sind aufregende Zeiten für unser Team. Aber ich denke, wir haben bewiesen, dass wir für diesen Schritt bereit sind», ergänzt Teampartner John Miller.

Und auch einer der Piloten für das DPi-Projekt steht bereits fest. «Wir können bestätigen, dass Stephen Simpson sicher für 2019 im Team bleiben wird. Wir hatten die Option, mit Stephen weiterzumachen, und nach seiner Leistung in diesem Jahr stand außer Frage, dass er im Cadillac-Lineup von JDC-Miller MotorSports vertreten sein wird», stellt Church klar.

JDC-Miller MotorSports startete bereits 2017 mit einem Oreca LMP2 in der IMSA-Serie. Für 2018 wurde das Programm sogar auf zwei Wagen ausgebaut. Einer der Oreca (Banana Boat genannt) ist im markanten Geldton lackiert. Der zweite (Red Dragon bezeichnete LMP2) hat Anfang Juli gerade erst den 6-Stunden-Klassiker in Watkins Glen gewonnen.

Mit dem Wechsel von JDC-Miller beginnt nun womöglich ein Prozess des Ausblutens der LMP2-Fraktion in der IMSA. In Vollzeit sind in der aktuellen Saison noch AFS/PR1 Mathiasen Motorsports mit einem Ligier sowie CORE autosport und Performance Tech Motorsport (beide Oreca) mit LMP2-Rennern vertreten. Es wird spannend zu beobachten sein, wie viele der in Europa entstandenen Boliden 2019 in der eigenständigen LMP2-Klasse überhaupt vertreten sein werden.

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