Anklagepunkte reduziert
Castroneves' Rückkehr in den Penske lässt weiter auf sich warten
Nach vier Tagen Beratung kam die Jury im Gerichtsfall gegen den IndyCar-Piloten Helio Castroneves nicht in allen Anklagepunkten zu einer einstimmigen Entscheidung. Als Konsequenz reduzierte Richter Donald Graham die Anklagepunkte gegen den Brasilianer von sieben auf noch zwei Stück und entliess die Jurymitglieder nach Hause. Zuvor hatte er sie noch erfolglos dazu aufgefordert, ihre Differenzen zu bereinigen. Nach US-amerikanischem Gesetz müssen die 12 Jurymitglieder jeweils zu einem einstimmigen Verdikt gelangen, damit ein Schuldspruch gefällt werden kann.
Der 33-jährige Castroneves ist in Miami der Steuerhinterziehung um mehr als 2,3 Millionen US-Dollar angeklagt, zusammen mit seiner Schwester und seinem Anwalt. Auch gegen die 35-jährige Katiucia Castroneves, Managerin ihres Bruders, konnte die Jury nicht in allen Punkten zu einer Einigung finden. Anders im Fall des 71-jährigen Anwalts Alan Miller, dessen Verdikt versiegelt in einem Umschlag auf die Veröffentlichung wartet.
Alle drei Angeklagten müssen bei einer Verurteilung wegen Verschwörung und Steuerhinterziehung, begangen zwischen 1999 und 2004, im schlechtesten Fall mit mehr als sechs Jahren Gefängnis rechnen. Der Fall dreht sich hauptsächlich um einen 2-Millionen-Dollar-Sponsordeal Castroneves' mit der brasilianischen Handelsfirma Coimex sowie um einen 5-Millionen-Dollar-Lizenzierungsdeal mit Penske Racing Ende 1999.
Somit ist klar, dass Castroneves auch dieses Wochenende beim IndyCar-Rennen in Long Beach nicht am Start stehen wird. Penske Racing hatte den Brasilianer wegen des Gerichtsverfahrens zu Saisonbeginn mit dem Amerikaner Will Power ersetzt. Roger Penske hatte in den vergangenen Tagen verkündet, Helio Castroneves sofort nach einem allfälligen Freispruch wieder in einen Rennwagens setzen zu wollen.