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Analyse von Toprak: Weshalb van der Mark scheitert

Von Ivo Schützbach
Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu zeigt 2025 auch ohne Spezialchassis von BMW seine herausragende Klasse. Teamkollege Michael van der Mark kam hingegen noch nicht über Platz 5 hinaus.

2024 kam für BMW alles Gute zusammen: Nach jahrelanger Erfolglosigkeit durften die Bayern aufgrund der Super-Concession-Regeln ein Spezialchassis entwickeln und einsetzen, mit welchem die Schwächen der M1000RR auf einen Schlag behoben waren. Hinzu kam die Verpflichtung von Toprak Razgatlioglu, dem derzeit besten Superbike-Piloten.

Der Rest ist bekannt: Obwohl der Türke verletzungsbedingt sechs Rennen verpasste, gewann er die Weltmeisterschaft mit 43 Punkten Vorsprung auf Aruba-Ducati-Werksfahrer Nicolo Bulega, siegte in 30 Läufen 18 Mal und stand 27 Mal auf dem Podium.

Über den Winter wurde das Reglement auf streitwürdige Weise verändert, Razgatlioglu und sein ROKiT-Teamkollege Michael van der Mark müssen dieses Jahr wieder mit dem Standardrahmen fahren.

Toprak schilderte mehrfach die dadurch für ihn entstandenen Nachteile, mit seinem herausragenden Talent kann er aber viele davon umfahren. Zur Saisonhalbzeit ist der 66-fache Laufsieger WM-Zweiter und hat mit 283 Zählern nur neun weniger auf dem Konto als Bulega.

In Misano konnte Razgatlioglu einen für Ducati demütigenden Dreifachsieg einsacken, als nächstes stehen die Rennen in Donington Park an – auf der Lieblingsstrecke des 28-Jährigen.

Topraks erklärtes Ziel für diese Saison: Nach 2021 und 2024 den dritten WM-Titel einfahren, bevor er 2026 in die MotoGP und zu Yamaha wechselt.

BMW steht vor dem nahezu unlösbaren Problem, den Motorrad-Artisten mit dem Red-Bull-Helm durch einen gleichwertigen Nachfolger zu ersetzen.

Wie einmalig Toprak ist, zeigt der Vergleich mit seinem Teamkollegen van der Mark, dem Supersport-Weltmeister von 2014, der in der Superbike-Klasse sechsmal gewann, 42 Mal aufs Podium brauste und es in der Gesamtwertung achtmal in die Top-7 schaffte.

Von den bislang 18 Rennen dieser Saison gewann Toprak die Hälfte und stand 14 Mal auf dem Podium. Van der Mark hingegen holte nur acht einstellige Ergebnisse und kam nie über Position 5 hinaus. Als WM-14. hat er mit 62 Punkten nicht einmal ein Viertel so viele wie Razgatlioglu.

Platz 10 im zweiten Hauptrennen war die Bestleistung des Niederländers Mitte Juni in Misano, während Toprak dreimal gewann.

Natürlich werden bei so eklatanten Leistungsunterschieden Fragen nach dem Warum laut; denn die fahrerische Klasse von van der Mark bezweifeln nur wenige. Michael selbst sagt dazu: «Es ist nicht so, dass Toprak in einem Punkt einen massiven Unterschied ausmacht. Er ist überall ein bisschen stärker, ich muss meine Fortschritte dadurch erzielen, wie ich dieses Motorrad fahre. Mit seinem Talent und seinen Fähigkeiten fand er einen Weg, auch aus diesem Bike das Maximum herauszuholen, auch wenn sein Gefühl dafür nicht fantastisch ist.»

Razgatlioglu ist weit davon entfernt, sich selbst auf die Schulter zu klopfen. Stattdessen nahm er van der Mark im Gespräch mit SPEEDWEEK.com in Schutz und erklärte, weshalb sich der Mann mit der Startnummer 60 mit dem Standardchassis so schwertut.

«Das Problem sind heiße Bedingungen», hielt der Weltmeister fest. «Ich fand einen Weg, damit klarzukommen. Aber Mickey kämpft vor allem mit der Elektronik. Hinzu kamen in Misano mangelnder Grip vorne und hinten, außerdem Chattering. Mir rutschte auch oft das Vorderrad weg. Ich bin traurig wegen ihm, wir arbeiten immer zusammen. Er arbeitet sehr hart, in Misano war es aber nicht einfach, Fortschritte zu erzielen. Bei Tests ist er normalerweise sehr schnell und stark, das Motorrad funktionierte aber nicht wie im vorangegangenen Test. Deshalb strauchelte er. Ich fühlte mich auch nicht wie während des Tests, konnte aber dennoch voll pushen.»

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