Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Suzuki Motorrad: Neuer Schweizer Importeur

Von Rolf Lüthi
Die Unternehmensgruppe Emil Frey übernimmt - nicht ganz unerwartet - den Import von Suzuki-Motorrädern in die Schweiz

Die Unternehmensgruppe Emil Frey übernimmt - nicht ganz unerwartet - den Import von Suzuki-Motorrädern in die Schweiz

Auf den 1. Februar übernimmt Suzuki Automobile Schweiz AG auch den Import der Motorräder von Suzuki in die Schweiz. Damit importiert nun die gleiche Firmengruppe Suzuki und Kawasaki.

Suzuki Automobile Schweiz AG gehört zur Emil Frey Unternehmensgruppe. Das Familienunternehmen ist mit den Marken Toyota, Subaru, Jaguar, Kia, Mitsubishi, Land Rover und Aston Martin eines der bedeutendsten Unternehmen der Schweizer Automobilbranche. Die Unternehmensgruppe ist europaweit tätig und betreibt auch Autohäuser in Deutschland.

Mit dem Import der Suzuki-Motorräder betritt die Emil Frey AG keineswegs Neuland. Bereits seit 1997 importiert man über die Tochterfirma Fibag erfolgreich die Motorräder der Marke Kawasaki in die Schweiz.

Die Import-Übernahme erfolgt zu einem schwierigen Zeitpunkt, im Suzuki-Modellprogramm sind keine umsatzstarken Modelle zu entdecken. Der bisherige Importeur Frankonia, eine Tochterfirma der belgischen Moteo-Gruppe, versuchte, das mit Spezialmodellen und Sonderserien aufzufangen. In der Schweiz liegt die Marke mit 1185 Verkäufen auf Platz 11 der Verkaufsstatistik 2019. Meistverkauftes Modell war die GSX-S 750, die seit 2015 auf dem Markt ist und von der dank der Initiative der Frankonia in der Schweiz fünf Designvarianten angeboten wurden.

Den Mitarbeitern des bisherigen Importeurs Frankonia macht die Suzuki Automobile Schweiz AG ein Jobangebot. Der Firmensitz des neuen Importeurs in Safenwil ist vom bisherigen Standort Avenches allerdings mehr als 100 km entfernt. Es ist anzunehmen, dass nicht alle Angestellten einen Umzug auf sich nehmen werden.

In den verbleibenden Wochen bis zur offiziellen Übernahme des Imports am 1. Februar 2020 sollen den rund 60 Suzuki-Händlern neue Verträge vorgelegt werden. Derzeit befinden sich diese nach dem Auslaufen der Verträge mit dem bisherigen Importeur in einem vertragslosen Zustand.

Dass auch Suzuki-Autohändler in Zukunft Motorräder verkaufen werden, ist gemäss Patrizia Marinelli, Marketingmitarbeiterin von Suzuki Automobile, denkbar. Ebenso sollen Synergien genutzt werden mit dem Kawasaki-Importeur. Innerhalb der Suzuki Automobile Schweiz AG soll ein Team geschaffen werden, welches sich mit den Motorrädern befasst. Mit Marinelli, die bis 2013 während 10 Jahren bei der Frankonia arbeitete, ist schon mal Motorrad-Wissen im Hause.

Mit dem Transfer der Motorradsparte zur Unternehmensgruppe Emil Frey ist nun die gleiche Firma für Import und Vertrieb der Autos, Motorräder und Marineprodukte von Suzuki verantwortlich – wie das in den meisten Ländern weltweit der Fall ist. Emil Frey verfügt über die nötigen Strukturen und die finanziellen Reserven, um die darbende Motorradsparte von Suzuki wieder zum Erfolg zu führen – sofern die Modellpalette das ermöglicht.

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