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Ducati Multistrada V4 RS: Reisen mit Superbike-Motor

Von Rolf Lüthi
Wenn schon unvernüftig, dann auch wirklich jenseits aller Vernunft: Ducati baut in die Reise-Enduro Multistrada den Superbike-Motor der Panigale V4 ein – mit Trockenkupplung und Titan-Rahmenheck.

Mit der V4 RS baut Ducati zum 20-jährigen Bestehen der Modellreihe die sportlichste, ausgeklügeltste, exklusivste Ducati Multistrada. Als Antieb dient der Desmosedici Stradale Motor, abgeleitet vom 1103er Motor des Superbikes Panigale V4.

In dieser Version ist der V4 mit einer aus dem Vollen gefrästen Trockenkupplung, einem extra für dieses Modell entwickelten Schalldämpfer von Akrapovic, dem Luftfilter aus dem Racing-Superbike V4R und mit desmodromischer Ventilsteuerung auf maximale Performance ausgelegt. In dieser Konfigutarion leistet der Motor 180 PS bei 12.250/min und kann bis 13.500/min drehen, dann greift der Drehzahlbegrenzer ein. Im Stand und bei einer Motortemperatur von mehr als 70° läuft der Motor nur auf zwei Zylindern, die hintere Zylinderbank ist deaktiviert.

Ein solcher Motor braucht das passende Fahrwerk – semiaktive Federelemente von Öhlins mit 170 mm Federweg, Einarmschwinge, Schmiederäder und ein Rahmenheck aus Titan. Letzteres ist 2,5 kg leichter als das Bauteil aus Stahl und trägt ein schlankeres, aerodynamisches Heck. Weitere Komponenten wie Vorderkotflügel, Handprotektoren, Hitzeschilder und der Schnabel an der Front sind aus Karbon gefertigt. Zusammen mit einer kleineren Batterie sparen die Karbonteile und das Titanrahmenheck 3 kg ein im Vergleich mit dem früheren Spitzenmodell Multistrada V4 Pikes Peak.

Anhand der 17-zölligen Räder vorne und hinten ist die Multistrada V4 RS keine Reise-Enduro, sondern eher eine Reise-Supermoto, in die sie bei Ducati nicht irrtümlich, sondern in vollem Bewusstsein einen Superbike-Motor eingebaut haben. Da war es nur vernünftig, für die V4 einen neuen Alurahmen mit zahmerer Geometrie zu bauen, mit einem Lenkkopfwinkel von 64,25 statt 65,5°, was dem Wert der einstigen V4 Pikes Peak entspricht. Die Marchesini-Schmiederäder der V4 RS sind 2,7 kg leichter als jene der V4 S und bereift mit Pirelli Diablo Rosso IV Corsa in 120/70-17 und 190/55-17.

In einem weiteren Anflug von Vernunft wurden nach dem Motor auch die Bremsen der Panigale V4 übernommen: Brembo Stylema Radialvierkolbenzangen und 330er Scheiben an der Front, das müsste reichen. Zuviel Bremsleistung wird vom Bosch-Brembo 10.3ME Kurven-ABS weggeregelt.

Die Multistrada V4 RS ist ausgerüstet mit dem Elektronikpaket der Multistrada V4 S, das unter anderem Abstandsradar vorne und hinten umfasst, was einen Abstands-Tompomat und Totwinkel-Sensor ermöglicht.

Weiter wird der Fahrer von Traktionskontrolle, Wheeliekontrolle, Motorbremskontrolle und Quickshifter Up&Down unterstützt, dazu kann er vier Powermodi anwählen (Full, High, Medium, Low). Diese Systeme wurden für die Multistrada V4 RS kalibriert und in die vier Fahrmodi Race, Sport, Touring und Urban integriert.

Leistungsfetischisten wird besonders der Full Power Modus beglücken, den die V4 RS als einzige der Multistrada-Familie erhält: Volle Leistung in allen sechs Gängen und zackige Gasannahme. In den anderen Motormodi ist maximale das Drehmoment von 118 Nm bei 9500/min in den ersten drei Gängen reduziert, auf Urban ist die Leistung  durchgehend auf 114 PS beschränkt.

Das TFT Display misst 6,5 Zoll in der Diagonale, verfügt über mehrere Anzeigeoptionen, kann das Smartphone spiegeln und somit direkt auch Kartennavigation anzeigen. Das Fach für das Smartphone ist belüftet, damit dieses bei intensivem Gebrauch nicht überhitzt.

Auf dass der Fahrer die sportlichen Qualitäten der Multistrada V4 RS auch nutze, sitzt er auch sportlicher, dank weiter hinten-oben platzierten Fussrasten für mehr Schräglagenwinkel und einem tieferen Lenker. Erhältlich ist die Ducati Multistrada V4 RS ab Januar zu Preis von 36.490 Euro (Schweiz Fr. 37.990.-) ausschliesslich in Weiss.


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