Ducati Hypermotard V2: Modernisierter V2-Kurvenjäger
Fast ein Vierteljahrhundert prägte die letzte V-Twin-Generation mit Namen «Testastretta» das Ducati-Modellprogramm. Vom Supersportler bis zum Crossover bauten die Italiener ihn in Modelle aller Kategorien ein. Die letzten Modelle, die noch vom altehrwürdigen Testastretta-Zweizylinder mit 937 ccm angetrieben werden, sind derzeit die DesertX-Varianten, die Monster- und Hypermotard 950-Modelle.
In nächster Zeit dürften die DesertX- und die Monster-Modelle auf den neuen V2 mit 890 ccm aufdatiert werden. Hingegen war keineswegs klar, ob es nach der Präsentation der Hypermotard 698 Mono zusätzlich eine modernisierte Hypermotard mit V2-Motor geben würde. Die Hypermotard 698 Mono setzt auf einen Einzylinder und zielt auf KTMs 690 Duke, die preislich ein gutes Stück unterhalb der Hypermotard 950 positioniert ist.
Doch anders als die Österreicher, die gerade im Zuge ihrer Restrukturierungsmaßnahmen die Einführung einer GasGas-Supermoto mit dem LC8c-Twin auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt zu haben scheinen, planen die Italiener eine Erweiterung ihres Supermoto-Angebots. Belegt wird dies durch Fotos von seriennahen Prototypen, die derzeit letzte Erprobungsrunden bei Zulieferern und am Stammwerk in Bologna drehen.
Die neue Zweizylinder-Supermoto aus Borgo Panigale setzt, wie schon Panigale V2, Streetfighter V2 und Multistrada V2, auf die neue Mittelklasse-Plattform der Italiener mit dem neuen V2 mit 890 ccm, der leichter ist und auch kostengünstiger produziert werden kann. Der Name «Hypermotard V2» liegt entsprechend nahe, benannt nach dem frischen Universalmotor der Firma, die diesen in Kürze auch in einer neuen Monster und der DesertX verbauen wird.
Analog zu den bereits im Verkauf befindlichen Modellen, dürfte auch die Hypermotard V2 rund 120 PS auf die Straße bringen. Der Motor gleicht der bisher verbauten Entwicklungsstufe bis auf die letzte Schraube. Das bedeutet zuvorderst den Verzicht auf die desmodromische Ventilsteuerung, anders als bei der kleinen Schwester mit Einzylindermotor. Analog zu Panigale, Streetfighter und Multistrada V2 dürfte der neue Antrieb eine signifikante Gewichtseinsparung nach sich ziehen. Beim Blick auf die drei bereits erhältlichen Modelle kann man mit rund 25 kg Gewichtseinsparung rechnen.
Von den bisherigen Modellen gleicher Plattform übernommen wird die Konstruktion der Hinterradfederung, die an der mittlerweile typisch gestalteten Zweiarmschwinge angedockt ist. Die Bremsanlage kommt, wie bei Ducati üblich, von Brembo. Die mittlerweile gängigen fahrdynamischen Helfer, wie schrägenlagenabhängiges ABS, entsprechende Traktionskontrolle und diverse Fahrmodi sind ebenso vorhanden.
Die Präsentation dürfte Anfang November auf der Leitmesse EICMA in Mailand stattfinden. Zum gleichen Zeitpunkt werden auch noch weitere Ducati-Modelle ihre Publikumspremiere feiern.