EICMA 2025: Neuer Twin mit 750 ccm für Royal Enfield

Von Bernhard M. Höhne
Für Europa überarbeitet Royal Enfield seinen 650er-Twin von Grund auf. Das Ergebnis: Rund 750 ccm und Luftkühlung. Erste damit motorisierte Modelle: Eine Himalayan und eine Continental GT - 2026.

Bei ihrer Präsentation waren die Royal Enfield Continental GT 650 und Interceptor 650 die ersten Zweizylindermodelle der ursprünglich britischen Marke seit über 50 Jahren. Mit A2-tauglichen 48 PS gilt der Reihentwin auf dem Heimatmarkt in Indien für das Gros der Kundschaft zwar als übermotorisiert, trotzdem bildet er nach wie vor die Spitze im Modellprogramm.

Gedacht ist der Antrieb aber vor allem für Europa und mit der hiesigen Kundschaft im Hinterkopf sind die Inder kurz davor, die nächste Stufe für Royal Enfield zu zünden. Auch wenn dies noch nicht an die ganz große Glocke gehangen wird, denn auf der Pressekonferenz der Marke an der Motorradmesse Mailand wurden die beiden resultierenden Modelle bislang nur beiläufig erwähnt und für die EICMA 2026 angekündigt.

Dass der Ausbau des Modellprogramms für Royal Enfield jedoch besonders für die Kundschaft außerhalb des indischen Heimatmarktes essentiell ist, das hörte man am Stand der Inder mehrmals. In Indien verdient Royal Enfield vor allem über die Stückzahl: 900.000 Einheiten der verkauften Million Motorräder Royal Enfields wurden innerhalb Indiens verkauft. Royal Enfield gilt innerhalb der Mutterfirma Eicher Motors als Wachstumstreiber. Europäische Märkte gelten aber als margenstärker, da die bei uns verkauften Motorräder im Schnitt teurer sind.

Dem neuen Reihentwin kommt entsprechend hohe Bedeutung zu, weshalb die Inder Entwicklungsmodelle der Zweizylinder-Himalayan und einer Continental GTan ihrem Stand ausstellten. Eher beiläufig, denn der Scrambler-Variante des elektrischen Flying Flea S6 und der Bullet 650 sollte der größte Raum in der Präsentation der Marke eingeräumt werden.

Dennoch wurden einige Details zum neuen 750er bewusst platziert. In zwei Kästen, ohne nähere Erläuterung, wurden ein Adventurebike und ein Wettbewerbsmotorrad des Continental GT-Cups gezeigt, die einen Ausblick auf die ersten beiden Modelle mit dem neuen Antrieb geben sollen. Die Reiseenduro, die unter dem Himalayan-Namen auf den Markt kommen soll, kennen SPEEDWEEK-Leser schon seit einigen Monaten.

Angesichts der Trends in Europa ist klar, dass diesem Modell für die Expansion im europäischen Markt besondere Bedeutung zukommen wird. Das zweite gezeigte Modell basiert auf der Cup-Version der Continental GT und soll auch die Tauglichkeit für sportliche Fahrer demonstrieren.

Offizielle Daten sowohl zu Antrieb und den fertigen Produkten blieb die Marke bislang schuldig. Es wurde immerhin offiziell verkündet, dass beide Modelle spätestens auf der nächsten EICMA im Jahr Ende 2026 als marktreife Serienmodelle zu sehen sein werden. Offensichtlich ist, dass die simple Luftkühlung beim neuen Reihentwin gesetzt bleibt, sie «gehöre zum Charakter der Classic Twins».

Beim Einzylindermotor mit 450 Kubik, der beispielsweise in der Himalayan 450 steckt, setzen auch die Inder inzwischen auf Wasserkühlung. Als Hubraum schweben seit längerem 750 Kubik durch indische Medien. Das Continental GT-Showmodell wurde auch passend mit «750» beschriftet.

Beiden gezeigten Modellen, der vermutlichen Himalayan 750 und der Continental GT 750, wird eine Leistung von rund 65 PS nachgesagt. Von vorn geben sich künftige Varianten mit dem neuen Twin an den Doppel-Scheibenbremsen am Vorderrad zu erkennen. Entwickelt werden sie zu großen Teilen in Großbritannien und Spanien, passend zum Zielmarkt Europa.

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