Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

KTM Adventure-Baureihe: Fünf Versionen

Von Rolf Lüthi
Längst hat sich KTM etabliert im Reigen der Hersteller von Reise-Enduros. Mit der vierten Generation der Adventure-Modelle bietet KTM eine Auswahl für jeden Einsatzzweck – zumindest im Mittel- und Oberklasse-Segment.

An der Intermot in Köln präsentiere KTM eine ganze Palette überarbeiteter oder neuer Reiseenduros. Spitzenmodell anhand ihrer Ausmasse bleibt die KTM 1290 Adventure T mit 30-Liter-Tank und umfangreicher Ausstattung. Radgrössen von 19 und 17 Zoll prädestinieren den Strasseneinsatz und ermöglichen auch Ausflüge in nicht zu schweres Gelände.

Diesem Spitzenmodell stehen nun zwei schlankere Versionen mit dem 1301 ccm grossen V2 zur Seite: Die neue 1290 Adventure R und die 1290 Adventure S. Grösster Unterschied: Die R steht auf Drahtspeichenrädern in 21 und 18 Zoll, bei der S sind die Gussräder 19 und 17 Zoll gross. Beide werden angetrieben vom 1290er V2, der 160 PS/140 Nm leistet. Die R hat einstellbare Federelemente von WP mit 220 mm Federweg vorne und hinten, aber kein semiaktives Fahrwerk.

Die S begnügt sich mit Federwegen von 200 mm, dafür ist sie mit semiaktiv gesteuerter Dämpfung ausgerüstet. Beide 1290er verfügen über Kurven-ABS und weitere elektronische Fahrassistenten, ein neues, 6,5 Zoll grosses TFT-Display und LED-Kurvenlicht. Die R ist also für echte Gelände-Einätze bestens gerüstet, während die S für den überwiegenden Einsatz auf der Strasse vorgesehen ist.

Analog zu den 1290er Modellen stehen zwei Versionen der 1090 Adventure zur Wahl, genannt Adventure R oder schlicht Adventure (ohne weiteres Zusatzkürzel). Bei diesen Motorrädern von Mittelklasse zu schreiben wäre angesichts von 125 PS/109 Nm aus 1050 ccm eine ungerechtfertigte Verniedlichung.

KTM sieht diese beiden Modelle weit unterschiedlicher positioniert, als es ein Blick auf die technischen Unterschiede vermuten lässt. Die Adventure wird auch als Einsteigermodell gesehen und ist darum auch leistungsreduziert mit 95 PS und A2-konformer Leistung (48 PS) erhältlich. Die Adventure rollt auf Gussrädern in 19 und 17 Zoll, was den Strasseneinsatz favorisiert, aber mit Federwegen von 185 und 190 mm wird sich diese KTM im Gelände immer noch weit besser fahren lassen als die derzeit modischen Scrambler.

Ganz klar als ernsthaftes Geländemotorrad versteht KTM die 1090 Adventure R, die folgerichtig auf Drahtspeichenrädern (21/18 Zoll) rollt und serienmässig mit Stollenreifen (Continental TKC 80, schlauchlos) ausgeliefert wird. 220 mm Federweg, Federelemente voll einstellbar: Das ist alles eine mehr oder minder unverhohlene Kampfansage an Hondas Africa Twin, die sich in ihrem ersten Jahr ja blendend verkaufte. In der Ausstattung liegen die 1090er unter den 1290er Modellen, man muss auf Kurven-ABS, Kurvenlicht und einige elektronische Assistenten verzichten – oder diese optional ordern.

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