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Mühldorf-GP: Erik Riss jüngster Weltmeister!

Von Ivo Schützbach
Die Top-3 der WM: Jannick de Jong, Erik Riss und Joonas Kylmäkorpi (v.l.)

Die Top-3 der WM: Jannick de Jong, Erik Riss und Joonas Kylmäkorpi (v.l.)

Spannender hätte der letzte von vier Langbahn-Grand-Prix in Mühldorf nicht sein können: Erik Riss sicherte sich im letzten Lauf den WM-Titel vor Jannick de Jong. Joonas Kylmäkorpi gewann das Rennen und Bronze.

19 Jahre, 15 Tage: Erik Riss ist der mit Abstand jüngste Weltmeister in der Geschichte der Langbahn-WM. Wie der Youngster die Nerven behielt, war beeindruckend. In seiner ersten Saison als fixer WM-Pilot kam der Deutsche Meister mit fünf Punkten Rückstand auf Jannick de Jong nach Mühldorf. Nach dem Finale waren es fünf Punkte Vorsprung! Fünfmal fuhren Riss und de Jong an diesem Tag gegeneinander, viermal hatte der Schwabe die Nase vorne.

Im Finale wurde der neue Champion Riss hinter dem entthronten Weltmeister Joonas Kylmäkorpi Zweiter, Wildcard-Pilot Martin Smolinski fuhr auf Rang 3. De Jong wurde im Finale Letzter. Dabei hätte er zwei Plätze vor Riss ins Ziel kommen müssen, um auf Gleichstand zu kommen und damit ein Stechen zu erzwingen.

Wie der Grand Prix ausging, war angesichts des WM-Titels von Riss Nebensache. Erik nahm den größten Sieg seiner Karriere mit einer Coolness, dass es einen trotz bestem Wetter in Bayern fror.

Wie hast du so viel Druck so leicht standhalten können? «Im ersten Lauf fuhr ich fast ins Startband, wegen meiner Nerven», sagte der Emporkömmling. «Im Finale passierte mir das Gleiche wieder. Dann sagte ich zu mir selbst, dass ich mich noch mal zusammenreißen muss. Ich habe nicht auf die anderen geschaut, mir war egal, was Jannick oder die hinter mir machen. Ich habe nur auf mich geschaut.»

Jetzt heißt es also Weltmeister Erik Riss. Für einen jungen Fahrer muss es eine Riesenlast sein, den gleichen Namen wie Vater Gerd, selbst achtfacher Einzelweltmeister, zu tragen? «Ich habe einen Riesenrespekt vor dem, was mein Vater geleistet hat», so Erik. «Aber ich bin Erik Riss, ein eigener Mensch. Mir ist egal, wer mein Vater ist. Er hat seine Erfolge zu anderen Zeiten geholt, gegen andere Gegner.»

De Jong trug seine Niederlage mit einer Würde, die einem Champion würdig ist. «Erik war heute einfach besser als ich. Ich habe nicht den Titel verloren, sondern den zweiten Platz gewonnen. Im Winter bereite ich mich noch einmal gut vor und probiere es nächstes Jahr erneut. Ich hatte eine großartige Saison.»

Kylmäkorpi war trotz seines GP-Siegs und der im letzten Lauf eroberten Bronzemedaille zutiefst enttäuscht. «Nach vier WM-Titeln wollte ich erneut Gold», sagte der Finne zu SPEEDWEEK.com. «Ich habe dieses Jahr einige falsche Entscheidungen getroffen, das muss ich nun büßen.»

Für viel Unterhaltung sorgte Martin Smolinski, der auf Rang 3 fuhr: «Ich habe den Fans eine gute Show geboten», grinste der Olchinger, der jeden Lauf auf dem Hinterrad beendete. «Ich konnte die Großen ein bisschen ärgern, obwohl ich kaum Langbahn fahre. Das war eine super Veranstaltung in Mühldorf.»

Ergebnisse Langbahn-GP Mühldorf/D:

Vorläufe: 1. Erik Riss (D), 19 Punkte. 2. Joonas Kylmäkorpi (FIN), 15. 3. Martin Smolinski (D), 15. 4. Richard Hall (GB), 14. 5. Jannick de Jong (NL), 13. 6. Stephan Katt (D), 13. 7. Andrew Appleton (GB), 10. 8. Mathieu Trésarrieu (F), 10. 9. Glen Phillips (GB), 9. 10. Stéphane Trésarrieu (F), 8. 11. Dirk Fabriek (NL), 7. 12. Jörg Tebbe (D), 6. 13. Matthias Kröger (D), 5. 14. David Howe (GB), 4. 15. Josef Franc (CZ), 2.

1. Halbfinale: 1. Riss, 4 Punkte. 2. De Jong 3. 3. Hall 2. 4. Phillips 1. M. Trésarrieu 0.

2. Halbfinale: 1. Kylmäkorpi 4. 2. Smolinski 3. 3. Appleton 2. 4. Katt 1. 5. S. Trésarrieu 0.

Finale: 1. Kylmäkorpi 4. 2. Riss 3. 3. Smolinski 2. 4. Hall 1. 5. De Jong 0.

Endstand nach 4 Läufen: 1. Riss, 77 Punkte. 2. De Jong 72. 3. Kylmäkorpi 66. 4. Hall 65. 5. M. Trésarrieu 64. 6. Katt 52. 7. S. Trésarrieu 44. 8. Fabriek 40. 9. Tebbe 35. 10. Franc 32. 11. Theo Pijper (NL), 31. 12. Howe 29. 13. Appleton 28. 14. Smolinski 20. 15. Cameron Woodward (AUS), 12. 16. Aki Pekka Mustonen (FIN), 12. 17. Richard Speiser (D), 12. 18. Phillips 10. 19. Kröger 8.

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