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Die Zukunft muss nicht schlechter sein

Kolumne von Guido Quirmbach
Grosser Sport, geringes Interesse: LMS in Portimao

Grosser Sport, geringes Interesse: LMS in Portimao

Der Intercontinental Le Mans Cup geht nicht zu Lasten der LMS, sondern ist eine Chance.

Jetzt haben wir in der kommenden Saison gleich vier ACO-Rennserien. Die jeweils kontinentale ALMS, LMS und Asian Le Mans Series und dazu den Intercontinental Le Mans Cup, quasi die inoffizielle Weltmeisterschaft für gemischte Sportwagen-Rennen, also mit Prototypen und GT´s.

Klingt normalerweise nach viel zu viel, ist aber auf den zweiten Blick logisch und auch sinnvoll. Denn der ILMC ist von den bisherigen Serien genauso abhängig wie umgekehrt. Eine Serie nur mit den vielleicht 15 Startern, die ein weltweites Interesse haben wäre ein Desaster. Der ILMC braucht ausser in Le Mans die Starter aus LMS und ALMS.

Gleichzeitig erhalten die Rennen, welche neben der Stammserie zum ILMC gehören, eine mediale Aufwertung. Denn durch die Pressearbeit der beteiligten Hersteller werden diese Rennen etwas mehr internationale Aufmerksamkeit erregen als dies sonst der Fall wäre. Denn machen wir uns nichts vor, weltweit zählt im Sportwagen-Sektor nur Le Mans und dann kommt erstmal lange Zeit nichts!

Für die länger etablierten Serien (wobei man von den asiatischen Rennen sicher noch nicht von etabliert reden kann) bietet der ILMC die Chance, sich zu positionieren.

Denn gerade die LMS hatte in den letzten drei Jahren das Problem, zwischen den Interessen von Werksteams als auch denen der Privatiers hin- und hergerissen zu sein. Ginge es nach den Herstellern, wäre die Renndistanz nach 2008 verkürzt worden, um die LMS TV-Gerechter vermarkten zu können. Doch kürzere Rennen, und das zeigt die Geschichte der Sportwagen ausnahmslos, führen zu einem Rückgang der Privatiers. Ohne die aber gibt es keine brauchbaren Starterfelder. Nicht zuletzt deshalb blieb es bei den 1.000km, doch Peugeot und Audi zogen sich zurück.

Der Quantität der LMS hat der Rückzug nicht geschadet. Wenn am kommenden Wochenende 35-40 Wagen in Ungarn an den Start gehen, ist das gemessen an LMS-Verhältnissen ein unterdurchschnittlicher Wert, nimmt man die Situation im Motorsport generell, dann ist es immer noch sehr viel.

Der Qualität beim Kampf um den Gesamtsieg hat der Rückzug der Werke dafür um so mehr weh getan, damit auch dem Medieninteresse.

Doch alles geht nicht, das lernt jedes Kind von klein auf. Die Weichen sind gestellt, die Einführung des ILMC ist fast ein Kompromiss, der die wichtigsten Interessen der Hersteller und auch der Privatiers berücksichtigt. Die Werke haben zwar noch immer das Problem der langen Rennen, dafür aber im ILMC eine weltweite Präsenz in deren wichtigsten Märkten und im Falle eines Sieges noch einen weltweiten Titel, dem der ACO nur noch einen einprägsamen und eindeutigen Namen geben muss.

Und die LMS behält die langen Renndistanzen. LMS-Promotor Patrick Peter weiss somit, auf wen er bauen kann und muss für deren Interessen einstehen. Er muss den für 2011 fest eingeschriebenen Privatiers die Startplätze garantieren. Es darf keinesfalls passieren, dass beispielsweise beim LMS-Lauf in Spa, der gleichzeitig zum ILMC zählt und noch das letzte Rennen vor Le Mans ist, LMS-Teams nicht fahren können, weil plötzlich im ILMC fahrende Hersteller mit mehr Autos als eingeschrieben auftauchen und somit die maximale Zahl der auf der Strecke zugelassenen Autos überschritten wird. Und er muss darum kämpfen, dass die LMS-Sieger und Zweitplatzierten unverändert Startplätze für Le Mans erhalten.

Gleichzeitig muss sich Peter auch von dem Traum verabschieden, mit der LMS einen medialen Kassenschlager zu haben. Sie wird eine Serie für Freaks bleiben. Was nicht schlimm ist, wenn es sich für alle Beteiligten rechnet.

Und sollte ein Werk doch noch einen Gaststart in der LMS planen, sollte Peter sie willkommen heissen. Solange es nicht zu Lasten eines fest eingeschriebenen LMS-Teams geht, kann die LMS als Serie nur davon profitieren!

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