«Holiday-Grand-Prix» in Portimao
Vorn Pool, hinten Abnahme. Das Fahrerlager von Portimao
Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, zu einer neuen Strecke zu kommen. Die Anreise ist noch keine Routine, während der ganzen Fahrt geht der Kopf nach rechts und links, um die Landschaft zu erkunden.
Das Autodromo Internacional do Algarve mit anderen Strecken zu vergleichen, ist schwierig. Irgendwie eine Mischung aus Le Castellet und Istanbul. Man fährt von der Küste in etwas höhere Regionen wie bei dem Kurs an der Côte d’Azur. Nur geht es nicht wie in Frankreich über Serpentinen, sondern über einen neue, in das Gelände gesprengte breite Strasse. Also ähnlich wie in Istanbul, wo dann auch nach einigen Kilometern aus dem nichts eine hochmoderne Rennstrecke auftaucht. Wie am Bosporus ist das Streckenlayout in die Landschaft eingebettet und obwohl noch nicht alles fertig ist, wirkt der Circuit an der Algarve natürlicher.
Die Veranstaltung könnte man getrost als Holiday-Grand-Prix bezeichnen, wie der Österreichring in den 1980ern seinen Grand Prix nannte. Nicht wenige Offizielle und Aktive der LMS sind mit Kind und Kegel an der Strecke und verbinden den dritten Lauf zur LMS mit dem Familien-Urlaub. Die traumhafte Küste der Algarve bietet sich dazu ja auch an. Und das Wetter ist fast schon zu gut, es ist sehr heiss.
Die Hitze könnte einigen trotz Klimaanlage zu schaffen machen, bereits um zehn Uhr am Morgen überquerte das Thermometer die 30° Marke. Und der Wind bringt kaum Abkühlung, im Gegenteil, manchmal brennt er regelrecht auf der Haut. Nicht umsonst gibt es mitten im Fahrerlager auch einen Pool.
Für die meisten der Piloten in den 35 Startern ist die Piste noch Neuland. Die Fahrer, die schon hier waren, sind meist voll des Lobes über die mit mehreren Spitzkehren gespickte Berg- und Talbahn. Richard Lietz hingegen ist nicht so begeistert, obwohl er hier schon eine Rennen gewinnen konnte: «Eine knifflige Strecke mit anspruchsvollen Ecken und blinden Kuppen. Aber zu meinen Lieblingsstrecken zählt sie nicht!»
Albert von Thurn & Taxis ist trotz der Abwesenheit des Reiter GT2-Lambos am Start, er steuert einen Ferrari von JMB gemeinsam mit GT-Masters-Pilot Cesar Campanico. «Wir fahren hier noch einen EM-Lauf in der GT3 und da kann ich die Streckenkenntnis gut gebrachen. Und es ist bestimmt auch mal interessant, einen Ferrari zu fahren» sagte der Regensburger.
Die «1000km do Algarve» werden am Samstag um 19.15 Uhr Ortszeit hier gestartet und damit zu zwei Dritteln in der Dunkelheit stattfinden. Denn um 21.00 Uhr ist es hier bereits stockfinster.