KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Grandioses Comeback für Pescarolo

Von Oliver Runschke
Pescarolo meldete sich mit Stil zurück

Pescarolo meldete sich mit Stil zurück

Pescarolo siegt beim Saisonauftakt der Le Mans Series, Ferrari-Sieg in der GTE-Klasse nach Porsche-Debakel bei Skandal-Start.

Henri Pescarolo und seine Mannschaft feierten beim Auftakt der Le Mans Series, den 6-Stunden von Le Castellet, eine grandiose Auferstehung. Nach einem Jahr LMS-Pause knüpften Emanuel Collard, Julien Jousse und Christophe Tinseau genau da an, wo Pescarolo 2009 in Okayama aufhörte: Mit einem Sieg. Das Pescarolo-Trio startet ebenso mit einem Handicap in das Rennen wie der Rebellion-Lola-Toyota von Jean-Christophe Boullion/Andrea Belicchi, der mit dem Pescarolo-Judd bis zum Schluss unter Druck zu setzen vermöchte. Während der Pescarolo nach der Aberkennung der Quali-Zeiten von hinten losbrausen musste, kämpfte Boullion in der Startphase mit einer offenen Tür.

Pecarolo-Startfahrer Tinseau fuhr innerhalb der ersten 30 Rennminuten nach vorne und setzte sich in Führung, als Polesetter Neel Jani (Rebellion-Lola-Toyota) mit Getriebeproblemen die Box ansteuern musste. Nachdem auch der Quifel-ASM-Zytek nach einem Reifenschaden in der Startphase früh aus dem Kreis der Siegkandidaten ausschied, kämpften nur noch der Pescarolo und der Boullion/Belicchi-Rebellion-Lola um den Sieg. Das Team des Altmeisters behielt schliesslich die Nase vorne. «Es ist ein Traum wieder als Teamchef zurück im Fahrerlager zu sein und fantastisch beim Comeback gleich wieder zu siegen», freute sich Henri Pescarolo nach dem Rennen. «Ich habe drei tolle Fahrer und das Auto ist immer noch sehr gut. Emanuel Collard hatte ein tolles Duell mit Jean-Christophe Boullion, ich habe teilweise ganz vergessen, dass einer der beiden gar nicht mehr für mich fährt.» Der Aston Martin AMR-One kämpfte im Rennen mit Motorproblemen und stand ab der Halbzeit überwiegend in der Box.

Der Sieg in der LMP2-Klasse ging an den Zytek-Nissan von Greaves Motorsport mit Tom Kimber-Smith, Gary Chalandon und Karim Ojjeh vor dem Pecom-Lola-Judd mit Pierre Kaffer, Luis Perez-Companc und Matias Russo. In der Formula Le Mans-Klasse glänzten Duo Mirco Schultis und Patrick Simon zusammen mit Pegasus-Teamchef Julien Schell und holten sich im ersten gemeinsamen Rennen den Klassensieg.

In der GTE-Pro-Klasse fiel die Siegentscheidung schon beim Start zugunsten von Ferrari, nach einem derben Fehler der Rennleitung. Die Rennleitung entschied sich für eine zusätzliche Einführungsrunde und liess das Führungsfahrzeug auf der Strecke, doch schaltete die Ampel schon mal auf grün. Im Mittelfeld kam es dabei zu einem Chaos, als die Führenden erst beschleunigten und dann abrupft abbremsten. Bei einem Massencrash erwischte es fünf von sechs Porsche, nur der GTE-Am-Porsche von Christian Ried und Horst Felbermayr jr. und sr. blieb unbehelligt und gewann in der Folge auch die in der LMS erstmals ausgetragene GTE-AM-Klasse.

Den Sieg machte die Armada der Ferrari 458 somit unter sich aus, der JMW-Ferrari von Rob Bell und James Walker siegte vor Giancarlo Fisichella/Gianmaria Bruni (AF Corse). Auch Sieger Rob Bell hatte für das Startchaos wenig Verständnis: «Die Rennleitung sollte das genau analysieren und vor allem ehrlich mit sich selbst sein. Ich weiss nicht wie so etwas in einer professionellen Rennserie passieren kann.» Auch Felbermayr-Proton Christian Ried war trotz GTE-Am-Klassensieg sauer: «Das Auto von Richard Lietz und Marc Lieb ist ein Totalschaden. In drei Wochen ist Le Mans-Testtag, ich weiss momentan noch nicht wie wir das schaffen sollen.»

Eine Ausführliche Analyse vom Saisonauftakt der Le Mans Series lesen in der nächsten Ausgabe der SPEEDWEEK, ab Dienstag, 05. April für 2,20 Euro im gut sortierten Zeitschriftenhandel 

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