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Moto3-Nachwuchs: Wer bekommt jetzt die WM-Tickets?

Von Thomas Kuttruf
Die Würfel sind gefallen: In einem ungewöhnlichen Finale wurden die letzten Rennen der Junioren-WM bestritten. Der neue Moto3-Champion heißt Alvaro Carpe. Jetzt gilt es, die letzten Plätze im GP-Fahrerlager zu besetzen.

Zum Missmut etlicher GP-Teamchefs findet das Finale der Junioren-Weltmeisterschaft seit einigen Jahren erst nach dem Finale der MotoGP und damit auch nach der Schlussrunde zur Moto3-WM statt. Einige potenziell heiße Kandidaten für einen Wechsel ins Grand-Prix-Fahrerlager blieben damit auch 2024 wieder lange auf dem Transfermarkt.

Der verdiente Champion, Alvaro Carpe, der sich in einem Doppel auch den Gesamtsieg bei den Red Bull Rookies holte, wurde bereits frühzeitig von Ajo-Motorsport unter Vertrag genommen. Das nächste Riesentalent Südeuropas durfte als Wildcard beim Saisonfinale in Barcelona schon bei den Großen mitmischen. Auch Max Quiles, dem es bei den letzten Rennen in Estoril gelang, noch auf Platz 3 der Meisterschaft zu fahren, darf 2025 bei «Aspar» Martinez (CFMOTO) in einem Topteam in die WM einsteigen.

Das Finale musste nach der Katastrophe in Valencia ebenfalls umgeplant werden. Die beiden Rennen fanden zudem in der Woche statt. Nach dem Training am vergangenen Montag, folgten Dienstag und Mittwoch je ein Rennlauf in allen Formaten der Junioren-WM in den Klassen Moto3, Moto2, European Talent Cup und Stock.

Ein starkes Finale zeigte Intact-GP-Youngster Jakob Rosenthaler. Mit einem weiteren Podestplatz beim letzten Rennen schob sich der Österreicher noch unter die Top-10 der Gesamtwertung. Der Linzer, der für Intact-GP auch beim Red Bull Ring als Gaststarter einen guten Eindruck hinterließ, muss den WM-Einstieg noch nicht final abschreiben. Rosenthaler ist auch aufgrund seines Alters (20) ein geeigneter Aufsteiger.

Perfekt lief das Finale in Estoril für Italien: Guido Pini, der den Rookies Cup trotz gutem Finale nur als 13. beenden konnte, brillierte beim Finale der Junioren. Mit einem Sieg in Lauf 1 und Platz 2 beim Finalrennen verbesserte sich der 16-Jährige auf Platz 2 der Tabelle – und zog damit auch die mögliche WM-Startberechtigung für die WM. Denn Guido Pini wird im kommenden Januar und damit rechtzeitig 17 Jahre alt. Nur die Top-3 der Junioren-WM sowie des Red Bull Rookie Cups dürfen als Ausnahme mit 17 in die WM einsteigen – für alle anderen gilt ein unteres Alterslimit von 18 Jahren.

Raus ist damit vorerst das nächstbeste Talent auf WM-Platz 4. Jesus Rios holte in Estoril fleißig Punkte, wurde aber gerade erst 17 und fällt aus dem Rennen für einen Stammplatz 2025.

Anders schaut es beim Marcos Uriarte aus. Der Spanier ist seit Jahren in den Klassen der Junioren-WM aktiv und erfolgreich. In Estoril sicherte sich der 20-Jährige Position 5. Uriarte durfte als Junior der CFMOTO-Mannschaft in Barcelona ebenfalls als Wildcard-Pilot in Erscheinung treten. Zumindest in seinem aktuellen Team wird er für 2025 aber keinen Platz in der GP-Box finden.

Hoch gehandelt, aber dennoch kein fixer Kandidat, ist Cousin Brian Uriarte. Der Spanier wurde Vize bei den Rookies, hinter Rosenthaler Zehnter in der Junior-GP – feiert aber erst im August 2025 den 17. Geburtstag.

Neben der deutschen Mannschaft unter Regie von Peter Öttl, die 2025 einen frischen Nachwuchsfahrer bringen will, bemüht sich das beste Honda-Team Leopard Racing um Ersatz für Angel Piqueras. Der beste Rookie des Jahres 2024 wurde erfolgreich von der Mannschaft MT-MSi abgeworben. Auch die britische Mannschaft von MLav Racing sucht derzeit noch einen Teamkollegen für Eddie O’Shea.

Als sicher gilt, die Verhandlungen mit den Toppiloten sind in den letzten Zügen. Sobald die letzten Details geklärt sind, wird auch die Startaufstellung der Moto3 für 2025 ihre endgültige Form annehmen.

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