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Vor Mugello-GP: In Italien fehlt es an Nachwuchs

Von Günther Wiesinger
Dritter in Jerez: Stefano Manzi

Dritter in Jerez: Stefano Manzi

Die Zeiten der italienischen Seriensiege im GP-Sport sind Vergangenheit. Seit fast einem Jahr hat kein Italiener einen Grand Prix gewonnen.

Die italienischen MotoGP-Fans haben nicht mehr viel zu lachen. Valentino Rossi hat seit Oktober 2010 (Sieg in Sepang auf Yamaha) kein MotoGP-Rennen mehr gewonnen. In der Moto3-Klasse ist Italien seit dem Jerez-Sieg von Romano Fenati vor mehr als einem Jahr sieglos, in der Moto2 ist nach dem Klassenwechsel von Andrea Iannone (letzter GP-Sieg in Mugello 2012) auch nicht mehr viel los.

Die MotoGP-Stars versetzten die Tifosi früher in Mugello oft in Extase. Rossi gewann dort von 2002 bis 2008 sieben Mal hintereinander; 2003 erkämpften Biaggi und Capirossi hinter ihm die Plätze 2 und 3, 2005 war es genau so – mit Melandri an vierter Position.

Und jetzt? Rossi gelangen 2012 insgesamt nur drei Podestplätze, in diesem Jahr ist ihm in vier Rennen einen Top-3-Ergebnis gelungen (Platz 2 in Katar).

Die Nachwuchssorgen der Italiener manifestieren sich in erster Linie in den WM-Kategorien Moto3 und Moto2. Fenati, Antonelli, Tonucci und Co. sind mit ihren Honda gegen die übermächtigen KTM auf verlorenem Posten. Das zeigt sich an der WM-Position: 13. Fenati. 20. Tonucci.

Früher gewannen die Italiener in der 125-ccm-Klasse einen Titel nach dem andern. Gresini (1985 und 1987), Cadalora (1986), Capirossi (1990 und 1991), Gramigni (1992), Rossi (1979), Locatelli (2000), Poggiali (2001), Dovizioso (2004) – danach war Feierabend.

Auch in der Moto2-WM siegt es nicht viel besser aus. Mattia Pasini holte mit Rang 8 in Texas das beste italienische Ergebnis 2013, in der WM halten sich De Angelis, Pasini und Corsi auf den Rängen 10. 12 und 15. (Die aus San Marino kommenden Poggiali und De Angelis lassen wir als Italiener durchgehen...) Den letzten italienischen Moto2-Sieg haben wir in Mugello 2012 erlebt – dank Iannone.

Auch in der mittleren Klasse wurden die Italiener früher serienweise Weltmeister. Cadalora (1991 und 1992), Biaggi (1994, 1995, 1996 und 1997), Capirossi (1998), Rossi (1999), Melandri (2002), Poggiali (2003), und Simoncelli (2009) hiessen die Triumphatoren.

Eines ist klar: Die Italiener profitierten in dieser glorreichen Phase von der Dominanz von Aprilia, später betrieb auch Gilera siegreiche Werksteams, dadurch wurden italienischen Piloten oft materialmässig begünstigt.

So bekamen bereits Nachwuchsfahrer zu erstklassigem Material. Roberto Locatelli gelang gleich bei seinem WM-Debüt als Wildcard-Fahrer die Pole-Position. Marcellino Lucchi gewann als Aprilia-Testfahrer mit 42 Jahren noch seinen ersten Grand Prix (250 ccm).

Aber jetzt wird sich diese Misere nicht so rasch beheben lassen. In der Morto2-Klasse tritt in Mugello nicht einmal ein italienischer Wildcard-Fahrer an.

Aber das Team Italia hat bereits überall die Fühler ausgestreckt und sucht den nächsten Romano Fenati. Deshalb wurde der 14-jährige Stefano Manzi bereits vom Team des italienischen Verbands unter Vertrag genommen. Manzi ist erst 14, aber er war zuletzt beim Red-Bull-Rookies-Cup in Jerez bereits Dritter.

Ein Name, den man sich wohl merken muss.

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