Kiefer: «Grünwald noch nicht am persönlichen Limit»

Mit den Rängen 29 und 32 unter 33 Teilnehmern am IRTA-Test in Jerez war das Team Kiefer Racing das am schwächsten platzierte unter den Moto3-Mannschaften. Der ehemalige IDM-125- und IDM-Moto3-Champion Luca Grünwald büsste 2,493 sec auf die Bestzeit von Jack Miller (KTM) ein, bei WM-Neuling Gabriel Ramos waren es happige 3,743 sec.

Nun steht in einer Woche der Saisonauftakt beim Nacht-GP in Katar auf dem Programm. Kiefer muss damit rechnen, dass nach der punktelosen letzten Moto3-Saison mit Florian Alt und Toni Finsterbusch auch der Doha-GP ohne Top-15-Rang ablaufen wird. Stefan Kiefer: «Ich will keine Deadlines setzen, wir müssen einfach schauen, dass wir so schnell wie möglich den Anschluss schaffen. Das ist uns beim ersten Grand Prix natürlich lieber als beim fünften, aber wenn es beim sechsten oder siebten passiert, ist das dann halt so. Aber es sollte einfach irgendwann stattfinden, nicht dass es so wie letztes Jahr wird.»

Der Teammanager wollte der Zeitenliste von Jerez nicht zuviel Bedeutung beimessen: «Wir sind zufrieden. Wir wussten natürlich, dass die Geschichte nicht leicht wird. Wir sind noch dabei, uns Schritt für Schritt zu steigern, am Donnerstag haben wir nochmals einen Schritt gemacht, indem wir erstmals die 49er Zeiten geknackt haben.» Grünwalds Bestzeit war am Ende eine 1:48,752 min. der Venezolaner schaffte es nicht unter 1:50 min. Allerdings galten bei der Konkurrenz von KTM und Honda schon beim Jerez-Test im Februar Zeiten im 1:46er Bereich als das Mass aller Dinge.

Kiefer bleibt indes ruhig: «Wir arbeiten mit beiden Fahrern konzentriert weiter, bleiben cool und locker. Es zeigte sich auch, dass wir uns stetig weiterentwickeln. Wir bleiben nicht stehen. Insbesondere Luca machte einen ganz guten Job, er lernte die Strecke immer besser kennen (Anm: Grünwald kennt Jerez erst seit November 2013). Er geht sachte Schritt für Schritt an die Sache heran. Das gibt uns die Zuversicht, dass das auch in Zukunft so weiter geht. Von dieser Seite waren wir ganz zufrieden, wir sind im Plan und schauen jetzt mal, wie es in Katar wird.»

Stefan Kiefer: «Luca wird sich weiter steigern»

Im Kiefer-Team ist man sich sicher, dass vom zweifachen IDM-Champion noch mehr kommen wird, das Talent des 19-Jährigen ist unbestritten. Der Mühldorfer muss allerdings aus budgettechnischen Gründen mit einer Vorjahresmaschine von Kalex-KTM vorliebnehmen. «Luca will und muss zuerst alles verstehen, bevor er dann an sein persönliches Limit heran geht. Ich glaube, da ist er noch nicht hundertprozentig bereit. Deswegen machte er alles Step by Step und darum sind wir zuversichtlich, dass er sich weiter steigern wird.»

Ein anderer Fall ist Ramos: Er fährt zwar wie Philipp Öttl, Juanfran Guevara oder WM-Neuling Scott Deroue eine neue Kalex-KTM, aber der Südamerikaner tat sich schwer. Da Ramos praktisch kein Englisch spricht, muss sich Crew-Chief Jan Luyten via den beiden Betreuer Michael Berti und Carlos Lavado verständlich machen. In Jerez wirkte der Rookie nach den teilweise heftigen Stürzen im Februar in Almeria und Jerez gehemmt. Kiefer: «Wir haben ihm nichts eingebläut wegen der Stürze, er versuchte einfach, sitzen zu bleiben. Es kam ihm und auch uns nicht so auf die Rundenzeiten drauf an. Es war wichtig, viele Kilometer abzuspulen und in einen guten Rhythmus zu kommen. Er musste auch alles verstehen und das Motorrad kennenlernen. Von den Zeiten waren wir sicherlich nicht ganz zufrieden, das ist ganz klar. Aber wir müssen ihm Zeit geben. Er ist neu dabei und bringt nur zwei Jahre Erfahrung aus der Spanischen Meisterschaft mit, jetzt wird er hier ins kalte Wasser reingeschmissen. Wir wussten dass es hart wird.»

Moto3: Die kombinierte Zeitenliste vom Jerez-Test, 13. März

Moto3: Die kombinierte Zeitenliste vom Jerez-Test