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Bol d’Or: BMW verliert alles, YART ist Weltmeister

Von Tim Althof
Das Suzuki-Top-Team Yoshimura SERT Motul feierte den fünften Bol d’Or-Sieg seit 2019. Dahinter hatte BMW bereits eine Hand am Titel, doch 25 Minuten vor dem Ende endete der Traum. Yamaha gewinnt den WM-Titel.

Die 88. Ausgabe der «Goldenen Schüssel», was Bol d’Or übersetzt bedeutet, entwickelte sich erwartungsgemäß zu einer Materialschlacht. So folgte den Ausfällen der großen Teams von Honda, Kawasaki und einigen anderen Mannschaften eine Stunde vor Schluss auf dem Circuit Paul Ricard die japanische Mannschaft von AutoRace Ube Racing. Die BMW-Mannschaft, die in Le Castellet mit Leandro Mercado, Loris Baz und Naomichi Uramoto am Start stand, musste mit einem technischen Defekt in der Box halten und somit Platz 4 hergeben.

Der letzte Sieg der BMW-Werksmannschaft um Werner Daemen stammt aus dem Jahr 2022. Damals gewannen Ilya Mikhalchik, Markus Reiterberger und Jeremy Guarnoni bei der EWC-Rückkehr nach Spa-Francorchamps das 24-Stunden-Rennen. Nun hätten 2025 die Ränge 4 und 2 in Le Mans und Spa, Platz 5 in Suzuka und beim Finale an diesem Wochenende in Le Castellet Platz 2 gereicht, um den ersten WM-Titel in der Langstrecke für den deutschen Hersteller zu gewinnen. Doch 25 Minuten vor dem Ende passierte das Drama.

Markus Reiterberger strandete mit einer rauchenden BMW M1000RR bei seiner Crew. Der Bayer wusste sofort was los ist: Der Motor streikte, keine Leistung mehr und somit war Platz 2 und der mögliche WM-Titel verloren. Reiterberger, Daemen und die gesamte Mannschaft des deutschen Herstellers war am Boden zerstört.

Hinter Yoshimura SERT Motul, die mit Gregg Black, Etienne Masson und Dan Linfoot das Saisonfinale in Südfrankreich gewinnen konnten, reichte Yamaha ein zweiter Platz, um den Titel mit einem Punkt Vorsprung zu gewinnen. Suzuki landete auf Platz 2 der WM-Wertung, nachdem man den 21. Erfolg beim Bol d’Or feierte. Einsetzender Regen machte es am Ende noch viel spannender, als es sich jedes Team wünschte.

Mit der WM-Führung kam das Yamaha-Werksteam von Mandy Kainz zum Finale in Le Castellet und am Ende reicht es dank einer fehlerfreien Leistung zum dritten WM-Titel nach 2009 und 2023. Karel Hanika, der im Rennen mit Magenproblemen zu kämpfen hatte, holte mit Marvin Fritz und Jason O’Halloran einen ungefährdeten zweiten Platz auf dem 5,6 km langen Kurs.

Das Team Bolliger Switzerland lieferte nach einem katastrophalen Beginn eine extrem starke Aufholjagd in Frankreich. Nico Thöni, Alex Toledo und Pedro Romero kämpften sich, nachdem man zwischenzeitlich das Schlusslicht bildete, zurück in die Top-10 und feierte am Ende sogar Platz 3 in der EWC-Wertung. Die Mannschaft um Kevin Bolliger zeigte somit erneut ihren unglaublichen Endurance-Spirit und räumte damit endlich einmal wieder WM-Pokale ab.

Ein Nockenwellensensor sorgte zwischenzeitlich für besorgte Gesichter in der Box der Champion-MRP-Tecmas-Truppe, ebenfalls von Werner Daemen. Eine sicher geglaubte Führung wurde durch ein technisches Problem an diesem Bauteil kurzzeitig hergegeben, aber im Anschluss wieder zurück erkämpft. Am Ende siegten Jan-Ole-Jähnig, Hannes Soomer, Balint Kovacs und Loris Cresson für BMW in der Superstock-Klasse vor dem Honda-Teams Rac41 und National Motos. Letztgenanntes Team feierte damit die Meisterschaft mit Valentin Suchet, Guillaume Raymond und Johan Nigon auf einer Fireblade.

Ergebnis Bol d’Or (21. September):

1. Yoshimura SERT Motul (Black, Masson, Linfoot), Suzuki GSX-R1000R, 728 Runden
2. YART Yamaha (Fritz, Hanika, O'Halloran), Yamaha YZF-R1, +3 Runden
3. Champion-MRP-Tecmas (Cresson, Jähnig, Kovacs, Soomer), BMW M1000RR (SST), +19
4. Rac41 Honda (Leesch, Ishizuka, Manfredi, Poncet), Honda CBR1000 RR-R (SST), +19
5. National Motos Honda (Suchet, Raymond, Nigon), Honda CBR1000 RR-R (SST), +20
6. Team 18 Pompiers (de la Vega, Guittet, Pellizotti, Challamel), Yamaha YZF-R1 (SST), +27
7. Revo-M2 (Calia, Saltarelli, Ferroni, Vitali), Aprilia RSV4 (SST), +29
8. Team Bolliger Switzerland (Thöni, Romero, Toledo), Kawasaki ZX10R, +35
9. Mana-au Competition (Jacob, Fetz, Elliott), Honda CBR1000 RR-R, +36
10. Team 33 Louit April Moto (Antiga, Sanchis, Gonzalez, Vugrinec), Kawasaki ZX10R (SST), +36

Ferner:
14. Team Tati Ava6 (Clere, Krummenacher, Renaudin), Honda CBR1000 RR-R, +58
24. Wojcik Racing Team 777 (Torres, Molik, Steinmayr, Spinelli), Honda CBR1000 RR-R (SST), +79

Ausgeschieden:
BMW Motorrad World Endurance (Reiterberger, Guintoli, Odendaal), BMW M1000RR
AutoRace Ube (Uramoto, Baz, Mercado), BMW M1000RR
Motobox Kremer Racing (Morais, Smits, Rubin), Yamaha YZF-R1
Aprilia Le Mans 2Roues (Dehaye, Dupuy, Parisse, Ubl), Aprilia RSV4
F.C.C. TSR Honda (Techer, Hada, Perolari), Honda CBR1000 RR-R
ERC Endurance (Mikhalchik, Foray, Checa), BMW M1000RR
Elf Marc VDS / KM99 (Delbianco, Marino, Guarnoni), Yamaha YZF-R1
Team Etoile (Okubo, Ito, Watanabe, Okuda), BMW M1000RR (SST)
Kawasaki Webike Trickstar (Ramos, Leblanc, Di Meglio), Kawasaki ZX10R

WM-Endstand 2025:

1. YART Yamaha, 139 Punkte
2. Yoshimura SERT Motul, 138
3. BMW Motorrad World Endurance, 108
4. Kawasaki Webike Trickstar, 83
5. ERC Endurance, 74
6. F.C.C. TSR Honda, 69
7. Team Bolliger Switzerland, 67
8. Mana-au Competition, 53
9. ELF Marc VDS/KM99, 41
10. Maxxess by BMRT, 40
11. Team Tati AVA6, 36
12. Motobox Kremer Racing, 36
13. Honda HRC, 35
14. Maco Racing Team, 31
15. AutoRace Ube Racing, 31
16. Team PMS99 Yamaha Service, 31
17. Yamaha Racing Team, 28
18. SDG Team HARC-Pro., 21
19. Team ATJ with Docomo, 14
20. Wojcik Racing Team, 12
21. Honda Asia-Dream Racing, 11
22. Sanmei Team Taro, 9
23. Marumae Team Kodama, 8
24. Kingtyre Fullgas Racing, 8
25. Honda Suzuka Racing, 7
26. Team Babyface Titanium, 6
27. Team LRP Poland, 6
28. Bakoun RPT Nagano, 5
29. JOJ Racing Parts, 5
30. Dog House, 3
31. SDG Ducati Kagayama, 2
32. Team Sugai, 1

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