KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Marc Márquez/9.: Neuer Motor, noch einige Baustellen

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez auf der Repsol-Honda in Sepang

Marc Márquez auf der Repsol-Honda in Sepang

Weltmeister Marc Márquez erklärte nach Platz 9 am ersten Testtag in Sepang, in welchen Bereichen der neue Big-Bang-Motor von Honda Vor- und Nachteile mit sich bringt.

Mit 2:00,738 min landete Marc Márquez am Montag in Sepang nur auf dem neunten Rang der Zeitenliste und büßte 1,058 sec auf die Bestzeit von Ducati-Testfahrer Casey Stoner ein. Im FP3 des Sepang-GP im Oktober hat es Márquez mit der Repsol-Honda noch auf 2:00,032 min gebracht.

Márquez und das Repsol-Honda-Team haben sich am ersten Testtag vor allem mit dem neuen Big-Bang-Motor beschäftigt. «Wir haben sehr viel am Motor und der Elektronik gearbeitet. Auch am Dienstag müssen wir uns noch weiter mit diesen Aspekten der Maschine beschäftigen. Das Problem ist, dass der neue Motor komplett anders ist. Alle bisherigen Mappings funktionieren mit diesem Motor nicht. Doch auch mit diesem Mapping erreichten wir dieselbe Zeit wie mit dem bisherigen Motor. Wir müssen nun also die Elektronik gut an den neuen Motor anpassen. Am Dienstag werden wir dann auch mit der Set-up-Arbeit beginnen, denn wir müssen im Hinblick auf die Wheelie-Kontrolle noch einiges verstehen. Damit haben wir bereits in Valencia begonnen, wir müssen das nun fortsetzen.»

In welchen Bereichen ist der neue Motor besser? «Im unteren Drehzahlbereich ist die Gasannahme anders. Sie ist komplett anders. Vielleicht ein bisschen sanfter, aber die Zeiten sind sehr ähnlich. Am Kurvenausgang haben wir noch Probleme mit dem Grip und anderen Dingen. Auf den Geraden ist der Motor vielleicht etwas schneller, aber das Mapping ist noch nicht perfekt. Auch am Hochschalten müssen wir noch arbeiten. Wir müssen hier noch keine Entscheidung treffen, wir müssen aber viele Informationen sammeln. Die Entscheidung wird nach dem letzten Test vor dem Saisonstart fallen. Sepang ist aber sehr wichtig, denn die Strecke hat lange Geraden und einige lange Beschleunigungsphasen. Wir verlieren in diesem Bereich noch viel, denn ich habe bereits die Gelegenheit für einen Vergleich mit einem anderen Bike genutzt. Aber für den ersten Einsatz des Motors funktioniert er gut», versicherte Márquez.

Wie 2016 muss Márquez vor dem Saisonstart noch wichtige Entscheidungen treffen. «Es ist wahr, ich habe im letzten Jahr den Titel gewonnen, aber wir hatten einige Probleme. Im letzten Jahr waren wir trotz des Titelgewinns in vielen Rennen nicht die Schnellsten», räumt Márquez ein. «Wir haben daher viel Arbeit zu tun, denn wir befinden uns in einer Situation, in der wir das Problem zwar kennen, es aber schwer zu lösen ist. Wir spielen viel durch, um dieses Problem zu beseitigen.»

Dani Pedrosa beklagte ein technisches Problem mit seiner Maschine, das ihn viel Zeit kostete. «Ich hatte nicht dasselbe Problem, aber die Schwierigkeit ist, dass wir heute nur mit einem Bike arbeiteten. Wir haben uns heute für das neue Bike entschieden, jede Anpassung, die du durchführen lässt, kostet viel Zeit. Mit zwei Bikes ist es nur die halbe Zeit.»

Am Dienstag wird Márquez zwei 2017er-Maschinen einsetzen. «Wir müssen vielleicht ein paar direkte Vergleichstests machen. Das Wetter ist ein weiterer Faktor. Wir arbeiten an der 2017er-Maschine und warten ab, wann wir die Vergleichstests machen können.»

Die MotoGP-Testzeiten Sepang, 30. Januar, 18 Uhr

1. Casey Stoner, Ducati, 1:59,680
2. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:59,797
3. Maverick Viñales, Yamaha, 2:00,129
4. Álvaro Bautista, Ducati, 2:00,134
5. Andrea Iannone, Suzuki, 2:00,489
6. Cal Crutchlow, Honda, 2:00,569
7. Jonas Folger, Yamaha, 2:00,643
8. Valentino Rossi, Yamaha, 2:00,694
9. Marc Márquez, Honda, 2:00,738
10. Héctor Barberá, Ducati, 2:00,743
11. Danilo Petrucci, Ducati, 2:00,850
12. Scott Redding, Ducati, 2:00,853
13. Dani Pedrosa, Honda, 2:00,970
14. Johann Zarco, Yamaha, 2:01,224
15. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:01,272
16. Pol Espargaró, KTM, 2:01,338
17. Jorge Lorenzo, Ducati, 2:01,349
18. Loris Baz, Ducati, 2:01,352
19. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:01,812
20. Alex Rins, Suzuki, 2:01,890
21. Karel Abraham, Ducati, 2:01,926
22. Jack Miller, Honda, 2:01,943
23. Kouta Nozane, Yamaha, 2:02,187
24. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:02,281
25. Tito Rabat, Honda, 2:02,315
26. Sam Lowes, Aprilia, 2:02,943
27. Bradley Smith, KTM, 2:03,033

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