Markus Reiterberger testet KTM – Ralf Waldmann hilft

Für Markus Reiterberger wird der morgige Dienstag in Aragón ein ganz großer Tag in seiner bisherigen Rennfahrerkarriere. Der Obinger wird sich erstmals in den Sattel eines MotoGP-Bikes schwingen. Um 9.55 Uhr hob «Reiti» in München am Montagvormittag zu seinem ersten MotoGP-Abenteuer ab. Flug und Unterkunft sind für den 23-Jährigen vom KTM-Team organisiert worden.

Reiterberger traf am Nachmittag an der Rennstrecke ein und traf sich dann zu einem Meeting mit Teammanager Mike Leitner. Dann wurde in der Box eine Sitzporbe gemacht, da Mika Kallio mindestens zehn Zentimter kleiner ist als der Bayer, wurde die Fußrastenposition geändert, auch der Lenker wurde umgebaut.

Am Nachmittag wird im MotorLand Aragón in der Red-Bull-KTM-Box bereits die Sitzprobe auf einer der RC16 des KTM-Factory Racing Testteams vorgenommen. Wie sein einstiger Trainingspartner und Minibike-Teamkollege Jonas Folger, die beiden fuhren damals im Team von Mentor Ralf Waldmann, darf nun auch Reiterberger MotoGP-Kilometer sammeln, wenn auch nur für ein paar Stunden.

Insgesamt ist der dreifache IDM-Superbike-Champion und einstige Red-Bull-Rookie Reiterberger nach Alex Hofmann, Stefan Bradl und Folger (24) erst der vierte aktive Deutsche Fahrer, der auf einem MotoGP-Bike Platz nehmen darf.

Der jetzige Eurosport-TV-Experte und Reiterberger-Mentor Ralf Waldmann (51) hat extra seinen Aufenthalt in Spanien nach dem Grand-Prix-Wochenende verlängert, um seinem Schützling beizustehen. Seit Jahresbeginn wurden für den Test bereits im Hintergrund Pläne geschmiedet. Nach dem Aus der IDM steht endlich auch nichts mehr im Weg. «Reiti freut sich und ich denke, er braucht jemanden an seiner Seite», erklärte der 20-fache GP-Sieger Waldmann sichtlich stolz. «Ich habe den Flug umgebucht, das hat mich 100 Euro gekostet...»

Im MotoGP-Testteam von Red Bull-KTM wird «Reiti» zudem auf einige bekannte Gesichter aus Alpha-racing-Zeiten treffen. Auch Reiterbergers aktueller Manager Werner Daemen hat sich für den Probelauf in Aragón angekündigt. Der Belgier wird aber als BMW-Mann keinen Zutritt in die KTM-Box haben.

Im Juli erhielt nach dem Sachsenring-GP bei KTM bereits KTM-Moto2-Star Miguel Oliveira (Platz 3 in Aragón) die Gelegenheit zu einem halbtägigen MotoGP-Test in Aragón. Der Portugiese kann Reiterberger somit einige Tipps für das Debüt geben. «Es war nach einigen Runden schon anstrengend und auf der langen Geraden vor allem ziemlich windig», erinnert sich Oliveira mit einem Grinsen.

Wie damals der Moto2-Pilot soll auch «Reiti» neben Mika Kallio einen halben Tag lang das zweite Test-Motorrad bewegen. «Der Rhythmus ist ein völlig anderer. Man nimmt auf dem Motorrad auch eine ganz neue Position ein. Ich war beim Testteam auf einem von Mikas Bikes in den Testplan eingebunden, konnte aber die Daten nicht einsehen. Ich habe auch nicht an einem eigenen Set-up gearbeitet, sondern nur Funktionstests gemacht», schilderte Oliveira.