Andorra: Mir und Co. vorerst nur auf dem Trial-Bike

Von Nora Lantschner
Trotz der Einschränkungen: Die Vertragsverlängerung mit Suzuki zauberte Mir ein breites Lächeln ins Gesicht

Trotz der Einschränkungen: Die Vertragsverlängerung mit Suzuki zauberte Mir ein breites Lächeln ins Gesicht

Training ist in Coronazeiten auch für MotoGP-Asse eine Herausforderung: Suzuki-Pilot Joan Mir spricht über die Situation in seiner Wahlheimat Andorra, erste gute Neuigkeiten und seine körperliche Verfassung.

Joan Mir litt nach seinem Crash beim Montag-Test in Brünn Anfang August lange an den Nachwirkungen der Lungenprellung. Inzwischen ist der Suzuki-Werksfahrer aber wieder voll fit. «Körperlich bin ich bei 100 Prozent», bestätigte er. «Das Gute an der Ausgangssperre ist, dass ich viel mehr Gym als üblich machen kann. Ich habe das Glück, einen Fitnessraum zu Hause zu haben, also kann ich meine Kraft und diese Dinge verbessern. Normalerweise fahre ich lieber Motorrad. Im Moment kann ich nur auf dem Hometrainer Radfahren und dazu Fitness-Übungen machen. Ich glaube aber, dass sich meine körperliche Verfassung etwas verbessert hat – oder dass sie zumindest gleich geblieben ist, was auch schon eine gute Sache ist.»

WM-Promoter Dorna bestätigte am Donnerstag erstmals offiziell das Vorhaben, am 19. und 26. Juli in Jerez einen Neustart zu wagen. Einen Trainingsplan für die kommenden zwei Monate hat sich Mir noch nicht zurecht gelegt: «Das Programm besteht darin, zu improvisieren. Die Situation ist in jedem Land anders, in Andorra ist es anders als in Spanien... Wir müssen uns an die Vorgaben der Regierung anpassen. Im Moment ist es zu Hause sehr wichtig, körperlich in einer guten Verfassung zu bleiben: Dazu gehört gesundes Essen und sportliche Betätigung. Wir können in Andorra jetzt anfangen, das Motorrad zu verwenden – in unserem Fall aber nur das Trial-Bike. Da geht es zunächst darum, dass man sich wieder an das Motorrad gewöhnt und weiß, wo der Lenker, die Bremse und alles ist», schmunzelte der Moto3-Weltmeister von 2017.

«In der zweiten Woche, wenn sich alles in die richtige Richtung entwickelt, möchte ich mit dem Motocross-Bike anfangen. Falls sie es uns erlauben. Oder mit dem Pocket-Bike, um einfach wieder etwas mehr zu tun, aber easy. Denn nach ein paar Monaten, in denen man auf keinem Motorrad gesessen ist, ist es wichtig, langsam wieder anzufangen und nicht sofort 100 Prozent zu geben, damit man keine Verletzungen riskiert», unterstrich der 22-jährige Spanier.

«Wir dürfen im Moment nicht nach Spanien, das ist verboten. Aber vielleicht kann es in den nächsten zwei Wochen ein Abkommen zwischen Andorra und Spanien geben, damit das möglich wird. Das wäre die beste Neuigkeit für mich und viele andere Fahrer, die hier leben», verwies der auf Mallorca geborenen Mir unter anderen auf seine MotoGP-Kollegen Alex Rins, Fabio Quartararo, Maverick Viñales, Pol und Aleix Espargaró sowie Iker Lecuona.

Der Zwergstaat Andorra erstreckt sich auf 468 Quadratkilometer zwischen Spanien und Frankreich in den Pyrenäen. Bei knapp über 77.000 Einwohnern wurden dort bisher 751 Coronavirus-Fälle verzeichnet, 46 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. Als Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie dürfen die Bewohner aktuell nur gestaffelt aus dem Haus, Sport im Freien wird ist beispielsweise auf eine Stunde begrenzt und nur zwischen 6 und 9 Uhr oder 19 und 21 Uhr erlaubt. Radfahren und Risikosportarten sind noch ganz verboten.

«Andorra hat den professionellen Motorradfahrern jetzt erlaubt, zwei Stunden an einem Ort mit dem Trial-Bike zu trainieren», ergänzte Mir. «Das ist eine gute Neuigkeit, aber es reicht nicht. Denn die italienischen Fahrer können jetzt wieder auf dem Motorrad trainieren. Wer in Tavullia lebt, darf zum Beispiel wieder auf die Ranch. Wir können im Moment dagegen nur auf dem Trial-Bike trainieren. An sich ist es aber gut, dass wir etwas ruhiger anfangen und dann die Intensität steigern. Ich möchte jetzt nicht gleich auf einem MotoGP-Bike anfangen.»

Übrigens: Klar im Vorteil sieht Mir im Moment Jack Miller, denn der Pramac-Ducati-Pilot musste in seiner Heimat Australien nie auf das Motorradtraining verzichten.

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