Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

KTM in der MotoGP 2025: Es hätte anders kommen können

Von Ivo Schützbach
Der 20. Dezember war für KTM ein wichtiger Stichtag, seither ist offiziell, dass es trotz des gerichtlich überwachten Sanierungsverfahrens im Spitzensport weitergeht. Rennchef Pit Beirer schildert die schwierigen Zeiten.

«Dass wir in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, ist leider seit Wochen oder Monaten bekannt», erzählte Pit Beirer im Exklusiv-Interview von SPEEDWEEK.com. «Dass dann ein Premiumprojekt wie MotoGP unter Druck kommt und es Gerüchte gibt, ob es weitergeht oder nicht, ist völlig okay und ganz normal. Das tut uns weh und macht keinen Spaß, aber letzten Endes ist es die Realität.»

Am 20. Dezember kam die erlösende Mitteilung: In der ersten Berichtstagsatzung legte Sanierungsverwalter Peter Vogel beim Landesgericht in Ried im Innkreis in Oberösterreich die Fortführungsvoraussetzungen für die KTM AG dar. KTM hat sich 2024 bis auf 1,5 Milliarden Euro verschuldet, das Unternehmen muss neu geordnet werden, um zu überleben. Anschließend bekräftigte KTM in einer Verlautbarung, dass an der MotoGP-Teilnahme 2025 mit zwei Teams und den vier Fahrern Brad Binder, Pedro Acosta, Enea Bastianini und Maverick Vinales festgehalten wird.

«Dass wir in die Situation kommen, dass am 29. November der Antrag auf das Sanierungsverfahren gestellt wird, war für jeden KTM-Mitarbeiter ein großer Schock», hielt Beirer fest. «Die Tage danach waren extrem schwierig, dann kamen die ganzen Freunde und Partner an Bord und haben uns geholfen, die schwierigste Phase zu überstehen. Der 20. Dezember war für uns mehr als ein MotoGP-Rennen oder eine MotoGP-Weltmeisterschaft, da ging es um sehr viel – ich würde fast sagen, um alles oder nichts. Das war ein Meilenstein für KTM und uns alle, dass an diesem Tag der Sanierungsplan anerkannt und die Freigabe gegeben wurde, dass in der Form weitergearbeitet werden soll. Es wurden sehr viele Werte in der Firma KTM festgestellt und es wurde bestätigt, dass Rennsport als die Werbemaßnahme Nummer 1 für KTM auch für die Zukunft des Unternehmens sehr wichtig ist.»

Der Badener weiter: «Der 20. Dezember war ein verfrühtes Weihnachten für uns. Das ist keine Garantie für die Zukunft und keine endgültige Entscheidung, aber ein enorm wichtiger Etappensieg, der die ganze Firma beflügelt hat und ein riesiges Aufatmen war. Mit diesen Vorgaben werden wir fleißig weiterarbeiten und versuchen, die nächsten Schritte ordentlich hinzubekommen, um die Firma aus den schwierigsten Zeiten herauszuholen und so viele Arbeitsplätze wie möglich am Standort Mattighofen zu erhalten. Es geht um die Zukunft von uns allen, wir sind alle im gleichen Boot. Auch der Rennsport kämpft um jeden Arbeitsplatz, den wir nicht aufgeben müssen. KTM kämpft gemeinsam als Familie.»


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