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Drahtseilakt: Bradl & Co. über Stürze und Angst

Von Sharleena Wirsing
Stefan Bradl: Meist bleiben die Fahrer bei ihren Stürzen unverletzt

Stefan Bradl: Meist bleiben die Fahrer bei ihren Stürzen unverletzt

Rennfahrer sprechen nicht oft über Angst oder die mentalen Folgen ihrer Stürze. Doch Stefan Bradl, Jack Miller und Jonas Folger nahmen sich nun diesem schwierigen Thema an.

Jorge Lorenzo brach in diesem Jahr ein Tabu, als er nach dem turbulenten Regenrennen von Assen über seine Angst sprach. Dabei spielte natürlich sein Horror-Crash 2013 eine große Rolle. Obwohl der Yamaha-Star sofort nach Spanien zurückkehrte, sich das gebrochene Schlüsselbein operieren ließ, wieder nach Assen kam und im Rennen, 48 Stunden nach der Verletzung, unglaublicher Fünfter wurde, eröffnete sich eine klare WM-Chance für Marc Márquez. Lorenzo verlor den Titel. 2014 spürte er noch immer die mentalen Folgen des Sturzes.

Doch auch andere Stars haben mit Stürzen und Angst zu kämpfen. Der fünffache Weltmeister Toni Mang sagte einmal, dass man im Motorradsport auch kurze Momente von großer Angst überwinden muss. Tut man es nicht, wirkt sich dies womöglich lange Zeit oder endgültig auf die Karriere aus.

Kevin Schwantz beendete seine Karriere, nachdem er einsah, dass er sich nach dem Unfall von Wayne Rainey auch selbst nicht mehr für unverwundbar hielt. Rainey verunglückte 1993 beim Grand Prix von Italien und blieb von der Brust abwärts gelähmt. Schwantz beendete seine Karriere, nach den ersten Rennen der Saison 1995, nach einem Gespräch mit Rainey.

Darf man als MotoGP-Pilot Angst haben? «Ich weiß es nicht», grübelte Stefan Bradl. «Jeder geht damit anders um. Ich habe keine Angst, wenn ich auf das Motorrad steige. Man geht nicht mit dem Gedanken, dass etwas Schlimmes passieren könnte, in ein Rennen. Doch man sollte unsere leistungsstraken Maschinen sicherlich mit Respekt behandeln.»

Auf Jack Millers Twitter-Account ist folgender Spruch zu finden: «Land on my head a lot.» Also: Ich lande öfter mal auf dem Kopf. «Es ist wichtig, einen Sturz zu verarbeiten. Man stürzt natürlich öfter, als es einem lieb ist. In einer perfekten Welt gäbe es keine Stürze, aber wir leben in der richtigen Welt. So ist das eben. Man nimmt es wegen der Belohnung in Kauf. Öfter wird man etwas durchgeschüttelt, aber am Ende ist man Weltmeister. Das ist doch kein schlechter Deal.»

«Wenn man seinen Körper trainiert, dann trainiert man den mentalen Bereich ebenfalls. Man bewegt sich sehr oft am Limit und gewinnt dadurch mentale Stärke», erklärte Jonas Folger bei «Servus-TV», wie man sich von Stürzen erholt.

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