Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Nachträglich alles Gute: Heinz Kinigadner ist 65

Von Johannes Orasche
Heinz Kinigadner schrieb österreichische Sportgeschichte

Heinz Kinigadner schrieb österreichische Sportgeschichte

KTM-Aushängeschild und Motocross-Ikone Heinz Kinigadner hat am 28. Januar 2024 seinen 65. Geburtstag gefeiert. Wir blicken auf die vergangenen Jahrzehnte des Zillertalers zurück.

Motocross-Legende Heinz Kinigadner hatte diese Woche ordentlich zu feiern. Der Hüne aus dem Zillertal ist am Dienstag, 28. Januar 2024, 65 Jahre alt geworden. Der mittlere der drei Kinigadner-Brüder holte als gelernter Bäcker und Konditor für KTM in den Jahren 1984 und 1985 in der 250er-Klasse den WM-Titel und schrieb damit österreichische Sportgeschichte. Seine WM-Karriere begann Kinigadner einst mit der Marke Puch. 1982 gelang ihm auf Yamaha der erste Sieg bei einem Grand Prix. Der groß gewachsene «Kini» galt in seiner Karriere wegen seiner Physis auch als Schlammspezialist und war auf rutschigem Geläuf nahezu unschlagbar.

Nach dem Aufstieg in die 500er-Klasse ab 1986 wurde Kinigadner immer wieder von Verletzungspech geplagt. Später schlug der zweifache Familienvater für KTM eine spektakuläre Rallye-Karriere ein. Mit seinem unbändigen Speed setzte er auch bei der legendären Dakar Maßstäbe, der Gesamtsieg bleib ihm wegen mehrerer schwerer Stürze jedoch verwehrt.

1992 war Kinigadner maßgeblich an der Rettung von KTM durch Stefan Pierer (68) beteiligt. Er war es, der den damals jungen Unternehmer Pierer über einen gemeinsamen Bekannten zu KTM brachte. Privat musste die Familie über die Jahre zahlreiche Schicksalsschläge verarbeiten. Kinigadners Mutter verunglückte bei einem Verkehrsunfall. Seit dem Jahr 2003 sitzt Heinz Kinigadners Sohn Hannes – wie sein älterer Bruder Hans – nach einem Cross-Unfall im Rollstuhl.

Mit Hilfe von Red-Bull-Erfinder Didi Mateschitz gründete Kinigadner daraufhin die Stiftung «Wings for Life», die sich die Heilung von Querschnittslähmung zur Aufgabe gemacht und dank eines exzellenten Netzwerkes schon viele Fortschritte erzielt hat. Heinz bereist als KTM-Rennsportberater mit Sohn Hannes die Welt, lebt mit seiner Familie nach wie vor in Uderns im Zillertal, wo es längst mehrere Generationen unter einem Dach gibt. Im Sommer wird auch viel Zeit auf Ibiza verbracht. Tochter Isabell hat ihn auch schon zum Großvater gemacht.

In Wiesing, am Eingang des Zillertals, direkt an der Inntal-Autobahn, betreibt die Familie Kinigadner den Flagship-Store «Kini Bike World», wo es alles gibt, was das Racer-Herz begehrt. Im Jahr 2024 hat Kinigadner die Struktur der Rennstrecke Castelloli in Katalonien übernommen, wo viel geboten wird.

Die aktuelle Finanzkrise bei der Pierer Mobility mit der KTM AG geht Kinigadner sehr zu Herzen – auch aus privaten Gründen. Stefan Pierer ist für Kinigadner über die Jahre zu einem engen Freund geworden. Wie alle Rennsport-Fans hofft auch die Cross-Ikone, dass der Hersteller KTM so rasch wie möglich wieder in die Spur kommt.


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