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MXGP of Switzerland: Kesseltreiben geht wieder los

Von Rolf Lüthi
Ein Konkurs der Veranstalterfirma MXGP Suisse AG ist abgewendet, doch die reichen Umweltverbände lassen nicht locker und planen kostenintensive Klagen bis vor Bundesgericht

Am vergangenen Mittwoch (3. Oktober) lief die Einsprachefrist gegen das Baugesuch des MXGP of Switzerland am Stadtrand von Frauenfeld ab. Es sind 15 Einsprachen eingegangen, darunter jene der Thurgauer Sektionen des VCS (Verkehrsclub der Schweiz) und Pro Natura. Mit der Baueingabe ersucht der Veranstalter um eine provisorische Baubewilligung für drei Jahre. Das würde den alljährlichen, unsinnigen Auf- und Abbau der Sprunghügel vor und nach jedem WM-Wochenende erübrigen.

Nun wird das Gesuch unter Federführung des Thurgauer Amtes für Umwelt bearbeitet. Erteilt der Kanton Thurgau die Bewilligung, wird auch der Gemeinderat der Standortgemeinde Gachnang zustimmen. Sollte der MXGP of Switzerland 2019 bewilligt werden, was angesichts der gelungenen Veranstaltungen der vergangenen drei Jahre zu erwarten ist, haben die Umweltverbände bereits angekündigt, gegen diese Bewilligung Beschwerde einzulegen. Was im Klartext heisst, dass nicht gegen den Veranstalter, sondern gegen die Behörden vor Gericht gezogen wird.

Dennoch würde auch der Motocross-Veranstalter in diesen Rechtstreit hineingezogen, was Kosten für Anwälte und Gutachter verursacht. Erste Instanz ist dann das Thurgauer Verwaltungsgericht, welches eine solche Beschwerde im Mai 2018 bereits einmal abgewiesen hat. Diesmal ist zu erwarten, dass die finanziell bestens ausgestatteten Umweltverbände ihre Beschwerde bis vor Bundesgericht weiterziehen werden. Für den Veranstalter eine unhaltbare Situation, da dem WM-Veranstalter Youthstream das WM-Rennen bis Ende November 2018 verbindlich zu- oder abgesagt werden muss.

Unter anderem wegen dem dreimaligen, sinnlosen Auf- und Abbau der Sprunghügel und zermürbenden juristischen Streitereien mit Anwalts- und Gerichtskosten hat sich bei der Firma MXGP Suisse AG nach drei Jahren ein Defizit von 1,1 Millionen Franken summiert. Gemäss CEO Willy Läderach ist die Veranstalterfirma jedoch bereits saniert, indem die Aktionäre 500.000 Franken abschrieben. Weiter haben internationaleVertragspartner ebenfalls auf eine sechsstellige Summe verzichtet. Dazu haben 40 örtliche Lieferanten auf einen Teil ihrer Forderungen im Gesamtbetrag von 100.000 Franken verzichtet und sich so mit dem Veranstalter solidarisiert.

Das Schreiben, mit dem der Veranstalter die 40 Lieferanten um eine Reduktion ihrer Forderungen ersuchte, wurde der lokalen Presse zugespielt, welche nun versucht, den Veranstalter in die Pleite zu schreiben oder zumindest Zweifel an seiner Zahlungsmoral und Seriosität zu sähen. So geht man in der Schweiz mit einem WM-Veranstalter um, der drei WM-Runden organisatorisch tadellos abwickelte.

Zu den Rennen kamen jedes Mal mehr als 30.000 Zuschauer, das Schweizer Fernsehen berichtete live. Die Wertschöpfung in der erweiterten Region wird auf drei Millionen Franken jährlich geschätzt. Eine Online-Petition zugunsten dieser Veranstaltung unterschieben vergangenes Jahr mehr als 16.000 Personen. Nachdem 2016 nur gerade 100 Personen eine Petition gegen die Motocross-WM Frauenfeld/Gachnang unterschrieben hatten, lassen die Gegner das Unterschriftensammeln bleiben – und beschäftigen stattdessen Anwälte und Gutachter.

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