Nicht ohne G-Rennanzug

Von Nadja Zele
Sergey Rakhmanin, abgekämpft, mit G-Race Suit

Sergey Rakhmanin, abgekämpft, mit G-Race Suit

Bisher sind die meisten Air Race-Piloten ohne Anti-G-Anzug geflogen. Ab sofort dürfen sie nur mehr mit dem neuen G-Race Suit ins Rennen. Der Sicherheit zuliebe.

In keinem anderen Motorsport muss der Körper so viele g abwehren und verarbeiten wie im Red Bull Air Race. An die 12 g, das zwölffache des Körpergewichts wirken auf den Piloten, wenn er scharfe, schnelle Manöver fliegt. Das hat Folgen, die theoretisch zu einem Sicherheitsrisiko mutieren können.

«Das Red Bull Air Race rühmt sich mit einem hundertprozentigem Sicherheitsrekord. Mit dem G-Race Suit schreiben wir Fluggeschichte und bringen gleichzeitig die Flugsicherheit auf die nächste Stufe», so Heinz Möller, Red Bull Air Race Director of Aviation.

Wie eine zweite Haut umhüllt der G-Race Suit den Körper. Angenehm wie Elasthan fühlt sich diese straffe Stoffmischung jedoch nicht an. Hinzu kommt noch, dass in den massgeschneiderten Anzug mit Flüssigkeit gefüllte Schläuche eingearbeitet sind, die sich von der Schulter bis zu den Knöcheln durchziehen. Insgesamt wiegt der G-Rennanzug also gewichtige 6,5kg.

Der Anzug reagiert wie ein Muskel, der mittels Kompression das Blut Richtung Herz pumpt, den Blutdruck hoch hält und dadurch dafür sorgt, dass das Hirn mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird. «Durch den G-Rennanzug verschwinden die visuellen Symptome wie Grey-Out oder Tunnelblick nicht, sie tauchen nur erst viel später auf. Wenn ich vorher 9 g gezogen habe, und das meine Grenze war, kann ich jetzt 10, vielleicht 11 g ziehen», erklärt Air Race-Pilot Mike Mangold.

Zur Aktivierung des neuen Schutzsystems muss der Pilot etwas beitragen. «Du musst von unten nach oben arbeiten, zuerst die Füsse anspannen, dann die Waden. Du musst nachdenken, bei welchem Manöver das Blut wo hin muss. Meistens muss es von den Füssen hinauf Richtung Herz. Wenn du also den Unterkörper anspannst, bewegt sich die Flüssigkeit im Anzug von unten nach oben, schiebt also alles Richtung Oberkörper», so Mangold.

Die Verwendung des G-Rennanzugs ist ab sofort eigentlich Pflicht, wer aber absolut damit nicht fliegen will, muss 6,5kg an Blei mit ins Rennen nehmen. In Abu Dhabi haben nur einige wenige Piloten ihren G-Race Suit im Hangar gelassen und lieber Blei mitgenommen. Ob sich das ab San Diego ändert?

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