KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Mehr Pferdestärken für Team #99

Von Barbara Proske
Michael Goulian nimmt den Flieger kritisch unter die Lupe

Michael Goulian nimmt den Flieger kritisch unter die Lupe

Ein neues Rennen, ein neues Glück.

Nach dem enttäuschenden Saisonauftakt arbeitete das Team von [* Person Michael Goulian *] rund um die Uhr daran, das Flugzeug konkurrenzfähiger zu machen. Die Vorflügel wurden wieder entfernt und eine leichtere Motorhaube hergestellt, wodurch die Maschine bereits im engen Rennkurs in San Diego wieder reaktionsfähiger wurde. Dennoch konnte das Team noch nicht zu seiner Form finden.

«Die festangebauten Vorflügel (sog. Cuffs), die wir in Abu Dhabi auf dem Flugzeug hatten, haben doch für mehr Luftwiderstand im Quadro und bei den Wendemanoever gesorgt als wir gedacht hatten. Deshalb haben wir diese Cuffs wieder entfernt und sind zum ursprünglichen Flügelprofil zurückgekehrt. Ausserdem haben wir eine brandneue Motorhaube. Die alte war ziemlich schwer, deshalb haben wir davon einen Abdruck erstellt, eine neue aus leichter Carbonfaser herstellen lassen und damit das Gewicht um 5 kg reduzieren können», erklärt Goulian, der, um selbst noch ein paar überflüssige Kilos zu verlieren vorerst auf Fast Food verzichtet.

Aufgrund der Wetterbedingungen musste das zweite Training in San Diego abgesagt werden und das Team konnte das neue Material nicht ausreichend testen. Nach einem enttäuschenden 12. Platz im Qualifying musste Michael im Wild Card Bewerb antreten. «Momentan gibt das Flugzeug einfach nicht mehr her», fasst Goulian seine Leistung zusammen. Um den Geschwindigkeitsnachteil auszugleichen, flog Goulian eine ziemlich riskante und direkte Linie und die daraus resultierenden zwei Zeitstrafen liessen den Piloten schliesslich auf Platz 14 zurückfallen. Nicht das Ergebnis, dass sich der Amerikaner bei seinem Heimrennen vorgestellt hatte.

«Ich muss jetzt nach vorne schauen und San Diego abhaken», resümiert ein sichtlich enttäuschte Goulian. «Es fehlt uns einfach an der Motorleistung, aber das sollten wir bis Windsor behoben haben. Von Lycoming bekommen wir 6 neue, modifizierte Zylinder die uns eine Leistungssteigerung geben werden».

Für Team #99 ist noch jede Menge Arbeit angesagt, bevor es zum dritten Stopp der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft nach Kanada geht. Wenn alles nach Plan läuft sollten die Pferdestärken ausreichen und wenn der grüne Pfeil dann auch noch sauber fliegt, steht einer Topplatzierung nichts mehr im Wege.

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