MotoGP: Marquez ist für Bagnaia zu viel

Stefan Bradl: «Marc Marquez ist für Bagnaia zu viel»

Von Ivo Schützbach
MotoGP-WM-Leader Marc Marquez kommt als Favorit zum Deutschland-GP auf den Sachsenring an diesem Wochenende. Stefan Bradl analysiert für SPEEDWEEK.com die Situation mit Ducati-Teamkollege Pecco Bagnaia.

Von 2010 bis 2019 hat Marc Marquez auf dem Sachsenring klassenübergreifend zehnmal in Folge gewonnen. 2020 fiel der Deutschland-GP wegen der behördlichen Corona-Verbote aus, 2021 triumphierte der Spanier erneut. 2022 und 2023 fehlte er verletzungsbedingt, im Vorjahr wurde Marc Zweiter hinter Pecco Bagnaia.

In der Saison 2025 ist der 32-Jährige der überragende Fahrer, vor dem Sachsenring-Event hat Marc 68 Punkte Vorsprung auf Bruder Alex (Gresini Ducati) und unfassbare 126 auf den Dritten, Ducati-Lenovo-Teamkollege Bagnaia.

Auf einer seiner Vorzeigestrecken ist Marc Marquez für das kommende Wochenende der Favorit, meint auch der letzte deutsche MotoGP-Fahrer Stefan Bradl, heute als Testpilot für Honda und als Experte für den Privatsender ServusTV aus dem Red Bull Media House tätig.

«Marc ist in guter Form, in der Vergangenheit hat er gezeigt, dass er weiß, wo es auf dem Sachsenring langgeht», erzählte der Bayer im Exklusiv-Interview von SPEEDWEEK.com. «Auch wenn er dieses Jahr seine Favoritenstrecken nicht so ausgenutzt hat wie die anderen. Mugello und Assen waren nicht seine Paradestrecken, aber dort hat er gewonnen. Letztlich ist es für ihn ganz entspannt, auch wenn er mal nicht gewinnt und Zweiter oder Dritter wird.»

Während Marc Marquez in den bislang zehn Veranstaltungen dieser Saison neunmal im Sprint siegte und sechsmal außerdem den Grand Prix gewann, hat Bagnaia ausschließlich den GP-Sieg in Austin vorzuweisen – wo MM93 souverän in Führung liegend stürzte.

Dass Marquez den zweifachen Ducati-Weltmeister Bagnaia vom ersten Rennen an in den Schatten stellte, überraschte einige. «Klar war, dass einer der beiden Federn lassen wird», analysierte der 35-jährige Bradl. «Als Hausherr war Bagnaia derjenige, der in Gefahr war – er wusste, was auf ihn zukommt. Marc war im Jahr davor schon auf der GP23 super unterwegs. Dass es mit der Werksunterstützung nur einen geben wird, der bestimmt, welche Musik gespielt wird, war klar. Ich habe mir gedacht, dass sich Marc durchsetzt. Der Bonus, den Bagnaia hatte, der ist schon lange weg. Zwei Alphatiere im Team zu haben, ist nicht leicht. Einer muss sich durchsetzen – friss oder stirb. Im Motorsport ist es nahezu unmöglich, zwei auf diesem Niveau zu haben. Ducati lässt das die Fahrer ausfahren. Marquez liebt solche Auseinandersetzungen, solchen Konkurrenzkampf. Pecco hat schon den WM-Titel gegen Jorge Martin verloren. Dann so einen Kandidaten ins Werksteam zu kriegen, ist für ihn vielleicht eine Nummer zu viel.»


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