AirPower09: Kleines Air Race-Comeback
Alejandro Maclean düst durch den Mini-Kurs von Zeltweg
Zwei Tage lang, am 26. und 27. Juni, herrschte am Fliegerhorst Hinterstoisser in der Steiermark der Ausnahmezustand. Die Strassen waren verstopft, die Wiesen trotz undurchschaubarer Wetterlage dicht gesät mit Beobachtern, der Luftraum vollgepackt mit fliegenden Meisterwerken. Intensiven Ansturm gab es vor allem auf die Autogramme der vier Red Bull Air Race-Piloten. Sie zeigten sich und eine kurze Rennperformance der guten alten Zeiten willen. Hier, bei der AirPower, hat schliesslich alles begonnen.
«Als wir 2003 in Zeltweg das erste Mal gezeigt haben, wie unser Rennen aussehen soll, waren alle extrem beeindruckt. Die anderen Piloten, die Jet- und Kunstflug-Elite aus fast allen Ländern dieser Welt, fragten uns aber schon, ob wir noch alle Tassen im Schrank hätten, so tief zu fliegen, so schnell, verrückt», erinnert sich der Spanier Alejandro Maclean. «Jetzt, sechs Jahre später bin ich immer noch dabei und mit gleich grossem Enthusiasmus. Ich will mehr, weitere sechs Jahre! Schade, das wir hier in Zeltweg kein Rennen mehr haben. Hier hat für uns alles begonnen, es ist eine wirklich coole Location.»
Neben Maclean zeigten auch Hannes Arch, Peter Besenyei und Matthias Dolderer in ihren Ersatzmaschinen wie es aussieht, wenn sie nur wenige Meter über dem Boden mit bis zu 370km/h durch den mit Luft gefüllten Pylonen ausgesteckten Kurs heizen. Eine ziemlich abgespeckte Variante des Red Bull Air Race, ein Vorgeschmack auf das, was die Zuseher beim tatsächlichen Rennen dann wirklich serviert bekommen.
Lokalmatador Hannes Arch – aufgewachsen in Trofaiach, in der Steiermark, 42km weit entfernt vom Fliegerhorst Hinterstoisser: «Du merkst durch den Ansturm schon, dass das Red Bull Air Race ein erfolgreiches Projekt ist. Ich bin schon ein bisschen stolz auf mich, auf mein Team. Mein Techniker Vito Wyprächtiger ist Gold wert. Das Flugzeug ist das Um und Auf, mein Team ist spitze, es nimmt mir viel Arbeit ab, sodass ich mich auf meinen Job konzentrieren kann. Familie, Bekannte, Freunde aus der Heimat waren hier bei der AirPower. Menschen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Es ist wunderschön zu sehen, wie sie mich anfeuern. Ich bin mir aber dessen bewusst, dass das nur so lange geht, so lange man erfolgreich ist und in den Zeitungen über einen berichtet wird. Aber ich geniesse es momentan und gebe meinen Fans so viel ich kann zurück, besonders in dem ich am Boden bleibe, mir Zeit für sie nehme.»
Die AirPower, hier nahm 2003 alles seinen Lauf, hier präsentierte man Unbefleckten, eine neue Form des Motorsport, hier fieberten die Erfinder den Reaktionen der Masse und der Aviatik-Experten entgegen. Erst nachdem in Zeltweg wahre Begeisterung aufflammte, wagte man im gleichen Jahr ein erstes eigenständiges Test-Rennen in Tököl (Ungarn).
Arch, Besenyei, Dolderer und Maclean, sie alle waren bei dieser Premiere in Österreich damals dabei. Besenyei und Maclean als Rennpiloten. Dolderer sah sich das Spektakel als Pilot der Flying Bulls an und setzte sich fest in den Kopf, eines Tages selbst Rennpilot zu sein. «Ich war früher immer mit der Corsair der Flying Bulls hier bei der AirPower und hab sie auch dieses Mal wieder geflogen. Zum Glück. Es würde schon etwas schmerzen, wenn ich sie nicht mehr fliegen dürfte. Die Corsair ist mein Traumflieger. Für mich ist es also das goldene Los, Red Bull Air Race fliegen zu können und die Corsair.»