Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

IodaRacing & Aprilia: Drei heiße Kandidaten für 2017

Von Ivo Schützbach
IodaRacing verkündete, das Team stehe für die Superbike-WM 2017 kurz vor Vertragsabschluss mit einem Hauptsponsor. Aprilia hat neue RSV4 RR zugesagt, Sylvain Guintoli soll die neue Gallionsfigur werden.

IodaRacing-Teamchef Giampiero Sacchi hat keine Eile, wenn es um die kommende Saison geht. Der grauhaarige Zigarrenraucher führt unermüdlich Sponsorengespräche, das Budget für 2017 hat er aber noch nicht zusammen. Beim Saisonfinale Katar ließ er verlauten, dass er mit einem möglichen Hauptsponsor kurz vor Vertragsunterzeichnung stehe.

Als IodaRacing Ende letztes Jahr aus der MotoGP- in die Superbike-WM wechselte, griff ihnen Promoter Dorna finanziell unter die Arme. Die spanische Agentur will das Team nicht verlieren und wird ihm auch weiterhin helfen – aber nicht ewig.

Seine Abhängigkeit von der Dorna spielt Sacchi herunter. «Wenn dir jemand 10 Prozent für etwas gibt, dann bist du ein schlechter Geschäftsmann, wenn du es deswegen machst», meinte er gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ein Geschäft muss Profit abwerfen, du musst also noch 90 Prozent auftreiben. Wenn ich die 90 Prozent nicht habe, dann brauche ich wegen der 10 Prozent nicht fragen. Das ist wie wenn ein Fahrer 300.000 oder 400.000 Euro mitbringt. Vielen Dank! Aber wer besorgt den Rest?»

Womit wir bei der Fahrerfrage für 2017 wären. Jeder bei IodaRacing geht davon aus, dass der Vertrag mit Sylvain Guintoli zustande kommt. Der zweite Platz geht entweder an Alex De Angelis oder Davide Giugliano – oder einen unbekannten Vierten, der viel Geld mitbringt.

Nachdem ein Motorrad bei MV Agusta für Guintoli nicht finanzierbar ist, dafür müssten zirka 700.000 Euro aufgetrieben werden, ist IodaRacing für den Franzosen die letzte erfolgversprechende Chance auf den Verbleib in der Superbike-WM.

Guintoli verliert seinen Platz im Yamaha-Werksteam an Michael van der Mark, obwohl er der deutlich erfolgreichere Fahrer als Alex Lowes war, der bleiben darf. Am Ende erweist sich das als Glückgriff: Die neue Yamaha R1 war dieses Jahr nicht so schlagkräftig wie erwartet, den Japanern gelang nur ein Podestplatz – durch Sylvain Guintoli in Katar. Mit Aprilia wurde Guintoli 2014 Weltmeister. Seiner damaligen Verpflichtung war ein langes Pokerspiel vorausgegangen. Der 9-fache Superbike-Laufsieger verließ sich darauf, dass Max Biaggi nach seinem Titelgewinn 2012 zurücktreten würde. Es kam tatsächlich so, Guintoli bekam daraufhin seinen Platz im Aprilia-Werksteam und eines der besten Motorräder.

Floppt der Deal mit IodaRacing Aprilia, bleibt dem 34-Jährigen Guintoli nur noch die Britische Superbike-Meisterschaft.

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