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Carlos Checa: «Alvaro Bautista hat alle überrascht»

Von Andreas Gemeinhardt
Carlos Checa ist ein gern gesehener Gast in der Aruba.it-Ducati-Box

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Carlos Checa, der ehemalige Grand Prix-Pilot und Superbike-Weltmeister des Jahres 2011 mit Ducati, analysiert im Interview den atemberaubenden Saisonstart seines spanischen Landsmanns Alvaro Bautista.

Carlos Checa gehört zu den wenigen Weltklassepiloten, die sowohl im Motorrad Grand Prix-Sport als auch in der Superbike-WM erfolgreich waren. Checa holte in der Saison 2011 den bisher letzten Superbike-WM-Titel für Ducati und hat in diesem Jahr als MotoGP-Kommentator für die Streaming-Plattform DAZN ein neues Betätigungsfeld gefunden.

Carlos Checa ist auch der letzte Fahrer gewesen, der auf Anhieb seinen ersten Superbike-WM-Lauf gewinnen konnte. Der inzwischen 46-jährige Spanier analysierte im Interview mit WSBK.com den grandiosen Saisonstart des Ducati-Neuzugangs Alvaro Bautista und verrät, was er von den nächsten Rennen der Superbike-Weltmeisterschaft erwartet.

Hallo Carlos, warst du über den Saisonauftakt und Alvaro Bautistas Debüt in der Superbike-WM sehr überrascht?

Ja, ich war begeistert und nicht nur ich! Jeder war überrascht. Ich hatte selbst die Chance, die neue Ducati Panigale V4 R zu fahren. Es ist ein Bike, das sich in allen Lagen gut verhält. Ich wusste, dass dieses Bike über ein großes Potential verfügt, aber ich war mir auch sicher, dass es einige Rennen dauern wird, bis Alvaro auf dem gleichen Level wie Kawasaki und Jonathan Rea sein wird. Bei seinem Einstand mit so einem großen Vorsprung zu gewinnen, hat mich positiv überrascht. Alvaro ist in einer guten Form, er ist motiviert und das Motorrad arbeitet ausgezeichnet.

Wenn man als Rookie in die Weltmeisterschaft kommt, gibt dies sicher auch noch einen zusätzlichen Motivationsschub?

Ja, das wird Alvaro sehr motivieren. Es ist auch die Gelegenheit für ihn, weiter auf höchstem Level um eine Weltmeisterschaft zu kämpfen, nachdem er in der MotoGP keine neue Perspektive mehr geboten bekam. Das gleiche gilt auch für Ducati als Hersteller, man hat nun mit Bautista wieder einen echten Titelkandidaten. Das ist nach vier Jahren der Dominanz von Rea auch gut für die gesamte Superbike-WM.

Glaubst Du, dass die Dominanz von Bautista auf Phillip Island der Trend für das gesamte Jahr sein könnte oder wird es für Bautista bei den kommenden Rennen schwieriger?

Natürlich wir es für ihn schwieriger. Alvaro ist neu in der Superbike-WM mit einem neuen Motorrad und da muss man beachten, dass er all diese Dinge erst einmal sortieren muss. Im Moment würde ich aber sagen, dass er an der Spitze bleiben wird und auch sicher noch mehr Rennen gewinnen kann.

Bautista sagte, dass die V4 R sich noch immer in der Entwicklungsphase befindet und man das Motorrad in einigen Bereichen noch verbessern kann. Was glaubst Du, was man noch verbessern kann, du hast die neue Ducati Panigale V4 R ja bereits getestet?

Zuerst muss man wissen, dass die heutigen Superbike-Rennmaschinen den Serienmotorrädern recht ähnlich sind. Natürlich ist die Performance der Racebikes auf der Rennstrecke wesentlich höher, aber die Basis ist selbst bei der käuflichen Serie beeindruckend. Trotzdem muss so ein Bike weiterentwickelt werden. Erst recht mit dem Erfolgsdruck, der sich nach den Siegen in den ersten Rennen automatisch einstellt.

Seit der Verpflichtung von Bautista wurden immer wieder Vergleiche zwischen seiner und deine Karriere, die 2011 mit dem Superbike-WM-Titel für Ducati ihren Höhepunkt fand, gezogen. Wie denkst du darüber?

Ich freue mich über diese Vergleiche, denn ich kenne Alvaro. Er ist ein netter Fahrer und wir kommen gut miteinander aus. Ich freue mich mit ihm und dass er die Chance hat, nun wieder den Superbike-WM-Titel für Ducati zu holen. Ich denke, seine Chancen stehen jetzt sogar noch besser, als es bei mir damals der Fall war.

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