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Álvaro Bautista (Ducati): «Volltanken und Gas geben»

Von Kay Hettich
Alvaro Bautista ist eine Bereicherung für die Superbike-WM

Alvaro Bautista ist eine Bereicherung für die Superbike-WM

Mit Álvaro Bautista ist Aruba Ducati scheinbar ein Glücksgriff gelungen. Nach der Bestzeit am ersten Trainingstag der Superbike-WM 2019 auf Phillip Island bildet der Spanier eine Einheit mit seiner Panigale V4R.

Bestzeit beim vorgelagerten Phillip-Island-Test und auch nach den ersten beiden freien Trainings führt Álvaro Bautista die Zeitenliste der Superbike-WM an. Der frühere MotoGP-Pilot hinterließ einen überzeugenden Eindruck und scheint momentan der einzige Ducati-Pilot zu sein, der den vierfachen Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) in die Schranken weisen kann.

Überragend die Top-Speed-Werte der Bautista-Ducati mit fast 317 km/h – 8 km/h schneller als die Werks-Kawasaki!
.

Dabei ist Ducati Panigale V4R ein komplett neues Motorrad und Bautista ein Rookie in der Superbike-WM, der sich an die neue Klasse und besonders an die Pirelli-Reifen gewöhnen musste. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com äußerte sich der 34-Jährige zuversichtlich über das weitere Rennwochenende.

Álvaro, bist du überrascht, dass du als neuer Fahrer mit einem neuen Motorrad sofort an der Spitze der Superbike-WM fährst?

Ja, damit habe ich nicht gerechnet – böse bin ich darüber auch nicht! Wir haben mit der Abstimmungsarbeit erst hier in Australien begonnen. Beim Test in Jerez haben wir nichts angepasst und Portimão war für mich eine neue Piste, weshalb wir auch nichts geändert haben. Hier auf Phillip Island fühlt es sich zum ersten Mal so an, als würde ich mit der Ducati eine Einheit bilden.

Ich bin zufrieden mit dem Freitag, wir haben gut gearbeitet. In der ersten Session haben wir ein kleine Änderungen am Bike ausprobiert, leider hat sich das nicht als positiv herausgestellt. Also sind wir am Nachmittag zur ursprünglichen Einstellung zurückgegangen und haben die neuen Pirelli-Reifen getestet.

Konntest du deine starke Rennsimulationen vom Test bestätigen, halten die Reifen eine volle Distanz durch?

Ich habe eine Superpole-Race-Distanz gefahren, der Reifen verhielt sich da nicht schlecht und auch die Runden danach war er konstant. Dann habe ich den gebrauchten Standardreifen vom Vormittag noch einmal einbauen lassen und konnte damit meine Rundenzeit etwas verbessern.

Der neue Vorderreifen gefällt mir besser als der alte. Er ist steifer und vermittelt mir ein besseres Gefühl in den Kurven. Gerade auf Phillip Island ist das sehr wichtig. Der Grip ist zwar etwas schlechter, wegen der höheren Stabilität ist er mir dennoch lieber. Es scheint als wäre ich der einzige Fahrer, der diesen Reifen besser findet – wahrscheinlich, weil ich aus einer anderen Serie komme und von dort etwas anderes gewohnt bin.

Du warst beim Test Schnellster und jetzt auch ersten Trainingstag – ändert sich dadurch dein Ziel für den Saisonauftakt?

Ich habe nicht die Nummer 1, die hat ein anderer Fahrer auf seinem Motorrad stehen – das ist der Fahrer, den es zu schlagen gilt, und das will ich sein. Von der Mentalität ändert sich für mich nichts. Ich finde die Rennen sogar einfacher. In den Trainings muss sich intensiv mit dem Bike beschäftigen und es verbessern. Im Rennen kann ich auf das Bike keinen Einfluss mehr nehmen und muss einfach das bestmögliche Ergebnis herausholen.

Keine Extra-Motivation wegen der starken Rundenzeiten?

Nein, die brauche ich nicht.

Gibt es noch etwas, was hinsichtlich der Rennen verbessert werden sollte?

Für dieses Rennwochenende wollen wir gar nicht mehr viel ändern. Mein Gefühl und der Speed sind gut. Wir haben zwar bereits ein paar Ideen entwickelt, werden das aber bei einer anderen Gelegenheit testen. Wenn wir noch etwas ändern, dann möglicherweise minimal die Elektronik, um den Reifenverschleiß zu minimieren. Ansonsten werden wir das Bike nur volltanken und Gas geben.

Ist es nicht erstaunlich, dass du der einzige schnelle Ducati-Pilot bist. Du könntest vorne etwas Unterstützung gegen die Kawasaki-Piloten gebrauchen.

Ich fühle mich nicht einsam, ich habe ein starkes Team und einen starken Hersteller hinter mir. Für Chaz bin ich aber etwas traurig. Er ist ein sehr schneller Fahrer, leidet aber immer noch an einem körperlichen Problem. Ich hoffe, dass er in den kommenden Rennen auch vorne sein wird.

Dein Motorrad ist 19 km/h schneller als zum Beispiel die BMW von Tom Sykes – das macht es dir etwas einfacher, oder?

Natürlich, wobei es nicht nur am Motorrad liegt. Garantiert bin ich viel leichter als Tom. Außerdem weiß ich noch aus der MotoGP, wie enorm wichtig die letzte Kurve für den Top-Speed ist. Dort bin ich besonders stark. Es ist eine Kombination aus Gewicht des Fahrers, Aerodynamik, Fahrstil und Motor. Beim Überholen auf der Geraden habe ich so weniger Stress, als wenn ich es in den Kurven machen muss.

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