KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Aufatmen bei BMW: Weltverband erteilt die Freigabe

Von Ivo Schützbach
Jonas Folger hofft auf Fortschritte mit dem neuen Rahmen

Jonas Folger hofft auf Fortschritte mit dem neuen Rahmen

Jeweils einen Tag hatten van der Mark, Tom Sykes und Jonas Folger in Navarra Zeit, mit dem neuen BMW-Chassis zu testen. Mit Spannung wird erwartet, ob es bei der Superbike-WM in Donington Park Verbesserungen ermöglicht.

Bereits während der Wintertests wurde den BMW-Technikern zunehmend klar, dass der Standardrahmen der neuen M1000RR zu flexibel ist, was sich unter anderem negativ auf die Bremsstabilität auswirkt. Zwischen den Rennen in Misano und Donington Park durften Michael van der Mark, Tom Sykes und Jonas Folger auf der neuen WM-Strecke in Navarra testen und erstmals mit einem steiferen Chassis fahren.

Das Reglement der Superbike-WM erlaubt es, einen Rahmen zu versteifen. Nur der umgekehrte Weg, hin zu einem flexibleren Chassis, ist nicht möglich.

BMW legte dem Motorrad-Weltverband FIM daraufhin wie vorgeschrieben die genauen Zeichnungen des Chassis’ mit sämtlichen Abmessungen vor, definierte den Preis und bat um Freigabe.

Vor den Rennen in England am kommenden Wochenende kam die erlösende Mitteilung vom Technischen Direktor der FIM für die Superbike-WM, Scott Smart, dass das neue Chassis reglementskonform ist und ab sofort eingesetzt werden darf.

«Es war von Anfang an klar, dass dieses Chassis für mich besser ist», unterstrich Jonas Folger aus dem deutschen Bonovo-Team gegenüber SPEEDWEEK.com. «Die neue, steifste Version geht in die richtige Richtung, was die Rückmeldungen des Motorrads betrifft und wie es sich auf der Bremse anfühlt. Ich kann damit konstanter bremsen und das Limit besser fühlen. Es passiert weniger im Rahmen. Der Rahmen ist einfach der Rahmen und ich spüre die anderen Komponenten: wo der Reifen ist, wo die Gabel ist – genauso erhoffte ich mir das.»

Auch Werksfahrer van der Mark wird auf die neue Version vertrauen. «Ich war zufrieden mit dem Test, es war ein Schritt in die richtige Richtung», sagte der 28-Jährige. «Jetzt müssen wir sehen, ob das Chassis auch auf einer anderen Strecke funktioniert.»

Eugene Laverty aus dem Satelliten-Team RC Squadra Corse fehlte als Einziger des BMW-Quartetts in Navarra. «Ich werde mit Jonas reden, seinen Rückmeldungen vertraue ich», bemerkte der Nordire. «Was ich von ihm zu dem Thema gelesen habe, stimmt mich zuversichtlich.»

Sykes äußerte sich nach dem Navarra-Test kritisch, was das neue Chassis betrifft. Er ist stets auf der Suche nach mehr Grip, unter der mangelnden Bremsstabilität leidet er wegen seines spitzen Stop-and-go-Fahrstils weniger als seine Markenkollegen.

Folger erklärte: «Mit dem steiferen Chassis verlieren wir an Grip. Je weicher der Rahmen ist, umso mehr Grip kreiert man dadurch. Aber Grip ist nicht mein Problem, ich hatte eher zu viel. Wenn das Hinterrad auf der Bremse auskeilt und zurückschnappt – das kommt durch den vielen Grip und die Flexibilität im Rahmen.»

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