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Crash von Troy Bayliss: Frau Kim gegen weitere Rennen

Von Ivo Schützbach
Als der dreifache Superbike-Weltmeister Troy Bayliss Ende 2008 seinen Rücktritt erklärte, geschah dies auch auf Betreiben seiner Frau Kim. Sie will nicht, dass ihr Mann nach Phillip Island noch einmal fährt.

Vergangenen Mittwoch verpflichtete das Ducati-Werksteam Troy Bayliss als Ersatz für den verletzten Davide Giugliano. Das Comeback des Australiers ergab sich aus den Umständen: Phillip Island feiert 25 Jahre Superbike-WM, Bayliss ist wegen seines Dirt-Track-Events ohnehin vor Ort, er denkt seit Jahren über einen Wildcard-Einsatz nach und er liebt die schnelle Strecke in Südaustralien.

Da Giugliano nach Diagnose der Ärzte im Alfred Hospital in Melbourne 90 Tage ausfällt, muss sich Ducati nach dauerhaftem Ersatz umsehen, es geht um die Rennen in Thailand, Aragón, Assen und Imola.

Bayliss hat bereits angedeutet, dass er auch gerne in Thailand fahren würde. «Es hängt davon ab, wie es dieses Wochenende läuft. Ducati will mich sicher nicht haben, wenn ich auf Phillip Island auf Platz 15 herumgurke, das ist normal. Wenn mir zwei anständige Ergebnisse gelingen, werden wir uns sicher unterhalten.»

Eine Minute vor Ende des vierten Trainings wurde Troy Bayliss im hohen Bogen von seiner Ducati Panigale katapultiert. Der Australier blieb unverletzt und lachte eine Minute später schon wieder. Entmutigt hat ihn dieses Erlebnis auch nicht.

Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti hält weitere Rennen von Bayliss trotzdem für unwahrscheinlich. «Die Entscheidung pro Troy für dieses Rennen haben wir mit dem Herz getroffen», erzählte der Italiener SPEEDWEEK.com. «Eigentlich wollten wir Davide für dieses Rennen nicht ersetzen. Als Troy uns um diese Chance bat, dachten wir uns, warum nicht. Es ist etwas verrückt, aber auch Sponsor Aruba war dafür. Für die Fans, den Ticketverkauf und die Meisterschaft ist es auch sehr gut.»

«Wir setzen keine Erwartungen in Troy, er wird nächsten Monat 46 Jahre alt», so Ciabatti weiter. «Er ist nach wie vor sehr fit, aber trotzdem beinahe 46. Außer in Mugello letzten Mai ist er dieses Motorrad nie gefahren... Wir gehen nicht davon aus, dass er weitere Rennen für uns fährt.»

Troy sieht das anders, er redet bereits darüber. Ciabatti: «Rede mit seiner Frau... Sie ist nur mit Phillip Island einverstanden.»

Javier Fores steht auf der Liste

Für die kommenden Rennen zieht Ducati zwei Piloten ernsthaft in Betracht: Testfahrer Michele Pirro, der dieses Jahr auf einer Panigale und mit Michelin-Reifen die Italienische Superbike-Meisterschaft bestreiten wird, und den Deutschen Meister Javier Fores aus dem bayerischen 3C-Team.

Er ist der einzige Ducati-Fahrer weltweit, der das Zeug für Spitzenplatzierungen in der Superbike-WM hat. Fores hätte für alle Rennen bis Ende Mai Zeit, es gibt keine Überschneidungen mit der IDM. Der Spanier kennt die Werksmaschine aus Bologna auch bestens: Im Oktober 2014 fuhr er den WM-Lauf in Magny-Cours, außerdem hat er mehrfach für das Werksteam getestet und hat auch einen Testvertrag für 2015.

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