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Kershaw siegt vor Ellis, Schlosser muss aufgeben

Von Helmut Ohner
Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (Quattro Group)

Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (Quattro Group)

In einem spannenden Duell mit Ellis/Clement setzen sich Kershaw/Charlwood durch und gewinnen wie im Vorjahr den zweiten WM-Lauf in Donington. Die Titelverteidiger Schlosser/Fries scheiden aus.

Das Thermometer zeigte 30 Grad als die Seitenwagen-Teams Aufstellung zu ihrem zweiten Lauf auf der ehemaligen Grand-Prix-Strecke in Donington Aufstellung nahmen. Die erste Startreihe spiegelte mit Todd Ellis/Emmanuelle Clement vor Markus Schlosser/Marcel Fries den derzeitigen Stand in der Zwischenwertung wider.

Auf Platz 3 und 4 lauerten mit Harry Payne/Mark Wilkes und Stephen Kershaw/Ryan Charlwood zwei Mannschaften, die vor heimischem Publikum beweisen wollen, dass sie längst Anschluss an die Spitze der Seitenwagen-Weltmeisterschaft gefunden haben. Aus der dritten Reihe starteten Sam und Tom Christie und Bennie Streuer/Kevin Kölsch, die Im Qualifying Lukas Wyssen/Thomas Hofer knapp hinter sich lassen konnten.

Wie schon am Vortag beendeten Ellis/Clement (Santander Salt Racing) die erst Runde an der ersten Stelle. Auf Platz 2 hatten sich Payne/Wilkes (DAO 1886) vor Schlosser/Fries (Gustoil Racing) und Kershaw/Charlwood (Quattro Group) breit gemacht. Für Streuer/Kölsch (Bonovo Action) war das Rennen nach einem Unfall in Kurve 11 beendet.

Nach dem zweiten Umlauf durften Payne/Wilkes kurz Führungsluft schnuppern, nur um zwei Runden später hinter Ellis/Clement und Kershaw/Charlwood an die dritte Stelle zurückzufallen. Mit einem Rückstand von lediglich einer Sekunde auf das führende Paar folgten mit Schlosser/Fries die regierenden Weltmeister.

In der sechsten Runde übernahmen Kershaw /Charlwood, die bereits den zweiten Lauf in Kroatien gewonnen hatten, vor den WM-Führenden Ellis/Clement das Kommando. Während sich die beiden Teams an der Spitze nur durch wenige Zehntelsekunden getrennt einen spannenden Zweikampf um den 4,023 Kilometer langen Kurs lieferten, verloren Payne/Wilkes und Schlosser/Fries den Anschluss zu den Plätzen 1 und 2.

Ab der siebenten Runde war deutlich zu erkennen, dass die Titelverteidiger in ernsten Problemen waren. Ihr Rückstand auf Payne/Wilkes vergrößerte sich rasch von 0,58 über 1,8 und 3,98 auf fast fünf Sekunden. Nach der zwölften Runde mussten Schlosser/Fries an der vierten Stelle die Box ansteuern und das Rennen beenden.

Ellis/Clement wollten sich nicht ohne Gegenwehr geschlagen geben. In der 13. Runde übernahmen sie kurz die Führung, wurden allerdings sofort wieder an die zweite Stelle verwiesen. Zwei Runden vor Schluss konnten die Vize-Weltmeister des Vorjahres nochmals eine erfolgreiche Attacke reiten, doch Kershaw/Charlwood konterten im Umlauf danach. Wie im vergangenen Jahr preschte der Schotte mit seinem britischen Beifahrer als Sieger über die Ziellinie.

Für Kershaw/Charlwood ist ihr Sieg die beste Leistung in ihrer gemeinsamen Karriere. Während sie letztes Jahr im zweiten Rennen in Donington von der Kollision zwischen Tim Reeves/Kevin Rousseau und Ellis/Clement profitierten und heuer auf dem Automotodrom Grobnik deshalb den zweiten Lauf als Sieger beendeten, weil Ellis/Clement mit einem Defekt aufgeben mussten, waren sie dieses Mal einfach besser als der Rest des Feldes.

Bis zur in die elfte Runde durften sich Payne/Wilkes Hoffnungen auf ihren zweiten Sieg in einem WM-Lauf machen, doch dann mussten sie wie schon am Tag davor ihr Tempo drosseln. Im Ziel hatten sie etwas mehr als zehn Sekunden Rückstand auf die Sieger. Hinter dem Brüderpaar Sam und Tom Christie (Christie Engineering) festigten Lukas Wyssen/Thomas Hofer (Gustoil Racing) mit Rang 5 ihren vierten Platz in der WM-Zwischenwertung.

In einem ausfallsreichen Rennen – neben Streuer/Kölsch und Schlosser/Fries mussten auch Robb Biggs/Jake Lowther (Express Tyre Service) und Rupert Archer/Steve Thomas (Hannafin Racing) die Segel streichen – holte sich Kevin Cable mit seinem Beifahrer Charlie Richardson (KW Racing) mit Platz 6 vor Pierre Leguen/Leopold Rouby seine bestes Ergebnis in einem Weltmeisterschaftslauf.

Ergebnis
1. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), Yamaha LCR, 18 Runden in 29:10,515 min. 2. Todd Ellis/Emmanuelle Clement (GB/F), Yamaha LCR, 0,305 sec zur. 3. Harry Payne/Mark Wilkes (GB), Yamaha LCR, +10,809 sec. 4. Sam Christie/Tom Christie (GB), Yamaha LCR. 5. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), Yamaha LCR. 6. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), Yamaha LCR. 7. Pierre Leguen/Leopold Ruby (F), Suzuki. Schnellste Runde: Payne/Wilkes in 1:36,341 min.

WM-Stand (nach 12 von 16 Rennen)
1. Ellis/Clement, 255 Punkte. 2. Schlosser/Fries, 214. 3. Kershaw/Charlwood, 191. 4. Wyssen/Hofer, 121. 5. Payne/Wilkes, 102. 6. Bennie Streuer/Kevin Kölsch (NL/D), Yamaha Adolf RS, 101. 7. Ted Peugeot/Vincent Peugeot (F), Yamaha LCR, 93. 8. Tim Reeves/Kevin Rousseau (GB/F), Yamaha Adolf RS, 68. 9. Cable/Richardson, 66. 10. Claude Vinet/Sébastien Arifon (F), Yamaha LCR, 58. 11. Christie/Christie, 43. 12. Cédric Pierard/Arnaud Pierard (B), Yamaha Adolf RS, 32. 13. Paul Leglise/Mélanie Farnier (F), Yamaha LCR, 27. 14. Robb Biggs/Jake Lowther (GB), Yamaha LCR, 26. 15. Leguen/Rouby, 18. 16. Philippe Gallerne/Jean-Philippe Bouchart (F), Kawasaki RCN, 18. 17. Philippe Le Bail/Serge Leveau (F), Yamaha LCR, 18. 18. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), Yamaha Adolf RS, 16. 19. Rupert Archer/Steve Thomas (GB), Yamaha Adolf RS, 14. 20. Markus Schwegler/Ondrej Kopecky (D/CZ), Yamaha LCR, 10. 21. Peter Kimeswenger/Ondrej Sedlacek (A/CZ), Yamaha LCR, 9. 22. Stéphane Gadet/Tristan Gadet (F), Kawasaki LCR, 8.

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