Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Erstmals siegt eine Frau im Prototype Cup Germany

Von Jonas Plümer
 Gabriela Jílková gewann als erste Frau ein Rennen im Prototype Cup Germany

Gabriela Jílková gewann als erste Frau ein Rennen im Prototype Cup Germany

Gabriela Jílková schreibt Geschichte im Prototype Cup Germany. Die Tschechin ist die erste Frau, die ein Rennen in der LMP3-Serie gewinnt. Gemeinsam mit Xavier Lloveras gewann sie den zweiten Lauf in Zandvoort.

Xavier Lloveras (23/ESP) und Gabriela Jílková (28/CZE, beide van ommen racing by DataLab) heißen die Sieger des sechsten Saisonrennens des Prototype Cup Germany. Im niederländischen Zandvoort triumphierten sie bei sommerlichem Wetter vor Valentino Catalano (17/Westheim) und Robin Rogalski (22/POL, beide DKR Engineering); Rang drei eroberten Elia Sperandio (17/CHE) und Debütant Alex Cascatau (30/ROU, BHK Motorsport). Nach sechs von zwölf Saisonläufen führen Gary Hauser (31/LUX) / Markus Pommer (32/Untereisesheim, beide Racing Experience) in der Fahrerwertung der vom ADAC und der Creventic organisierten LMP3-Serie, sie dürfen sich inoffizieller Halbzeit-Champion nennen.

Xavier Lloveras münzte seine Pole Position am Start in die Führung um und konnte sich sofort vom restlichen Feld absetzen. Julien Apothéloz (22/CHE, van ommen racing by DataLab) hatte zunächst Rang drei hinter Valentino Catalano inne, verlor diesen aber, nachdem er kurz ins Kiesbett neben der Strecke geriet.

Und auch bei seinem Teamkollegen Lloveras kamen kurze Zeit später schlechte Nachrichten an, denn er erhielt wegen eines Frühstarts fünf Strafsekunden. Auch ein kleiner Ausrutscher ins Kiesbett konnte ihm wenig später die Spitze nicht nehmen, wenngleich er dadurch einen Teil seines Vorsprungs einbüßte.

Nachdem alle Teams ihre obligatorischen Boxenstopps durchgeführt hatten, wurde Lloveras‘ Teamkollegin Gabriela Jílková als Spitzenreiterin notiert. Die Tschechin wurde von Robin Rogalski verfolgt, der Catalanos Duqueine übernahm. Doch der Pole konnte das Tempo seiner Vorderfrau nicht mitgehen, sondern musste stattdessen mit ansehen, wie der Vorsprung der Van-Ommen-Pilotin immer größer wurde.

«Ich wusste, dass wir wegen des Frühstarts am Ende fünf Sekunden auf das Ergebnis draufgerechnet bekommen und mir war klar, dass ich nun alles geben muss. Wir hatten die Chance auf den Sieg und dafür wollte ich alles tun», so Jílková. Am Ende machte sie auf der Strecke aus einem Vorsprung von 5,2 Sekunden eine Lücke von über 16 Sekunden; damit war ihr und Lloveras trotz der fünf Strafsekunden der erste Triumph im Prototype Cup Germany nicht mehr zu nehmen.

Hinter Catalano / Rogalski strahlten Elia Sperandio und Alex Cascatau mindestens genauso wie die Gewinner, denn auch das schweizer-rumänische Duo kletterte zum ersten Mal auf ein Siegertreppchen im Prototype Cup Germany. Und für ihr Team BHK Motorsport, das erst in diesem Jahr in die deutsche LMP3-Serie eingestiegen ist, war es ebenfalls die Premiere bei einer Siegerehrung. Gary Hauser / Markus Pommer sowie Sebastian von Gartzen (30/Butzbach) / Maximilian Hackländer (33/Rüthen, beide Konrad Motorsport) komplettierten die Top Five.

Weniger glücklich verlief die Reise an die niederländische Nordseeküste hingegen für Oscar Tunjo (27/COL, van ommen racing by DataLab) und Apothéloz, die als Tabellenführer kamen. Dem Ausfall im Lauf am Samstag folgte ein weiterer Ausfall im Rennen am Sonntag; dieses Mal führte eine Kollision mit Laurents Hörr (25/Gerlingen, Koiranen Kemppi Motorsport) zu null Punkten. Tunjo / Apothéloz fielen dadurch in der Fahrerwertung auf Position drei hinter Hauser / Pommer sowie Catalano / Rogalski zurück. Letztgenannte sind in der Juniorwertung aktuell Spitzenreiter, während Mark van der Snel (52/NLD, More Motorsport by Reiter) Platz eins in der Trophywertung in seinen Händen hat. In der Teamwertung schließlich hat van ommen racing by DataLab zu Saisonhalbzeit die Nase vorne.

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