Das Geld geht aus
An Action mangelt es der Supersport-Klasse nicht
Zahlreiche spätere Stars wie Fabrizio, Rea, Crutchlow oder Neukirchner kommen aus der 600er-Klasse.
Doch die Supersport-WM ist in die Knie gezwungen.
2010 gibt es nur noch drei teilnehmende Hersteller: Honda, Kawasaki und Triumph. Beim WM-Auftakt in Australien waren mickrige 17 Fahrer am Start; bei den folgenden Rennen nie mehr als 20.
Die Yamaha von Weltmeister Cal Crutchlow sind in Deutschland in einer Garage geparkt, weil sich kein Team fand, welches das nötige Budget für diese Motorräder auftrieb.
Das niederländische Hoegee Suzuki Team hat mitten in der Saison 2009 die Segel gestrichen, weil ihnen das Geld ausging. Obwohl sie eines der schnellsten Motorräder hatten.
Auch wenn die Rennen 2010, zumindest an der Spitze, nervenaufreibend und interessant sind – regelmässig werden Rundenrekorde gebrochen – hält sich das Interesse bei Fans wie Medien in starken Grenzen.
Während sich bei den öffentlichen Pressekonferenzen der Superbike-Klasse die Fans fast zertrampeln und sich die Medienvertreter um die Sitzplätze streiten, geht es bei der Supersport-Konferenz sehr familiär zu. Selten sind mehr als fünf Journalisten zugegen.
Leicht wäre es, der neuen Moto2-Klasse den Schwarzen Peter für den Untergang der Supersport-WM zuzuschieben. Doch nur ein Team hat das Fahrerlager gewechselt: das spanische Holiday Gym Team.
Dass die Teilnehmer immer weniger werden, liegt ein Stück weit am Reglement. Während Ten Kate Honda, Parkalgar Honda und das Kawasaki-Werksteam mit Elektronik ausrücken, die derjenigen bei den Superbikes kaum nachsteht, fahren die meisten der restlichen Bikes – ohne Elektronik. Der Unterschied zwischen den Spitzenteams und dem Rest wird mit jedem Rennen grösser.
In der Superstock-600-EM sieht es ebenso düster aus: Auch hier fehlt es hinten und vorne an Geld. Die Wirtschaftskrise hat dafür gesorgt, dass traditionelles Sponsoring aus Ländern wie Italien und Spanien weggebrochen ist. Das trifft als Erstes jene Klassen, die nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Ein Ende des Trends ist nicht absehbar.