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Ducati hat zu viel Leistung: Die V2 wurde eingebremst

Von Ivo Schützbach
Nicolo Bulega führt die WM auf Ducati an

Nicolo Bulega führt die WM auf Ducati an

Drei der ersten vier Läufe der Supersport-WM 2023 hat Ducati gewonnen. Vor den Rennen in Assen hat der Motorrad-Weltverband FIM reagiert und die maximale Drosselklappenöffnung der V2 um drei Prozent reduziert.

Seit 2022 können in der Supersport-WM Motorräder unterschiedlicher Konfiguration mitfahren und werden über die maximale Drosselklappenöffnung auf ein nahezu identisches Leistungslevel gebracht. Die Grundlage dafür schuf die Einführung der Einheitselektronik von MecTronik 2019.

Im Vorjahr sahen wir erstmals die Vierzylinder von Yamaha und Kawasaki mit 600 ccm gegen Dreizylinder von Triumph mit 765 und MV Agusta mit 800 ccm sowie die Twins von Ducati mit 955 ccm kämpfen. Dieses Jahr kam Honda mit der CBR600RR hinzu.

Die Balance-Regel funktioniert hervorragend, bereits im ersten Jahr haben alle Hersteller bis auf Ducati Rennen gewonnen, was aber mehr mit Ausfällen und Stürzen als mit mangelnder Performance der Panigale V2 zu tun hatte.

In die Saison 2023 startete der Hersteller aus Bologna tadellos: Vor den Rennen in Assen führt Nicolo Bulega die Weltmeisterschaft vor Stefano Manzi (Yamaha) und Can Öncü (Kawasaki) an, Ducati-Pilot Federico Caricasulo ist Vierter. Drei der ersten vier Rennen hat Ducati gewonnen.

Kawasaki-Teamchef Manuel Puccetti meinte nach den Übersee-Rennen in Australien und Indonesien, dass die Ducati eindeutig zu schnell wären: «Wenn man Bulega zuschaut, sieht es so aus, als würde er mit einem Superbike in der Supersport-Klasse fahren. Er leistet gute Arbeit, ist sehr schnell, ich respektiere ihn sehr. Aber er kann sein Bike wie eine 1000er fahren, ganz leicht und sanft. Alle anderen haben mit ihren Maschinen zu kämpfen. Ich gehe davon aus, dass die FIM Ducati nach Assen einbremsen wird.»

Der Motorrad-Weltverband reagierte bereits vor Assen und reduzierte die maximale Drosselklappenöffnung für die Veranstaltung in den Niederlanden von 82 auf 77 Prozent. «Das haben wir gemacht, weil die besten Vierzylinder-Motoren derzeit 143 PS leisten und die Ducati 147 PS hat», erklärte Roland Berger gegenüber SPEEDWEEK.com, der Österreicher ist Direktor der Technischen Kommission der FIM. «Man sollte glauben, dass drei oder vier PS nicht viel ausmachen, aber wenn man auf dem höchsten Level ist, dann merkt man das.»

Die Balance-Regel ist so festgeschrieben, dass die FIM die maximale Drosselklappenöffnung für die Hersteller theoretisch für jede Session ändern könnte. «Das machen wir aber nicht», so Berger. «Wir informieren die Teams immer vor einem Rennwochenende, damit sie Zeit haben, sich darauf einzustellen.»


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