Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Die Supersport-WM wird sterben

Von Ivo Schützbach
Ähnlich wie in der MotoGP-WM soll auch in der Superbike-WM ein Klassenaufbau geschaffen werden, der aus Anfängern spätere Weltklasse-Fahrer macht.

Als Unterbau der MotoGP-WM finden wir den Red Bull Rookies Cup (250 ccm Einzylinder, Viertakt), die Moto3-WM (250 ccm Einzylinder, Viertakt) und die Moto2-WM (600 ccm, Vierzylinder, Viertakt). Es hat sich gezeigt: Wer in seiner Klasse zu den Besten gehört, schafft in der Regel auch den Aufstieg in die Königsklasse MotoGP.

So soll es zukünftig auch bei den Superbikes aussehen. Mit dem European Junior Cup (500 ccm, Zweizylinder, Viertakt) wurde eine gute Einstiegsklasse geschaffen, doch dann folgen die 600er-Klassen Superstock 600 und Supersport sowie die 1000er-Klasse Superstock 1000 und Superbike. Die Unterschiede liegen lediglich im erlaubten Tuninggrad.

Seit Monaten bespricht Superbike-WM-Vermarkter Dorna mit den Herstellern, wie die zukünftigen Klassen aussehen könnten. Es zeichnet sich ab: Die Supersport-WM wird zu Grabe getragen. Zumal es mit der Moto2-Klasse im Rahmen der MotoGP-WM bereits eine 600er-Klasse mit hochgezüchteten Bikes gibt. Gut möglich, dass die Moto2-WM ab 2015 oder 2016 für alle Hersteller geöffnet wird, seit der Einführung 2010 wird mit Einheitsmotoren von Honda gefahren.

Lavilla: «Zu viele Rennen über einen Tag»

«Wir sind für alles offen», unterstrich Dorna-Manager Gregorio Lavilla im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wenn sich alle Hersteller einig sind, dass wir Klassen ändern müssen, dann ziehen wir das in Betracht. Wir müssen immer im Auge behalten, welche Motorräder die Hersteller verkaufen und welche sie vermarkten wollen. Wir wollen die Superstock-Klassen nicht abschaffen. Wir glauben aber auch, dass es momentan zu viele Rennen über den Tag verteilt gibt. Der Renntag ist für die Zuschauer sehr lang. Sie gehen früher nach Hause, weil sie müde sind von der vielen Action über den Tag.»

«Wir wollen einen Weg finden mit einer Klasse für Anfänger bis in die Topklasse», gibt Lavilla die Richtung vor. «Jetzt haben wir den European Junior Cup, der für Anfänger wirklich gut ist. Dann haben wir die beiden Stock-Klassen. Wenn ein Fahrer zwei Jahre in der Superstock-600-EM fuhr: Ist es dann sinnvoller in den Superstock-1000- Cup zu wechseln oder in die Supersport-WM? Superstock ist fast so schnell wie Supersport, nur der Tuninglevel ist unterschiedlich. Ich glaube nicht, dass die besten Superstock-Fahrer schlechter sind als die Piloten in der Supersport-WM. Bislang zogen es die guten aufstrebenden Fahrer aber vor Supersport zu fahren, weil das eine Weltmeisterschaft ist.»

Ein Weltmeisterschaft, an der die Hersteller seit Jahren kaum Interesse zeigen. Es gibt keine Werksteams, nur werksunterstützte wie Mahi Kawasaki oder ParkinGO MV Agusta. Die Teammanager bemängeln zudem, dass von Promoterseite nichts für die Klasse getan wird.

Da Kostenreduktion für künftige Reglements im Vordergrund steht, ist es naheliegend, die seit 1999 existierende Supersport-WM abzuschaffen. Lavilla: «Für den Zuschauer muss klar sein: Das ist eine 600er, das eine 1000er, das ein Superbike. Hinzu kommt: Die Hersteller engagieren sich stark in der Superstock-1000-Klasse. Das sind die Motorräder, welche die Hersteller verkaufen.»

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