Franzen: «Es ist ein Trauerspiel!»
Kevin Wahr startet auf dem Nürburgring mit Wildcard
«Es ist doch ein Trauerspiel», beklagt Wahrs Teamchef Dietmar Franzen, «dass sich kein weiterer Nachwuchsfahrer aus der IDM sich dieser Aufgabe stellt. Für [*Person Arne Tode*] war uns eine Wildcard für den Superbike-WM-Lauf zu riskant. Wir sind gerade voll in der Planung für das Jahr 2010.»
Für Wahr, der auf dem EuroSpeedway Lausitz mit der Pole-Position in die IDM Supersport gestartet war, gestaltete sich die bisherige Saison zäh. «Ich hatte ein paar Stürze», zählt er auf. «Bin einmal auf meinem eigenen Öl ausgerutscht. Ich bin auch schon im ersten freien Training gestürzt, und wir hinkten das ganze IDM-Wochenende hinterher. Doch unser Team arbeitet nach den durchwachsenen Ergebnissen noch enger zusammen. In Schleiz war ich ja schon wieder gut dabei. In der WM will ich ein gutes Ergebnis hinkriegen. Schnell genug sind wir.»
Auf dem Nürburgring war Wahr schon beim Suzuki-Cup im Jahr 2008 auf dem grossen Kurs unterwegs. «Auf der Strecke lief es für mich immer ganz gut», weiss er. «Nirgendwo kann ich so viel lernen wie bei dem WM-Einsatz. Vorbilder habe ich in der WM keine. Der jeweils Schnellste ist mein Favorit, und ich schaue mir dessen Linie an. Beim Material vertraue ich ganz auf Dietmar. Der weiss, wie man schnelle Motorräder macht. Und wenn auf der Geraden etwas an Topspeed fehlt, mache ich das durch mein gutes Fahrwerk an der Triumph wieder wett.»
Sascha Hommel, mit 21 Punkten Führender der IDM Supersport, verzichtet ganz bewusst auf einen Wildcard-Einsatz auf dem Nürburgring. Der Sachse kennt bereits den Sprung ins kalte GP-Wasser. «Das habe ich schon in der 125-WM erlebt», erinnert sich Hommel. «So etwas brauche ich nicht mehr. Für einen WM-Einsatz muss alles stimmen. Das Team, das Motorrad, die Reifen. Der Aufbau und die nötigen Tests vor solch einem WM-Einsatz wollen bezahlt sein. Und dazu fehlt uns das Geld. Wenn man in die WM kommt, müssen alle erstarren. Das geht mit unseren Mitteln nicht.»