Kevin Wahr: Fahrer und Manager in einem geht nicht

Von Esther Babel
Supersport-WM-Pilot Kevin Wahr weiß weder wo, noch wie er im kommenden Jahr seinem Beruf nachgehen soll. Der Deutsche Meister von 2013 kann sich eine Rückkehr in die IDM vorstellen.

Auf Phillip Island, im MotorLand Aragón, in Assen, Imola, Misano, Donington Park und Magny Cours war der letztjährige Deutsche Supersport-Meister Kevin Wahr 2014 in der Supersport-WM am Start, mehr gab das Budget nicht her.

Auf dem 15. Platz taucht der 25-Jährige in der WM-Gesamtwertung auf. Dreimal war er in der WM-Saison 2014 in den Top-10 gelandet und sammelte insgesamt 26 Punkte. Alleine in Australien gab es beim WM-Auftakt zehn Zähler für Platz 6.

Trotz ansehnlicher Leistung hängt der Schwarzwälder seine Zukunft betreffend in der Luft. «Ich bin offen für alles, das ist kein Geheimnis», erklärte Wahr, der auch eine Rückkehr in die IDM nicht ausschließt und die eine oder andere Unterhaltung darüber geführt hat. Denn für eine erfolgreiche IDM-Saison bekommt Wahr die Finanzen zusammen, für ein WM-Jahr fehlt es vorne und hinten.

«Wenn ich in der IDM ein ordentliches Team finde und vorher testen kann, kann ich mir das durchaus vorstellen», meinte Wahr gegenüber SPEEDWEEK.com. «Am liebsten würde ich natürlich ein weiteres Jahr Supersport-WM machen.»

Jedes Team fragt nach Geld

Doch während bei anderen WM-Teams die Planungen und Sponsorensuche für das nächste Jahr auf Hochtouren laufen, hat sich Wahr noch nicht allzu viele Gedanken gemacht oder gar Details geplant.

«Es macht keinen Sinn, alles selber zu managen», haben ihm die Erfahrungen der abgelaufenen Saison gezeigt. «Außerdem bin ich absolut nicht der Typ, der jetzt hundert Leute anruft, um sich ins Gespräch zu bringen. Außerdem finde ich es mühsam, dass man als Fahrer überall rumbetteln soll und jedes Team sofort nach dem Geld fragt, das man mitbringen kann oder soll.»

«Mir geht es um den Sport», stellt Wahr fest. «Ich muss auch in der WM nichts verdienen. Aber ich will nicht Unsummen von Geld abliefern. Denn wenn die Diskussion nur ums Geld geht, kann ich es gleich selber machen. Partnerschaftliches Zusammenarbeiten ist was anderes.»

Schon in diesem Jahr hatte Wahr im IDM-Superbike-Team Yamaha Motor Deutschland eine Probefahrt absolvieren wollen. Doch von Erfolg war die Aktion in Assen nicht gekrönt. Wahr musste nach dem ersten freien Training auf Grund von Unterarmproblemen die Segel streichen.

«Ich schätze Teamchef Michael Galinski», erklärte der Schwabe. «Er ist ein cooler Typ und engagiert sich sehr für den Sport. Dass es in Assen so blöd lief, war auch mein Fehler. Wir haben da einfach zu schnell entschieden. Ich bin eben sensibel, wenn es um ein neues Motorrad geht. Da wäre ein normaler Test besser gewesen. Die Top-5 der IDM Superbike sind auf einem richtig schnellen Level unterwegs.»

«Ich bin eben kein Damian Cudlin», meinte Wahr weiter, «der auf wirkliche jedes Motorrad drauf steigt und dann schnell ist. Wenn es bei mir gut läuft, wie zum Beispiel in der IDM-Saison 2013, kann ich auch acht Rennen hintereinander gewinnen.»

Wahr spricht mit diversen Teams in der Supersport-WM über 2015, auch Promoter Dorna hat Interesse daran, einen schnellen Deutschen zu haben.

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