Chemnitz, SX1: Jake Brunell gewinnt, Ullrich Dritter!

Von Frank Quatember
Am zweiten Rennabend beim ADAC SX Chemnitz schaffte der junge Brite Jack Brunell die Sensation und siegt. Topfavorit Aranda trifft falsche Entscheidung und Dennis Ullrich hat das Supercrossfahren noch nicht verlernt.

Der Rennsamstag begann in der ausverkauften Chemnitzer Messearena ziemlich vorhersehbar: Die Vorläufe brachten kaum Überraschungen zu Tage, die üblichen Verdächtigen Greg Aranda, Gavin Faith, Fabian Izoird und Co. schafften es problemlos in die Halbfinale. Einzig der bisher so überzeugende Jace Owen verpasste von den Topfahrern die direkte Qualifikation für das Halbfinale, korrigierte diesen Fauxpas aber locker mit Platz 1 im 'Last Chance'.

1. Halbfinale

Im ersten Halbfinale gewann Izoird den Start, aber bereits heftig attackiert vom gut aufgelegten Landsmann Boris Maillard. Von weiter hinten näherte sich mit Riesenschritten Greg Aranda. Dennis Ullrich verrichtete währenddessen Schwerstarbeit gegen den erneut schlecht gestarteten Owen, doch beide verpassen letztlich den rettenden fünften Platz. Aranda zeigte sich gnadenlos, wollte seine Stärke bereits vor dem Finale demonstrieren und passierte nach Maillard auch den chancenlosen Izoird. Neben dem französischen Trio gingen auch Jack Brunellund US-Boy Zach Ames direkt in das große Finale.

2. Halbfinale

Im folgenden Halbfinale übernahm Faith nach dem überraschenden Holeshot von Gareth Stapleton (AUS) schnell das Kommando, musste sich aber hart gegen den zu Serienbeginn hochgehandelten Jake Canada zur Wehr setzen, der bisher im Formtief war. In diesem Halbfinale aber fuhr Canada besessen, probierte Freestyleeinlagen beim Riesenjump in der Streckenmitte und ließ die Sturm-Kawasaki in die Anlieger krachen, als gäbe es kein Morgen. Trotzdem siegte Faith knapp vor seinem Landsmann, außerdem schafften Stapleton, Filip Neugebauer und Jason Clermont das finale Startgatter.

Hoffnungslauf

Vor dem Finale stand der gut besetzte Hoffnungslauf. Hier nutzte der letzte verbliebene Deutsche Dennis Ullrich seine Chance und zog am Start sofort mit zwei Motorradlängen in Front und glänzte mit einem überzeugenden Start-Ziel-Sieg. Ben Lamay schaffte es als Zweiter ins Ziel, Pechvogel Jace Owen wurde am Start kaltgestellt und erlebte so nicht das erwartete Finale, sondern einen wahrlich heftigen Rückschlag im Titelkampf.

Das Finale

Das mit Spannung erwartete Finale wurde zum erhofften hochklassigen Rennen. Erneut war es Fabien Izoird, der sich in der Startkurve am «König der ersten Meter» Dennis Ullrich vorbeischob und die Führung vor Jack Brunell und dem Deutschen übernahm. Greg Aranda war wie Gavin Faith und Boris Maillard schlecht gestartet und das Trio musste sich erst an die Führenden heranarbeiten. Allen voran natürlich Aranda, der kurz vor der Tunneleinfahrt zum Angriff auf Ullrich ansetzte, doch der wich keinen Millimeter zur Seite und der Franzose kam zu Fall. Er hatte sich für sein Manöver die denkbar ungünstigste, weil ultraenge Kurve vor dem Tunnel gesucht. Nach dem Rennen gab es keine Schuldzuweisung, es war ein normaler Rennunfall.

Vorn wurde nun das Tempo nun hochgehalten, alle drei fuhren am Limit und schafften es tatsächlich alle auf das Tagespodium. Ganz oben stand dort Fabien Izoird, der seit langer Zeit wieder eine Suzuki und dieses Comeback mit dem Tagessieg krönte. Greg Aranda dagegen kämpfte verzweifelt um den Titel 'König von Chemnitz', scheiterte aber am heftig Widerstand leistenden Landsmann Boris Maillard und verfehlte sein Ziel Gesamtsieg als Sechster nur hauchdünn um einen Platz. Damit wurde Jack Brunell als erster Brite tatsächlich Gesamtsieger in Chemnitz.

Nach dem Triumph war Brunell vor Freude außer sich. «Das kommt sehr unerwartet, ich hatte wenig Gelegenheit zum Trainieren», sagte der sonst schweigsame Engländer. «Normalerweise ist das nicht mein Track, aber im Moment hab ich einen Lauf. Im Finale hab ich zum Schluss hin die Fans schreien hören und wusste, dass Dennis kommt. Das hat mich sehr nervös gemacht, aber ich hab den Platz gehalten. Wahnsinn, vor ein paar Wochen war es nicht sicher, ob ich überhaupt nach Deutschland komme und jetzt hole ich hier mein drittes Podium.»

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