Ein fast perfektes Jahr

Kolumne von Richard Speiser
Beliebter Youngster: Richard Speiser

Beliebter Youngster: Richard Speiser

«Erfolg kann man nie auf einen Faktor zurückführen. Viele Leute helfen mir dabei, das Maximale zu erreichen.»

Grasbahn-Vize-Europameister, Dritter in der Deutschen Speedway-Meisterschaft, Vizemeister bei den Junioren, Fünfter der Langbahn-DM und für den Grand Prix 2009 qualifiziert. Meine erste Saison in der I-Lizenz hätte kaum besser sein können.
 
Erfolg kann man aber nie auf einzelne Faktoren zurückführen, sondern es gehören immer viele Dinge dazu, die alle passen müssen. Ich für meinen Teil kann nur schauen, dass ich mich sportlich und technisch optimal vorbereite und weiter an meinen fahrerischen Fähigkeiten arbeite. Aber meine gute Saison hängt ja nicht nur von mir ab, sondern es gibt viele Menschen um mich herum, die alle ihren Teil dazu beitragen, damit am Schluss ein gutes Ergebnis herauskommt. Man braucht das richtige Umfeld, superschnelle Motoren und einen erfahrenen Mann, der dir zeigen kann, wo es langgeht. Und dann gibt es immer noch viele kleine Faktoren, die dich einbremsen können: technische Ausfälle oder schlechte Starts, die man im Laufe der Zeit komplett ausmerzen muss.

Den Druck, den ich vor der neuen Saison spüre, mache ich mir selber. Deshalb kann ich auch gut damit umgehen, wenn ich weiss, dass ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten optimal vorbereitet habe. Ausserdem weiss ich, dass mein Team und meine Sponsoren voll hinter mir stehen und genauso wie ich langfristige Ziele und nicht kurzzeitig Erfolge verfolgen. Daher ärgere ich mich selber immer noch am meisten, wenn ich mal ein schlechtes Rennen gefahren bin und schäme mich, dass andere Leute Zeit und Geld geopfert haben dafür, dass ich dann keine Leistung gezeigt habe. Sei es nun der Fan an der Strecke oder die Leute, die mir helfen.

Zu arbeiten habe ich noch viel. Früher war ich am Start extrem schlecht – das habe ich nun fast zu einer meiner Stärken umwandeln können. Dafür habe ich aber auch ein paar Jahre gebraucht. Nun besteht mein grösstes Problem darin, auf glatten Speedwaybahnen schnell zu fahren. Daran arbeiten wir nun schon länger – nur die Lösung des Problems ist noch nicht gefunden. Deshalb gelingen mir auf meiner Heimbahn in Landshut auch keine überragenden Ergebnisse; was mir immer sehr leid tut für die zahlreichen Fans, die ich dort habe und die vielleicht extra wegen mir ins Stadion Ellermühle gekommen sind. Diese Schwäche auf glatten Bahnen kann man auf meinen Fahrstil zurückführen. Aber den umzustellen ist sehr schwierig, vor allem da ich auf griffigen Bahnen auf diese Weise wiederum sehr gut zurechtkomme.

Viel geholfen hat mir die letzten Jahre Robert Barth. Er war schon Weltmeister, als ich mit meinem ersten – nicht funktionierenden – 500-ccm-Motorrad zu ihm gekommen bin und er mir geholfen hat. Er war der Lehrmeister und ich der Lehrling. Mittlerweile bin ich schon zum Gesellen aufgestiegen, aber er ist immer noch der Meister. Wenn ich irgendeine Frage hatte oder habe, bin ich zu ihm gegangen, und er hat mir geholfen. Ausserdem hat er mir damals empfohlen, zu Landshut und zu Anton Nischler zu wechseln; dort bin ich heute noch und habe es bisher nicht bereut. Ich kann von seiner Erfahrung profitieren und muss nicht alle Fehler, die er schon gemacht hat, selber noch machen. Da ich auf der Langbahn noch immer kein alter Hase bin, bin ich froh, wenn ich von ihm Tipps zur Abstimmung und zum Fahren bekomme.


Richard Speiser (21) aus Börwang gilt als eines der grössten deutschen Langbahn-Talente. Auch auf der Speedwaybahn gehört er zu Deutschlands Besten. Der Maschinenbau-Student wurde in seinem ersten Jahr in der I-Lizenz Grasbahn-Vize-Europameister, Dritter in der Deutschen Speedway-Meisterschaft, Vizemeister bei den Junioren, Fünfter der Langbahn-DM und qualifizierte sich auf Anhieb für den Langbahn-GP.

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