Heinz Fuchs: Visionär und Rennwagenbauer
Die Formel-V-Renner von He
Der Rennwagenbauer Heinz Fuchs verstarb 2012 im Alter von 78 Jahren in seinem Heimatort Rutesheim. Eine kleine Gruppe vertrauter Racer erwies dem weltbekannten Rennwagen-Hersteller im Kreise der Familie die letzte Ehre. Darunter Roland und Werner Müller, Rainer Zefferer, Helmut Töpfl oder Martin Märklen. «Ich erwarb noch wenige Wochen vor seinem Tod etwas für meine Fuchs beim Heinz», erinnerte sich Märklen damals.
Den richtigen Riecher
Heinz Fuchs war ein Mann der ein bedeutendes Kapitel der Formel-V-Geschichte in Europa entscheidend mitgestaltet hat, zunächst als Mitarbeiter im Karosseriebau bei Porsche in Zuffenhausen, dann als Mann der ersten Stunde der Formel V. Sein Rennfahrer-Talent reichte, um die eigenen Modelle selbst zu testen.
Porsche-Rennleiter Baron Fritz Huskche von Hanstein holte die ersten Fahrzeuge der Klasse mitte der 60er-Jahre aus den USA nach Europa. Man dachte dabei vorrangig an die Förderung des Fahrernachwuchses in Deutschland. 1965 wurden je 5 Formel-V-Fahrzeuge von Formcar bzw. Beachcar erworben, die erstmals probeweise auf dem Flugplatz von Mönsheim bei Leonberg rollten. Heinz Fuchs sah die Wagen und machte sich sofort daran, die ersten Formel-V-Rennwagen in Europa zu bauen.
Später sagte er mir mal: «Junge, ich sah damals sofort, dass diese Klasse bei uns in Deutschland etwas ganz Grosses wird.» Und das sagte er nicht einfach so daher, sondern mit sehr ernster Mine. Zu dem Zeitpunkt hatte Heinz Fuchs bereits eine neue Halle gebaut und produzierte jährlich 20 bis 30 Formel-V-Rennwagen.
Der Rutesheimer war kein gebürtiger Schwabe. Sprachlich vermischt mit einigen schwäbischen Brocken, meinte er mir gegenüber einmal so treffend: «Weist du Junge, wenn euner einen neuen Wagen will, dann muss er früh bestellen. Im Frühjahr goat auf die Schnelle nichts mehr. Dann brauchet meine Buben bereits alle schon Ersatzteile. Wenn die Jungs testen sind wir damit voll ausgelastet.»
Die Lichter gingen zu dieser Zeit in der Rutesheimer Schillerstrasse kaum noch aus. Oft wurde durchgearbeitet. Mit knapp 250 produzierten Fahrzeugen der Formel V und Super-VW hatte die Firma Fuchs recht bald Kunden in aller Welt. Gute Fahrer, die rund um den Globus auch unzählige Erfolge errangen.
Erfolge in den USA
Helmut Bross war Ende der 60er-Jahre einer jener Fahrer, die auch in den USA mit Modellen von Fuchs für Furore sorgten. Wer dieses Wochenende einen Fuchs-V und einen Fuchs Super-V bei den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Formel V in den USA fahren wird, dürfte eine fantastische Erinnerung aus Daytona mitnehmen.
Die alten Zeiten wieder aufleben lassen – das hätte auch Heinz Fuchs sehr gefallen. Ein Zusammentreffen mit seinem alten Wiener Gegner Kurt «Master» Bergmann in Florida, das hätte beide sicher sehr erfreut. Kurt Bergmann aus Wien wird dieses Wochenende in Daytona sein. «Kurt Bergmann und Heinz Fuchs hätten sich dort sicher wahnsinnig viel zu erzählen gehabt, Geschichten aus den guten alten Zeiten, den Gründerjahren der Formel V in Europa», ist FV-MAHAG-Olympic-Renntechniker Werner Haberhauer überzeugt.