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24h Nürburgring: Hätte, wenn, wäre...

Kolumne von Guido Quirmbach
Der Phoenix-Audi R8 treibt den Heico-SLS vor sich her

Der Phoenix-Audi R8 treibt den Heico-SLS vor sich her

Wo hat Porsche die 24 Stunden gewonnen? Oder wo die anderen verloren? Ein paar Zahlenspiele.

Vier Minuten und 33 Sekunden trennten den siegreichen Porsche von Manthey-Racing und den zweitplatzierten BMW nach 24 Stunden am Nürburgring. Natürlich ist es müssig, zu diskutieren, wo Porsche das Rennen gewonnen oder BMW verloren hat.

Vergleichen wir einmal einige der schnellsten Runden aus dem klassierten Spitzenpulk:
1. Farnbacher-Ferrari, 8.31.407min, in Runde 145
2. Abt-Audi #17, 8.33.244 min, in Runde 92
3. Schnitzer-BMW # 1, 8.33.656min, in Runde 91
4. Hybrid-Porsche, 8.33.739min, in Runde 82
5. Manthey-RSR, 8.33.905 min in Runde 127
6. Phoenix-Audi #14, 8.34.978min in Runde 128
7. BF-Mercedes #22, 8.38.147min in Runde 28
8. Phoenix-Audi #15, 8.38.530 in Runde 28
9. Abt-Audi #16, 8.39.374min in Runde 114

Im Vergleich dazu hier noch einige Auszüge der Anzahl der Runden, die unter
8 Minuten und 50 Sekunden und in Klammern die Anzahl jener Runden, die davon unter 8 Minuten 40 Sekunden waren.

1. Manthey RSR, 59 (8)
2. Phoenix #14 55 (8)
3. Farnbacher 49 (6)
4. Porsche Hybrid 41 (10)
5. BMW #1 41 (7)
6. Abt #16 30 (2)

Der Farnbacher-Ferrari hatte am Ende 4 Runden Rückstand, der Hybrid-Porsche 17 Runden. Nimmt man diese Auswertung zu Grunde, dann hätte, wenn alle durchgekommen wären, wohl der Hybrid-Porsche gewonnen, da er als einziger Wagen Stints über 10 Runden fahren konnte, was mindestens ein Tankstopp weniger als der RSR bedeutet hätte.

Sehr stark war der Phoenix-Audi von Stippler/Basseng/Fässler. Doch der flatternde Splitter, der fixiert werden musste, kostete Zeit. Auch unnötige, denn das Problem war im TV auf der Döttinger Höhe erkennbar, doch anstelle reinzukommen bzw. reingerufen zu werden, fuhr Basseng noch eine Runde GP-Kurs bevor er dann doch an die Box kam. Alles in allem kostet die Aktion zwischen 3 und 4 Minuten. Gereicht hätte es dennoch nicht, das Hauptmanko bei allen Audi war, nur 8 Runden mit einer Tankfüllung fahren zu können. Insgesamt aber bleibt festzuhalten, dass Audi durchaus mehr aus ihren Möglichkeiten hätte machen können.

Der BMW #1 kommt bei der Statistik nicht ganz so gut weg, doch er war vor allem in der Nacht, als es auch teilweise sehr feucht war, sehr schnell. Dazu kam noch der Verlust durch die Aktion von Pedro Lamy. Der wurde vor dem Karussell rausgedrängt, hatte eine Kollision und wendete gegen die Fahrtrichtung, bevor es weiterging. Was noch Ärger durch die Kommissare gab. Nimmt man die Rundenzeit zuvor als Anhalt, dann kostete die Kollision, das Wendemanöver und die langsamere Fahrt zurück zu den Boxen rund 1 Minute. Der Boxenstopp mit dem Tausch der Front war rund 1.40 min. länger als der normale Schnitzer-Service, dazu kamen noch die 3 Strafminuten + Ein- und Ausfahrt aus der Box. Macht insgesamt rund 6 Minuten. Wie erwähnte ich eingangs, der Abstand im Ziel war 4.33min. Hätte, wenn und wäre...

Von den bestplatzierten Fahrzeugen konnten die vier Manthey-Piloten eben mehr Runden in der Nähe des Limits des Auto bewegen, als der Rest des Feldes. Damit sind sie die verdienten Sieger!

Doch in einer Beziehung muss man den Veranstalter loben: Rein von der Geschwindigkeit hat die Einstufung gepasst, wie die schnellsten Runden beweisen. Der Hybrid-Porsche hatte halt den Verbrauchsvorteil, was ja auch mit der Sinn eines Hybrid-Autos ist. Aber in diesem Jahr war zumindest der Tank nicht grösser als bei den Gegnern.
 
Aber sicher wird nicht jeder dieser Ansicht sein, doch wenn überhaupt jemand Grund zum Klagen hätte, dann waren es die Mercedes-Teams, die nicht mehr von der Erleichterung am Samstagmorgen, als die GT3 der SP9 nochmals 25kg erleichtert wurde, profitieren konnte. Deshalb vielleicht hat der letzte Speed im Vergleich zur Konkurrenz im Rennen gefehlt. Doch die Leistung von Heico und Black Falcon verdient dennoch höchsten Respekt.
 
 
 
 
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