Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Korsika: Mikkelsen haushoch überlegen

Von Christian Schön
Mit zweitem Sieg an die Tabellenspitze – Skoda-Werksfahrer Andreas Mikkelsen

Mit zweitem Sieg an die Tabellenspitze – Skoda-Werksfahrer Andreas Mikkelsen

Der ehemalige Volkswagen-Werksfahrer gewinnt beim zweiten Start für Skoda erneut. Teemu Suninen auch im Ford stark.

Wenn Andreas Mikkelsen in der WRC2 auftaucht, ist gegen den ehemaligen Volkswagen-Werksfahrer kein Kraut gewachsen. Nach der Rallye Monte Carlo gewann der Norweger im Werks-Skoda überlegen auch die Rallye Korsika und holte sich damit die Tabellenführung – punktgleich mit dem nächsten Skoda-Werkspiloten Pontus Tidemand – zurück.

«Mit Skoda hier zu gewinnen, ist zwar ein schöner Erfolg. Aber mein Ziel ist ganz sicher nicht der Titel in der WRC2, sondern so schnell wie möglich wieder in einem World Rally zu sitzen. Es sieht gerade gar nicht so schlecht aus», verriet Mikkelsen. Sein einziges Problem war, ohne die gewohnten «Schotter-Spione» auskommen zu müssen, die in der WRC2 verboten sind. «Schon ein komisches Gefühl, auf eine Kurve zuzufahren und nicht zu wissen, ob dort Schotter auf der Fahrbahn liegt. Man muss überall eine gewisse Sicherheitsreserve haben», gab Mikkelsen zu.

Nur Eric Camilli im offiziellen M-Sport-Ford konnte Mikkelsen anfangs folgen. Lediglich 5,8 Sekunden betrug sein Rückstand, als seine Chancen an einer Brücke im wahrsten Sinne des Wortes zerschellten (WP 3). Camilli startete am Samstag mit repariertem Fiesta neu und holte als Achter noch ein paar WM-Punkte.

Mikkelsens Teamkollege Jan Kopecky war zu diesem Zeitpunkt schon raus aus dem Rennen um den Sieg – die Servolenkung seines Skoda hatte den Dienst eingestellt. Pech für ihn: Während der gesamten ersten Etappe war kein Service vorgesehen. Der Asphalt-Spezialist aus Tschechien biss die Zähne zusammen, brachte sein Auto ohne Lenkunterstützung, dafür mit einem amtlichen Muskelkater in den Armen ins Etappenziel. Bis ins Ziel arbeitete er sich wieder auf Rang sieben nach vorne.

Mit cleverer Fahrweise sicherte sich dagegen Teemu Suninen (Ford) den zweiten Rang. Der Finne ging sein eigenes Tempo. Er ließ sich weder von überhitzenden Bremsen noch von Stéphane Sarrazin aus dem Konzept bringen, der mit angeschlagenem Auto kilometerlang vor ihm herumtrödelte (WP 8). «Das war meine bisher beste Asphalt-Rallye. Ich habe ein komplett neues Auto, das perfekt auf mich abgestimmt ist», freute sich Suninen.

Rang drei ging an den Franzosen Yohan Rossel (Citroën), der seinen ersten WM-Lauf in einem WRC2-Auto bestritt.


Rallye Korsika, Ergebnis WRC2

1. Andreas Mikkelsen/Anders Jäger (Skoda Fabia R5), 3:31.04,1 Stunden
2. Teemu Suninen/Mikko Markkula (Ford Fiesta R5), + 1.06,2 Minuten
3. Yohan Rossel/Benoit Fulcrand (Citroën DS3 R5), + 4.46,4 Minuten
4. Simone Tempestini/Giovanni Bernacchini (Citroën DS3 R5), + 8.02,9 Minuten
5. Ole Christian Veiby/Stig-Rune Skjärmoen (Skoda Fabia R5), 8.27,1 Minuten
6. Pierre Louis Loubet/Vincent Landais (Citroën DS3 R5), + 9.14,0 Minuten

WM-Stand WRC2 nach 4 Läufen

1. Andreas Mikkelsen (Norwegen/Skoda), 50 Punkte/2 Rallyes
2. Pontus Tidemand (Schweden/Skoda), 50 Punkte/2 Rallyes
3. Eric Camilli (Frankreich/Ford), 46 Punkte/4 Rallyes
4. Teemu Suninen (Finnland/Ford), 36 Punkte/2 Rallyes
5. Ole Christian Veiby (Norwegen/Skoda), 25 Punkte/2 Rallyes
6. Jan Kopecky (Tschechien/Skoda), 24 Punkte/2 Rallyes

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