Evans heizt in Argentinien der Konkurrenz ein

Von Toni Hoffmann
Elfyn Evans überrascht in Argentinien

Elfyn Evans überrascht in Argentinien

Elfyn Evans lieferte zu Beginn des fünften Laufes der Rallye-Weltmeisterschaft im herbstlichen Argentinien die Überraschung schlechthin, mit allen vier Bestzeiten am Freitag dominierte er die zweite Schotter-Rallye.

Elfyn Evans, Ende 2016 schon fast ausgemustert, sorgte beim südamerikanischen Schotter-Klassiker für ein Staunen bei seinen Konkurrenten. Der Waliser trumpfte am Freitagvormittag im Ford Fiesta WRC, der im Gegensatz zu den anderen Werksfahrzeugen nicht mit Reifen von Michelin, sondern von DMACK ausgerüstet ist, stark auf. In seiner Bestform notierte er auf der ersten Freitagsschleife alle Bestzeiten auf den vier Schotterprüfungen. Nach der fünften von 18 Entscheidungen verschaffte sich der Sohn der walisischen Rallyelegende Gwyndaf Evans bei seiner ersten WM-Führung einen schon sehr komfortablen Vorsprung von 30,1 Sekunden auf Jari-Matti Latvala im Toyota Yaris WRC und 35,6 Sekunden auf Mads Östberg im privaten Ford Fiesta WRC.

«Ich bin wirklich selbst überrascht», gestand Evans. «Im Augenblick läuft es wirklich alles bestens für uns. Wir haben den ganzen Vormittag gepusht, aber es dabei nicht übertrieben.»

«Die Rallye ist härter, als ich es erwartet habe. Sie erinnert mich ziemlich an die Rallye Akropolis. Sie ist die härteste Rallye des Jahres», merkte der Schweden-Sieger Latvala an. «Hier kann noch viel passieren. Wir haben schon einiges gesehen. Ich könnte vielleicht noch mehr pushen, aber das Risiko ist zu groß.»

«Für uns war es bisher ein guter Tag, auch wenn die Bedingungen auf den Prüfungen schrecklich sind. Es ist mehr als ein Überleben als ein Fahren. Für mich ist auch wichtig, hier wieder meine Leistung zu zeigen», meinte Östberg.

Hinter Östberg bezogen die M-Sport-Piloten Ott Tänak (39,8 Sekunden Rückstand) und Sébastien Ogier (41,7 Sekunden zurück) die Plätze vier und fünf. «Wir hatten eine harte Rallye Argentinien erwartet, aber sie gleicht mehr einer Rallycross-Strecke. Wir haben heute einen Fehler gemacht, der uns fünf oder sechs Sekunden gekostet hat. Wir kämpfen hier so hart wir können. Es geht hier ums Überleben», erklärte der Tabellenführer Ogier, bei dem Argentinien noch ein schwarzer Fleck auf seiner Siegeskarte ist.

Konkurrenz patzt

Die Konkurrenz musste schon ganz schön Federn lassen. Rekordsieger Citroen, zehn Mal in Argentinien gewonnen, musste einen Totalausfall melden. Kris Meeke zerstörte seinen C3 WRC bei einem Unfall auf der vierten Prüfung so heftig, dass er danach aufgab. Craig Breen ließ nach der vierten Entscheidung seinen C3 mit Getriebeschaden stehen. Im Hyundai-Lager sorgte bislang der Korsika-Sieger Thierry Neuville auf Rang sechs (50,2 Sekunden Rückstand) für matten Glanz des i20 Coupé WRC. Vorjahressieger Hayden Padden überschlug auf der ersten Freitagsentscheidung und verlor 2:42,4 Minuten auf die erste Bestmarke von Evans. Eine Entscheidung später büßte Dani Sordo wegen einer beschädigten Lenkung mehr als elf Minuten an. Damit fiel Sordo aus den Top 10 des ohnehin nur mit 22 gestarteten Fahrzeugen schwach besetzten Feldes.

Stand nach 5 von 18 Prüfungen:

1. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta WRC,43:24,1 min.
2. Latvala/Anttila (FIN), Toyota Yaris WRC, + 30,1 sec.
3. Ostberg/Floene (N), Ford Fiesta WRC, + 35,6
4. Tänak/Jarveoja (EE), Ford Fiesta WRC, + 39,8
5. Ogier/Ingrassia (F), Ford Fiesta WRC, + 41,7
6. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 Coupé WRC, + 50,2
7. Bertelli/Scattolin (I), Ford Fiesta WRC, + 2:15,1 min.
8. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 Coupé WRC, + 3:11,8
9. Tidemand/Andersson (S), Skoda Fabia R5, + 3:15,5
10. Hänninen/Lindström (FIN), Toyota Yaris WRC, 3:31,0

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