Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Elfyn Evans, der König der Pampa

Von Toni Hoffmann
Der Pampa-König Elfyn Evans

Der Pampa-König Elfyn Evans

Elfyn Evans hat beim fünften Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft in Argentinien Geschichte geschrieben, wie kein anderer in diesem Jahr hat er eine Rallye so dominiert.

Kein Zweifel, Elfyn Evans ist der Mann der Rallye Argentinien. Der Waliser, Sohn der Rallyelegende Gwyndaf Evans, ist am Freitag der König der Pampa gewesen. Er dominierte im Ford Fiesta WRC von M-Sport, der im Gegensatz zu allen anderen Werksfahrzeugen nicht mit den Reifen von Michelin, sondern von DMACK ausgerüstet ist, die zweite Schotter-Rallye des Jahres in selten gezeigter Bravour. Mit sechs von acht möglichen Bestzeiten baute Evans, 2016 noch kurz vor der Ausmusterung, seine Führung vor der Show-Prüfung gegen Mittenacht (MESZ) auf komfortable 52,8 Sekunden auf Mads Östberg bei dessen zweiten Start im privaten Ford Fiesta WRC 2017b aus. Mit einem Rückstand von 1:02,6 Minuten rangierte der Korsika-Sieger Thierry Neuville im Hyundai i20 Coupé WRC auf Rang drei, 4,6 Sekunden vor dem Tabellenführer Sébastien Ogier in einem weiteren Ford Fiesta WRC von M-Sport. Aber nur 1,9 Sekunden hinter Ogier lauert dessen Teamkollege Ott Tänak.

«Das war wirklich ein Super-Tag für uns. Alles lief bestens, auch wenn der Grip nicht so konstant war. Ich bin einfach happy», freute sich Evans über seine erste Führung bei einem WM-Lauf.

«Ich hatte am Ende Probleme mit den Bremsen, das Pedal fiel fast durch. An manchen Stellen konnte ich das Auto nicht richtig abbremsen. Das war nicht gut für meine Konzentration und führte zu einigen Fehlern», führte Östberg an.

«Ich habe vor dem Start gesagt, das wird eine schwere Rallye und sie war es bisher», meinte Neuville. Seinen Kollegen ging es nicht so gut. Der Vorjahressieger Hayden Paddon machte in der ersten Freitagsprüfung ein Salto und verlor dadurch 2:42,4 Minuten auf die erste Bestmarke von Evans. Eine Entscheidung später verlor Dani Sordo wegen einer beschädigten Lenkung elf Minuten. Während Paddon sich kurz vor dem Ende der ersten Etappe auf den siebten Platz (Rückstand: 3:37,4 Minuten) vorkämpfte, rangierte Sordo mit einem Rückstand von 12:07,9 Minuten auf der 13. Position unter den 22 gestarteten Fahrzeugen (Minusrekord 2017).

«Es ist verdammt schwierig. Ich mache, was ich kann. Ich bin am Limit», mehr konnte Ogier, der noch nie in Argentinien gewonnen hat, nicht sagen.

Für den achtfachen Marken-Champion Citroën war der zweite Argentinien-Tag ein schwarzer Freitag mit einem Totalausfall. In den letzten zwölf Jahren hat das Zwei-Zacken-Team zehn Mal in Argentinien gewonnen, und nun das Desaster am Freitag. Kris Meeke verformte als Gesamtzweiter auf der vierten Prüfung seinen C3 WRC etwas zu stark und musste aufgeben. Ihm folgte Craig Breen auf der gleichen Entscheidung mit Getriebeschaden. Außer dem Sieg in Mexiko läuft es für Citroën nicht rund in diesem Jahr.

Stand nach 8 von 18 Prüfungen:

1. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta WRC, 1:20:04,1 h.
2. Ostberg/Floene (N), Ford Fiesta WRC, + 52,8 sec.
3. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 Coupé WRC, + 1:02,6 min.
4. Ogier/Ingrassia (F), Ford Fiesta WRC, + 1:07.2
5. Tänak/Jarveoja (EE), Ford Fiesta WRC, + 1:09,1
6. Latvala/Anttila (FIN), Toyota Yaris WRC, + 1:31,5
7. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 Coupé WRC, + 3:37,4
8. Bertelli/Scattolin (I), Ford Fiesta WRC, + 4:01,9
9. Hänninen/Lindström (FIN), Toyota Yaris WRC, + 4:40,3
10. Tidemand/Andersson (S), Skoda Fabia R5, + 6:21,3

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